DOSB-PRESSE – Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes

DOSB-PRESSE - Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes

Medallie in einer Hand

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTAR

Schutz vor Gewalt – Herausforderung für den Sport

„Corona-Pandemie“ ist soeben zum Wort des Jahres 2020 gewählt worden. Welches sonst, bestimmt die Pandemie doch seit Monaten unser Leben und die damit verbundenen Einschränkungen und Verluste erleben wir als gravierend. Dies spüren wir auch im Sport: wenn

Sportanlagen geschlossen bleiben und gemeinsames Sporttreiben im Verein nicht möglich ist, fehlt all das, was Sportvereine etwa für Gesundheit und Zusammenhalt der Menschen leisten. Wenn Sportangebote dem Lockdown unterliegen, Einnahmen etwa durch Kursgebühren wegbrechen und Mitglieder sich abmelden, sehen nicht wenige Vereine ihre Existenz bedroht. Trotzdem und erst recht engagieren sich viele Sportvereine in Krisenzeiten und zeigen, dass soziales Miteinander im Sportverein auch bedeutet, dass Menschen aufeinander achtgeben und sich gegenseitig stärken. Eindrucksvolle Beispiele dafür wurden am 25. November 2020 als Preisträger im Vereinswettbewerb „Starke Netze gegen Gewalt“ präsentiert. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) würdigte der DOSB herausragende Projekte von Sportvereinen, die sich mit anderen gesellschaftlichen Akteur*innen

im Kampf gegen Gewalt erfolgreich verbünden. So wurde die Abteilung Hockey des Essener Turner Bund Schwarz Weiss e.V., für Ihr Engagement „Prävention -Sexualisierte Gewalt im Sport, Schweigen schützt die Falschen!“ mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Zu ihrem starken Netz zählen nicht nur der Westdeutsche Hockeyverband und der Landessportbund NRW, auch das Kinderschutzbüro Essen, Unicef Essen, oder ein Theaterprojekt werden mit ihrer Expertise eingebunden. Die prämierten Vereine sind bereits seit Jahren in der Gewaltprävention engagiert, zahlreiche weitere Sportvereine verstehen dies als ein wichtiges Thema in ihrer Arbeit.

Damit alle Mitgliedsorganisationen den Schutz vor sexualisierter Gewalt zu ihrer Sache machen, sind DOSB und dsj seit langem aktiv. So fand gleichfalls am vergangenen Mittwoch zum bereits 11. Mal das von der dsj ausgerichtete Forum Safe Sport statt, das einen wichtigen Beitrag zur Qualifizierung der haupt- und ehrenamtlich im Sport Tätigen liefert. Ein Schwerpunkt des Austausches war das dsj-Stufenmodell, an das anknüpfend soll mit dem Beschluss eines DOSB Stufenmodells durch die DOSB-Mitgliederversammlung in wenigen Tagen ein weiterer wegweisender Schritt gegangen werden. Damit letztlich jeder der mehr als 90.000 Sportvereine unter dem Dach des DOSB ein sicherer Ort ist, der Schutz bietet und stark macht gegen jegliche Form von Gewalt und Diskriminierung, ist jedes einzelne Vereinsmitglied zu beteiligen. Es liegt eine enorme Kraft darin, wenn alle genau hinschauen, sensibel wahrnehmen, klar ansprechen

und couragiert handeln. Wie wichtig es ist, dass der Sport seine Verantwortung wahrnimmt, hat auch das „Öffentliche Hearing zum sexuellen Kindesmissbrauch im Sport“ vor wenigen Woche sehr deutlich gemacht. Die Bitte des organisierten Sports an die Betroffenen um Entschuldigung war ein wichtiges Signal, dem jetzt klare Schritte im Aufarbeitungsprozess folgen müssen. Diese Schritte möchten

wir gemeinsam mit den Betroffenen gehen, denn Aufarbeitung gehört unabdingbar dazu, zuallererst um das Leid der Betroffenen anzuerkennen, aber ebenso um aus diesen leidvollen Geschichten zu lernen. Wir benötigen mehr Wissen, über das, was geschehen ist und wie es geschehen konnte, um es künftig möglichst zu verhindern. Dafür braucht es entsprechendes Wissen und Handlungskompetenz innerhalb des gesamten Sportsystems. Und es braucht die Zusammenarbeit mit weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen ebenso wie mit der Wissenschaft und mit politischen Entscheidern.

