Für wen ist Walking und Nordic Walking nicht geaeignet?

Das Nordic Walking hat sich in den letzten Jahren zu einer äußerst populären Ausdauersportart entwickelt. Doch obwohl diese Bewegungsform zahlreiche Vorteile bietet, ist sie nicht für jeden gleichermaßen empfehlenswert. Bestimmte Personengruppen müssen beim Nordic Walking vorsichtig sein oder die Aktivität sogar gänzlich vermeiden. In diesem ausführlichen Artikel beleuchten wir, für wen dieses Training möglicherweise ungeeignet ist und welche Aspekte dabei eine Rolle spielen.
- Das Wichtigste in Kürze
- 1. Personen mit schwerwiegenden Gelenkproblemen
- 2. Personen mit instabilen Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- 3. Personen mit Lungenerkrankungen
- 4. Schwangere Frauen
- 5. Kinder unter 10 Jahren
- 6. Personen mit neurologischen Erkrankungen
- 7. Personen mit Gleichgewichtsproblemen
- 8. Personen mit schweren Sehbehinderungen
- 9. Personen mit Adipositas
- 10. Personen mit Osteoporose
- 11. Ältere, gebrechliche Personen
Das Wichtigste in Kürze
- Personen mit Gelenkproblemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenerkrankungen, neurologischen Störungen oder Gleichgewichtsstörungen sollten Nordic Walking nur mit ärztlicher Abklärung durchführen oder gegebenenfalls vermeiden.
- Schwangere, Kinder unter 10 Jahren und ältere, gebrechliche Personen sollten Nordic Walking gegebenenfalls durch sanftere Alternativen ersetzen oder unter professioneller Anleitung durchführen.
- Personen mit Adipositas, Osteoporose oder anderen körperlichen Einschränkungen sollten langsam anfangen und gegebenenfalls alternative, gelenkschonendere Sportarten wählen.
1. Personen mit schwerwiegenden Gelenkproblemen
Eines der größten Pluspunkte des Nordic Walkings ist die gelenkschonende Ausübung. Dennoch kann diese Sportart bei bestehenden Gelenkerkrankungen wie fortgeschrittener Arthrose oder Rheumatoider Arthritis kontraproduktiv sein. Die Belastung durch das Gehen und den Stockeinsatz könnte in solchen Fällen zu starken Schmerzen und einer Verschlimmerung der Symptome führen

Betroffene Personen sollten daher unbedingt ihren Arzt konsultieren, bevor sie mit dem Nordic Walking beginnen. Möglicherweise muss die Intensität stark reduziert oder auf andere, noch gelenkschonendere Aktivitäten wie Schwimmen oder Radfahren umgestiegen werden.
2. Personen mit instabilen Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die Steigerung des Herz-Kreislauf-Systems zählt zu den zentralen Effekten des Nordic Walkings. Für Menschen mit Herzschwäche, koronarer Herzkrankheit oder Bluthochdruck kann diese intensive kardiovaskuläre Beanspruchung jedoch riskant sein. Die Belastung könnte die Krankheitssymptome verstärken oder sogar gefährliche Komplikationen wie einen Herzinfarkt auslösen.
Vor Aufnahme dieser Aktivität ist eine ausführliche ärztliche Abklärung des Gesundheitszustands zwingend erforderlich. Gegebenenfalls müssen Patienten auf moderatere Formen der Bewegung wie leichtes Gehen ausweichen.
3. Personen mit Lungenerkrankungen
Nordic Walking fördert die Atmung und die Lungenkapazität. Dennoch kann diese intensive Beanspruchung des Atmungsapparats für Personen mit COPD, Asthma oder anderen schweren Lungenerkrankungen sehr belastend sein und Atemnot oder Hustenanfälle provozieren.