Sport vermag seinerseits auch in die Gesellschaft hineinzuwirken beim Schutz vor Gewalt. Im Miteinander des Vereins können die Aufmerksamkeit und Sensibilität gedeihen, um etwa Betroffenen von Gewalt im familiären Bezug zu helfen, durch ein soziales Umfeld mit Personen, denen sie sich anvertrauen können und die für Hilfe sorgen. Mit den gegenwärtigen Einschränkungen für soziale Kontakte nimmt zugleich das Risiko für häusliche Gewalt zu. Sportvereine können auch in diesem Sinne eine Schutzfunktion ausüben- in Zeiten der „Corona-Pandemie“ ist dies wichtiger denn je.

Dr. Petra Tzschoppe
Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung

PRESSE AKTUELL

17. DOSB-Mitgliederversammlung

(DOSB-PRESSE) Am 5. Dezember 2020 findet die 17. DOSB-Mitgliederversammlung in SPORTDEUTSCHLAND statt. In diesem Jahr wird die Mitgliederversammlung aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation erstmals digital abgehalten. Ab 9.00 Uhr kann die Veranstaltung

per Live-Stream verfolgt werden. Dieser wird auch auf der Website veröffentlicht werden. Neben Berichten und Aussprachen stehen u.a. die Verabschiedung des Stufenmodells zur Prävention und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und die Strategie für Sportgroßveranstaltungen auf der Tagesordnung. Gastredner ist in diesem Jahr Dr. Markus Kerber, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.

Die Mitgliederversammlung ist das oberste Beschlussorgan des DOSB. Ihr gehören die Delegierten der Mitgliedsorganisationen, die deutschen IOC-Mitglieder, die Persönlichen Mitglieder, die Mitglieder des Präsidiums sowie ein weiteres Mitglied der Athletenkommission neben dem/der Athletenvertreter/in im Präsidium mit Stimmrecht an. Außerdem zählen zu ihnen die Ehrenpräsidenten/innen und Ehrenmitglieder, Mitglieder der Athletenkommission, die Mitglieder des Vorstands, die Mitglieder der Beiräte sowie die Mitglieder des Vorstands der Deutschen Sportjugend.

Alles zur 17. Mitgliederversammlung
Tagesordnung

Bundeshaushalt sendet positive Signale

Wertvolle Unterstützung in der Pandemie

(DOSB-PRESSE) In schwierigen Zeiten haben die Haushaltspolitiker*innen im Rahmen der Beratungen des Bundeshaushalts 2021 wertvolle Beschlüsse für den Erhalt der Vielfalt von Sportdeutschland getroffen.

„In einer schweren Situation für Sportdeutsch-land ist das ein enorm wertvolles Signal und ein Lichtblick für viele davon Betroffene im Sport. Unser Dank gilt allen Beteiligten, die seit Wochen und Monaten mit hohem Engagement daran mitgewirkt haben, ein Paket zu schnüren, welches einen Beitrag zum Schutz und damit zum Erhalt der wichtigen Vielfalt des Sports leistet. Ganz ausdrücklich geht dieser Dank an die Mitglieder im Haushaltsausschuss, im Sportausschuss und an das Team von Bundesinnen-minister Horst Seehofer im BMI.“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.

Die Sportförderung über das Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat (BMI) wächst von 279 auf 293 Millionen Euro. Zudem wird das in diesem Jahr aufgelegte Programm „Coronahilfen Profisport“ auf Basis der gelockerten EU-Beihilferegeln ausgebaut und mit insgesamt 200 Millionen Euro für 2021 ausgestattet. Für Sportgroßveranstaltungen werden bis Ende des Jahres 2021 außerdem die Förderhöchstgrenzen vorübergehend erhöht. Welt- und Europameisterschaften können nun mit bis zu 400 T Euro (bisher 150 T Euro) und sonstige herausragende Veranstaltungen mit bis zu 200 T Euro (75 T Euro) durch das BMI unterstützt werden.

Ein weiteres wichtiges Unterstützungssignal wurde im Bereich des Sportstättenbaus gesetzt. Das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“, von dem maßgeblich die Sportstätteninfrastruktur profitiert, wurde nochmals erhöht und hat für die Förderrunde ab Februar/März 2021 nun ein Volumen in Höhe von 600 Millionen Euro.

Hörmann und Rücker fordern auf, für „Sportinseln“ zu kämpfen

Vereinsbasiertes Sporttreiben darf weiterhin nicht stattfinden

(DOSB-PRESSE) „Der November geht zu Ende und der bundesweite Teil-Lockdown bleibt uns nicht nur erhalten, sondern wird in Teilbereichen sogar noch verschärft“, mit diesen Worten bilanzierten Präsident Alfons Hörmann und Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker am 26.

November die neuerlichen Beschlüsse der Politik zu Maßnahmen der Bewältigung der Corona-Pandemie. „Mindestens bis Weihnachten und voraussichtlich wohl auch darüber hinaus bis ins neue Jahr 2021 darf das vereinsbasierte Sporttreiben in unseren 90.000 „sozialen Tankstellen“ im Land in weiten Teilen nicht stattfinden“, so Hörmann und Rücker weiter. Am Ende eines schwierigen Jahres hatten sie am späten Abend des 25.11.2020 zusammen mit Millionen Vereinsmitgliedern in den Tagesnachrichten den befürchteten nächsten harten Schlag für SPORTDEUTSCHLAND durch die Bund-Länder-Runde mit Bundeskanzlerin und Ministerpräsident* innen zur Kenntnis nehmen müssen.

Schon seit dem ersten Lockdown erreichen den DOSB unzählige Botschaften von der Basis des Sports. Neben deutlicher Enttäuschung, Sport nicht in gewohnter Form durchführen und erleben zu können, obwohl bewiesen wurde, dass Vereine und Verbände verantwortungsvoll und flankiert mit Hygienekonzepten infektionsarmes Sporttreiben im Verein realisieren können enthalten sie auch zahlreiche positive Signale und Berichte über mutmachende Aktivitäten. Vom Individualsport auf Außenanlagen über digitale Yogagruppen bis zum Kinder- und Jugendsport, der erfreulicherweise wenigstens in einigen Regionen zugelassen ist. „Es lohnt sich, weiter gemeinsam für den Erhalt dieser wertvollen „Sportinseln“ zu kämpfen“, so fasst die Regie zusammen. Eine vorläufige Bilanz, die in schwieriger Zeit zugleich ein Aufruf ist, am Sporttreiben im Verein festzuhalten.

Essener Turner Bund Schwarz Weiss gewinnt DOSB-Vereinswettbewerb

Preisverleihung im DOSB-Vereinswettbewerb „Starke Netze gegen Gewalt“ 2020

(DOSB-PRESSE) Der Verein „Essener Turner Bund Schwarz Weiss e.V.“ erhielt mit seiner Hockeyabteilung den ersten Preis im Vereinswettbewerb „Starke Netze gegen Gewalt“. Weitere Preisträger sind der SC Sigmaringendorf/Laucherthal e.V. und der PSV Eisenach.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zum fünften Mal den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Wettbewerb ausgeschrieben. Gewürdigt werden herausragende Projekte von Sportvereinen mit anderen gesellschaftlichen Akteur*innen im gemeinsamen Kampf gegen Gewalt.