In solchen Fällen ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt unerlässlich. Eventuell muss das Training auf ein sehr niedriges Niveau angepasst oder gänzlich durch andere geeignetere Aktivitäten ersetzt werden.
4. Schwangere Frauen
In den frühen Schwangerschaftsmonaten ist Nordic Walking für die meisten werdenden Mütter eine gute Option, um sich in Bewegung zu halten. Ab dem sechsten Monat kann die Aktivität jedoch zu anstrengend und riskant werden.
Die zusätzliche Belastung durch den Stockeinsatz, die Fortbewegung über längere Strecken und die Atemarbeit könnte den Kreislauf überfordern. Zudem steigt mit fortschreitender Schwangerschaft die Sturzgefahr. Schwangere Frauen sollten daher in dieser Phase auf sanftere Bewegungsformen wie Schwangerschaftsyoga oder moderates Gehen umsteigen.
5. Kinder unter 10 Jahren
Nordic Walking erfordert eine gewisse Körpergröße, Kraft und Koordination. Daher ist diese Sportart für Kinder unter 10 Jahren eher ungeeignet. Die Stöcke wären zu lang und schwer zu handhaben. Zudem fehlt es den Kindern an der nötigen Konzentrationsfähigkeit, um die komplexen Bewegungsabläufe über längere Zeit korrekt auszuführen.
Stattdessen bieten sich für diese Altersgruppe kindergerechte Bewegungsspiele, Ballsportarten oder einfaches Gehen an. Erst ab etwa 10 Jahren können Kinder langsam an das Nordic Walking herangeführt werden.
6. Personen mit neurologischen Erkrankungen
Multiple Sklerose, Parkinson und andere neurologische Leiden können die Bewegungskoordination, Muskelkraft und Ausdauer stark beeinträchtigen. Die komplexen Bewegungsmuster und die Stockführung des Nordic Walkings könnten daher für Betroffene eine große Herausforderung darstellen.
Je nach Schweregrad der Erkrankung ist diese Aktivität möglicherweise zu fordernd und mit einem erhöhten Sturzrisiko verbunden. In solchen Fällen sind Alternativen wie Sitzgymnastik, Wassertherapie oder moderates Gehen unter Anleitung eventuell besser geeignet.
7. Personen mit Gleichgewichtsproblemen
Gutes Gleichgewicht ist eine wichtige Voraussetzung für das Nordic Walking. Personen mit Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder einer ausgeprägten Fallneigung aufgrund von Krankheiten oder Medikation sollten diese Sportart daher mit Vorsicht angehen.
Der Stockeinsatz und die Fortbewegung über unebenes Gelände bergen ein erhöhtes Sturzrisiko. Vor Aufnahme des Trainings sollte eine professionelle Einschätzung der individuellen Fallgefahr erfolgen. Gegebenenfalls müssen Sicherheitsmaßnahmen getroffen oder besser auf stabilere Aktivitäten umgestiegen werden.
8. Personen mit schweren Sehbehinderungen
Gutes Sehvermögen ist eine wichtige Voraussetzung, um (Nordic) Walking Stöcke präzise setzen und Hindernisse auf dem Weg rechtzeitig erkennen zu können. Für Personen mit starker Sehbehinderung oder Blindheit ist Nordic Walking daher nur sehr eingeschränkt möglich.
Höchstens auf ebenen, hindernisfreien Strecken und in Begleitung eines Sehenden wäre diese Aktivität unter Vorsichtsmaßnahmen denkbar. Ansonsten sollten Betroffene auf andere, sicherere Bewegungsformen wie Sitzgymnastik oder Tanzen ausweichen.
9. Personen mit Adipositas
Nordic Walking ist grundsätzlich sehr gut geeignet, um Gewicht zu reduzieren. Allerdings kann die Aktivität für Menschen mit starkem Übergewicht eine große körperliche Belastung darstellen. Die Gelenke und der Kreislauf werden durch die Kombination aus Gehen und Stockeinsatz stark beansprucht.
Personen mit Adipositas sollten daher sehr langsam und stufenweise an das Nordic Walking herangeführt werden. Eventuell ist zunächst eine Gewichtsreduktion durch Umstellung der Ernährung sinnvoll. Alternativ können moderatere Bewegungsformen wie Aquafitness den Einstieg erleichtern.
10. Personen mit Osteoporose
Nordic Walking ist eine sehr effektive Maßnahme zur Prävention von Osteoporose. Allerdings birgt diese Aktivität bei bereits bestehender Knochenschwundsymptomatik auch gewisse Risiken. Die Belastung durch den Stockeinsatz und die Fortbewegung könnte zu Knochenbrüchen oder Wirbelkörpereinbrüchen führen.
Betroffene Personen müssen daher besonders vorsichtig vorgehen und das Training ganz langsam aufbauen. Eventuell sind Modifikationen wie der Verzicht auf die Stöcke oder Alternativen wie Radfahren oder Schwimmen zunächst sinnvoller. Eine ärztliche Abklärung ist in jedem Fall ratsam.
11. Ältere, gebrechliche Personen
Das Alter an sich ist kein Ausschlusskriterium für Nordic Walking. Viele ältere Menschen profitieren sogar besonders von dieser moderaten Ausdauersportart. Allerdings können altersbedingte Gebrechlichkeit, Muskelschwund und Koordinationsprobleme die Ausübung erschweren.
Für sehr alte oder körperlich stark eingeschränkte Personen könnte Nordic Walking zu riskant sein. Stattdessen bieten sich besser Sitzgymnastik, leichtes Gehen mit Unterstützung oder andere niedrigschwellige Bewegungsformen an. Eine vorsichtige Heranführung unter professioneller Anleitung ist in jedem Fall empfehlenswert.
Fazit
Nordic Walking ist eine äußerst gesunde und effektive Ausdauersportart, von der die meisten Menschen profitieren können. Allerdings müssen einige Personengruppen aufgrund von Krankheiten, Verletzungen oder körperlichen Einschränkungen vorsichtig sein oder besser gänzlich auf Alternativformen ausweichen.
Die Entscheidung hängt stets vom individuellen Gesundheitszustand und den persönlichen Voraussetzungen ab. Bei Unsicherheiten ist eine ausführliche ärztliche Beratung dringend anzuraten. Denn nur wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann das volle Potenzial dieser Aktivität ausgeschöpft und Risiken vermieden werden.
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