Die digitale Preisverleihung fand symbolträchtig am 25. November 2020, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, statt. Bei ihrer Begrüßung betonte DOSB-Vizepräsidentin Petra Tzschoppe, wie wichtig es gerade in diesen Zeiten sei, dass die in den Sportvereinen geknüpften starken Netze gegen Gewalt weiterhin verlässlich zur Verfügung stehen und auch alternative Formen gefunden werden, mit denen Betroffene geschützt und gestärkt werden. Bereits mit der Ausschreibung des Wettbewerbes hatte Bundesfrauenministerin Franziska Giffey übermittelt: „Wir stärken unsere gesellschaftlichen Strukturen im Kampf gegen Gewalt: für ein starkes Netz, auf das sich Betroffene im Ernstfall verlassen können. Ich danke dem DOSB für seinen wichtigen Beitrag zur Prävention und Aufklärung im Kampf gegen Gewalt.“ Der Stellenwert dieses Engagements wurde auch im Grußwort von Bettina Metz aus der Sicht von UN Women

bekräftigt.

Genau in diesem Sinne agieren die im Wettbewerb beteiligten Vereine. Eine Jury, zusammengesetzt aus DOSB und Kooperationspartner*innen, hatte die drei Siegervereine ausgewählt, die während der Veranstaltung gewürdigt wurden. Der PSV Eisenach wurde für das Projekt „Wehret den Anfängen – Gewalt nicht mit uns!“ mit dem dritten Preis geehrt. Die Laudatorin, Céline Sturm, Referentin für Kriminalprävention beim Weissen Ring e.V., hob hervor, wie wichtig es sei, dass Sportvereine so wie der PSV mit ihren Kursen niedrigschwellige Angebote anbieten, die in der Mitte der Gesellschaft verortet sind. „Wir freuen uns als WEISSER RING, Ihnen in diesem Projekt als Kooperationspartner zur Seite stehen zu dürfen“.

Der zweite Preis ging an den SC Sigmaringendorf/Laucherthal e.V. für das „Präventions- und Schutzkonzept zum Wohl von Kindern und Jugendlichen im Verein“. Mit seiner Laudatio würdigte der 1. Vorsitzende der Deutschen Sportjugend, Michael Leyendecker, wie der Verein zeigt, dass Schutz von Kindern und Jugendlichen durch vielfältige Aktionen gelingen könne. „Darüber hinaus fördern Sie Kinderrechte aktiv und fordern sie ein. Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass sie das Recht haben, sich einzumischen und gehört zu werden, wird bei Ihnen nicht nur auf dem Papier geschrieben, sondern ist elementarer Bestandteil der „DNA“ Ihres Vereins!“. Mit dem ersten Preis wurde die Abteilung Hockey des Essener Turner Bund Schwarz Weiss e.V. für Ihr Engagement „Prävention – Sexualisierte Gewalt im Sport, Schweigen schützt die Falschen!“ ausgezeichnet. „Jeder Verein, der eine Anleitung für den Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport sucht, kann diese auf Ihrer Homepage finden“, so DOSB-Vizepräsidentin Petra Tzschoppe in ihrer Laudatio. Die Jury sei von der Vielschichtigkeit des Engagements komplett überzeugt gewesen, es sei schlichtweg vorbildlich.

Im Kampf gegen Gewalt handelt der DOSB mit starken Partner*innen aus unterschiedlichen Bereichen und unterstützt so zum Beispiel das Hilfetelefon und die Initiative „Stärker als Gewalt“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Daher wurde die Veranstaltung auch genutzt, um die Kampagne des Hilfetelefons „Wir brechen das Schweigen“ zu unterstützen.

DOSB-Wissenschaftspreis 2019/2020 für Dr. Felix Kühnle

Dissertation mit „Depression im Spitzensport. Psychisches Leiden als Kommunikationsthema“

(DOSB-PRESSE) Dr. Felix Kühnle von der Georg-August-Universität Göttingen wird mit dem vom DOSB alle zwei Jahre vergebenen Wissenschaftspreis geehrt.

Das Preis-Kuratorium unter Vorsitz von Professor Dr. Achim Conzelmann wählte insgesamt sechs Arbeiten für einen Preis aus. Die Verleihung der Preise, die mit einer Geldsumme verbunden sind, nimmt DOSB-Präsident Alfons Hörmann im Rahmen einer Festakademie am 23. April 2021 voraussichtlich im Haus des deutschen Sports in Frankfurt am Main vor.

Kühnle, der an der Technischen Universität Darmstadt promoviert wurde, befasste sich in seiner Dissertation mit dem Thema „Depression im Spitzensport. Psychisches Leiden als Kommunikationsthema“. Diese Arbeit erfüllt die Kriterien der Preisvergabe – wissenschaftliche Qualität, Originalität und gesellschaftliche Relevanz des Themas – in besonderer Weise. Der Autor greift ein im öffentlichen Diskurs viel kommuniziertes Thema auf, das der Depression im Spitzensport. In Abgrenzung und Ergänzung zu den vorherrschenden medizinisch-psychiatrischen und psychologischen Blicken auf die Erkrankung fokussiert Kühnle auf die sozialen Bedingungen, die die Kommunikation über depressive Spitzenathlet*innen antreiben und damit das Schicksal der Betroffenen wesentlich beeinflussen.

Mit seinem Wissenschaftspreis zeichnet der DOSB herausragende sportwissenschaftliche Qualifikationsarbeiten aus. Zum Wettbewerb 2019/2020 wurden insgesamt 35 Arbeiten aus unterschiedlichen Gebieten und Disziplinen der Sportwissenschaft eingereicht. „Wir freuen uns, dass so eine hohe Zahl an hervorragenden Arbeiten eingereicht wurden. Diese bieten eine beeindruckende Leistungsschau der Sportwissenschaft“, so die zuständige DOSB-Vizepräsidentin Bildung und Olympische Erziehung, Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper. „Die thematische, theoretische und methodische Vielfalt und die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten spiegeln den aktuellen Stand der Sportwissenschaft wider“.

Zweite Preise bekommen Dr. Philipp Baumert (Liverpool John Moores University) für seine Arbeit „The Physiological and Genetic Factors Underpinning the Response to Muscle Damaging Exercise“ sowie Dr. Pavlina Kröckel (Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg) für ihre Dissertation „Big Data Event Analytics in Football for Tactical Decision Support“.

Drei dritte Preise gehen an Dr. Dennis Krämer (Universität Hamburg/„Intersexualität im Sport – Eine Diskursanalyse über die mediale und medizinische Verhandlung des intersexuellen Körpers im Sport“), Dr. Julia Lohmann (Universität Freiburg „Trainer*innenverhalten in Gesundheitssportkursen“) sowie PD Dr. Hagen Wäsche (Karlsruher Institut für Technologie/„Soziale Strukturen und Netzwerke im Sport: Analysen und Steuerungsansätze struktureller Bedingungen sportbezogenen Handelns“).

Die Verleihung der Preise, die mit einer Geldsumme verbunden sind, nimmt DOSB-Präsident Alfons Hörmann im Rahmen einer Festakademie am 23. April 2021 voraussichtlich im Haus des deutschen Sports in Frankfurt am Main vor.

Projekt Bäderleben: Neue Daten zur Situation der öffentlichen Bäder

„Schwimmen macht und hält gesund, Schwimmen lernen rettet Leben“

(DOSB-PRESSE) Mit dem Projekt „Bäderleben“ geht ab sofort eine neue Datenbank an den Start, die eine aktuelle Grundlage zum Bäderbestand in Deutschland abbildet. Ziel des gemeinsamen Projektes von der Bäderallianz Deutschland, der Hochschule Koblenz, dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft als Initiator und Geldgeber und weiteren Projektpartnern ist es, eine valide Datengrundlage und Übersicht zu allen öffentlichen Bädern und Wasserflächen in Deutschland bereit zu stellen. Dies gaben die am Projekt beteiligten Akteure in Berlin bekannt.

Für den DOSB sagte Vizepräsident Breitensport Sportentwicklung Andreas Silbersack: „Ohne Sportstätten gibt es keinen Sport. Menschen, Schulen, Sportvereine benötigen funktionierende und anregende Sport- und Bewegungsräume – also auch Schwimmbäder. Schwimmen macht und hält gesund, Schwimmen lernen rettet Leben. Jedes Schwimmbad, dass als Folge der heute veröffentlichten Studie saniert oder gerettet wird, macht Sportdeutschland ein Stück besser.“ Der Vorsitzende der Bäderallianz, Achim Haag, erklärte: „Das Problem in den vergangenen Jahren war eine empirisch nicht ausreichend aussagekräftige Abbildung der Bädersituation in Deutschland.

Verschiedene Datenquellen enthielten dabei viele Informationen ohne, dass klar war, ob dabei alle Bäder berücksichtigt werden konnten. Dem versuchen wir als Bäderallianz Deutschland entschieden entgegen zu wirken. Das Projekt ‚Bäderleben‘ bildet hierfür den perfekten Rahmen, um eine genaue Anzahl an Bädern inklusive ihrer Ausstattung und Verfassung festzuhalten.“ Durch die Seite baederleben.de, die am 23. November 2020 online ging, soll die Bäderlandschaft in Deutschland und ihre Entwicklung langfristig und stets aktuell verfolgt werden. Neben wesentlichen Ausstattungsmerkmalen bietet „Bäderleben“ umfangreiche Informationen für unterschiedlichste Interessengruppen und eine aufwandsarme Aktualisierung. Projektleiter Prof. Dr. Lutz Thieme der Hochschule Koblenz sieht zudem den Vorteil, dass valide und aktuelle Daten helfen können, die meist sehr emotionalen bäderpolitischen Diskussionen in den Kommunen, den einzelnen Bundesländern und im Bund mit Fakten zu versorgen. Und: „Damit werden nachhaltigere Entscheidungen vor Ort und ein zielgerichteter Einsatz von Fördermitteln möglich.“

Darüber hinaus ist eine einfache geografische Suche nach Bädern („Bäder suchen“) und ein Vergleich zwischen verschiedenen Jahren möglich („Bäder Entwicklung“). Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) sieht das Projekt auf einem sehr guten Weg, die

gesteckten Ziele innerhalb des geplanten Projektzeitraums bis Ende 2021 zu erreichen. „Die Schaffung valider empirischer Grundlagen zu Bädern für Leistungs-, Wettkampf-, Schul-, und Vereinssport sehen wir auch in einem Gesamtzusammenhang mit der geplanten Generierung von validen Daten zum gesamten Sportstättenbestand in Deutschland“, so Michael Palmen, Fachgebietsleiter Sportanlagen im BISp.

„Bäderleben“ erfülle hier als Pilotprojekt die immens wichtige Aufgabe, für dieses große Ziel eines bundesweiten digitalen Sportstättenatlasses mögliche Wege und Methoden aufzuzeigen und zu testen. Die Bereitstellung valider Daten ist ein wichtiger Schritt, die in den letzten Jahren zugenommenen Probleme mit Bezug zum Schwimmen zu lösen. Hierzu zählen vor allem der Rückgang der Schwimmfähigkeit im Kindesalter und eine marode beziehungsweise nicht mehr zeitgemäße Infrastruktur in vielen Bädern des Landes, weshalb auch die Bundespolitik längst auf den Plan gerufen ist. „Das Projekt ‚Bäderleben‘ ermöglicht durch die nun geschaffene Basis an empirischem Datenmaterial auch für die Politik eine bessere Beurteilungs- und Handlungsfähigkeit“, sagte Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, in Berlin.

Gepflegt wird die Online-Datenbank insbesondere durch die Hilfe sogenannter Badpaten. Das sind bei baederleben.de registrierte Nutzer, die für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten in ihrem Bad zuständig sind. Besucher der Seite können Vorschläge zu Bädern einreichen, die die Badpaten verwalten und annehmen oder ablehnen. Der genaue Ablauf, die Aufgaben der Badpaten und die Möglichkeiten des Engagements werden auf der Homepage im Reiter „Badpaten“ näher erläutert. Dazu Prof. Thieme: „Wir laden alle Interessenten ein, die Datenbasis weiter zu füllen und dann natürlich auch die gesammelten Daten zu nutzen. Bäderleben kann so eine wichtige Funktion auf dem Weg zu einem digitalen Sportstättenatlas für Deutschland einnehmen.“ Die Bäderversorgung der hohen Anzahl von Grundschulkindern sicherzustellen und die Schwimmausbildung auf allen Ebenen massiv zu fördern, ist Forderung der Bäderallianz Deutschland, die ihr Sprecher Achim Haag sehr deutlich machte. Er sagte auch: „Öffentliche Bäder sorgen für Wohlbefinden, ermöglichen die Teilhabe an der Gesellschaft und helfen so, Zivilisationskrankheiten zu bekämpfen.“ Über die Bäderallianz Deutschland Die Bäderallianz Deutschland ist ein Zusammenschluss von Verbänden, die sich das Ziel gesetzt haben, gemeinsam für den Erhalt der Deutschen Bäderlandschaft zu kämpfen. Gemeinsam fordern sie die Politik auf, die Nachhaltigkeit der heimischen Bäder deutlich zu steigern, den erheblichen Sanierungsstau zu lösen und die öffentliche Daseinsvorsorge der Bäder langfristig zu fördern und zu sichern.

Medienkontakt: Achim Wiese, Koordinator Bäderallianz Deutschland achim.wiese@bgst.dlrg.de

(Link: achim.wiese@bgst.dlrg.de ), Telefon: 05723-955440, Mobil: 0170-9096107

NADA und DOSB organisieren digitales Sportmedizin-Seminar

Anti-Doping-Arbeit in Zeiten der Corona-Pandemie

(DOSB-PRESSE) „Sportmedizin im Spitzensport 2020“ lautete der Titel des digitalen Seminars, das die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für die Zielgruppe der Sportmediziner*innen veranstaltete. Mit dem digitalen Angebot erreichten die NADA und der DOSB knapp 300 Teilnehmer*innen.

In einem Mix aus Vorträgen und Diskussionsrunden wurden die Anti-Doping-Arbeit sowie leistungssportliche Themen in Zeiten der COVID-19-Pandemie behandelt. Neben der Verbotsliste 2021 und weiteren aktuellen medizinischen Themen wurde auch der neue Nationale Anti-Doping Code 2021 (NADC21), der am 1. Januar 2021 in Kraft tritt, vorgestellt. Das Format bot den Teilnehmer*innen ausreichend Gelegenheit, offene Fragen zu klären und Diskussionen anzustoßen.

Das digitale Seminar wurde als Ersatz der jährlichen DOSB-Sportärztetagung, die aufgrund der anhaltenden Pandemielage nicht vor Ort stattfinden konnte, angeboten.

dsj rückt Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung in den Fokus

(DOSB-PRESSE) Die dsj hat in ihrer Rolle als freie Trägerin der Kinder- und Jugendhilfe und Initiatorin von Bildungsangeboten für junge Menschen und Multiplikator*innen schon seit vielen Jahren auch die Umwelt und Natur auf dem Schirm. Damals hat sie in Kooperation mit der Naturschutzjugend Umweltbildung für und mit jungen Menschen gestaltet. Seit 2013 hat sich explizit das Feld Nachhaltigkeit bzw. Bildung für nachhaltige Entwicklung für die dsj eröffnet, in dem weitaus mehr Inhalte transportiert werden als mit der reinen Umweltbildung. Der facettenreichen Ausgestaltung der Nachhaltigkeit im Sport widmete sich die dsj seitdem sowohl auf internationaler als auch nationaler Ebene. Ökologie, Ökonomie und Soziales bei den Entscheidungen in einer Jugendorganisation in Einklang zu bringen sowie Gestaltungskompetenzen bei Multiplikator*innen, Trainer*innen oder jungen Menschen zu fördern unter Einbindung der Zielgruppen, gelten fortwährend als wichtige Aufgabe für die dsj, die zielstrebig ihrem Wunsch nachkommt, eine attraktive, nachhaltige Jugendorganisation darzustellen.

Die dsj qualifizierte zeitweise Juniorbotschafter*innen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und entwickelte gemeinsam mit ihrer Arbeitsgruppe BNE einen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung im Sport. Angelehnt war dies an den Nationalen Aktionsplan BNE, der 2017 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlicht wurde, mit dem Ziel, BNE in allen Bildungsbereichen Deutschlands zu verankern. Die Mitarbeit im Fachforum Non-Formales Lernen/Jugend (im BMBF) zur Verankerung von BNE in allen Bildungsbereichen Deutschlands – und der Sportverein spielt hier ebenfalls eine Rolle. Das umfangreiche Netzwerk der dsj führten sogar dazu, dass sie 2019 für ihr besonderes Engagement im Feld BNE durch die UNESCO-Kommission ausgezeichnet wurde. Die Mitarbeit und Herausgabe der Broschüre„Verknallt in Vielfalt“, gemeinsam mit der Naturschutzjugend und dem Verband Christlicher Pfadfinder*innen machen deutlich, dass die dsj im Feld Nachhaltigkeit und BNE ordentlich mitmischt! Auch ein Moderationskoffer BNE ist in diesem Zuge entstanden und hilft dabei, das Thema in der Organisation zu verankern!

Ebenso in der Internationalen Jugendarbeit wird der Bedarf nach der Auseinandersetzung mit globalen Nachhaltigkeitsthemen immer deutlicher. Mit der Unterzeichnung der UN – Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung werden fünf Kernbotschaften deutlich: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft. Die Agenda 2030 steht für ein neues, globales Verständnis und fordert ausdrücklich niemanden zurück zu lassen. Daraus abgeleitet hat sich die Weltgemeinschaft auf die Umsetzung von 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (die sogenannten Sustainable Development Goals – SDGs) bis 2030 geeinigt. Die dsj als strategischer Partner des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat sich im Rahmen eines Pilotprojekts zur Aufgabe gemacht, diese 17 Nachhaltigkeitsziele in den Sport zu tragen. Dies geschieht vor allem im Rahmen der Beratung zur Förderlinie weltwärts Begegnungen: junge Menschen begegnen sich im Nord-Süd-Kontext und arbeiten gemeinsam an einem Projekt und tauschen sich über globale Herausforderungen aus. Denn spätestens seit den Demonstrationen von Fridays for Future ist auch in der Gesellschaft klar geworden: Nachhaltigkeit ist ein Zukunftsthema, das junge Menschen beschäftigt! Und ihnen geben wir unsere Stimme!

2020 hat die dsj mit Sports4Future einen Kooperationspartner gewonnen, der einen ökologischen, sozialen und ökonomischen Fußabdruck der Deutschen Sportjugend ermittelt. Die Erkenntnisse aus dieser Analyse sollen zu Handlungsempfehlungen formuliert und am Ende auch den Mitgliedsorganisationen zur Verfügung gestellt werden.

Für die dsj bedeutet dies aber jetzt nicht, sich auszuruhen. In der Zukunft geht es darum, noch mehr zu bewegen und Jugendorganisationen im Sport aufzurufen und zu motivieren, sich diesem wichtigen Zukunftsthema anzunehmen und gemeinsam neue Wege zu gehen.

Forum „Safe Sport – Prävention sexualisierter Gewalt im Sport“

Schwerpunkt auf dsj-Stufenmodell zur Prävention im Sportverband/Verein

(DOSB-PRESSE) Am 25. November 2020 kamen digital rund 130 Vertreter*innen aus den Mitgliedsorganisationen der Deutschen Sportjugend (dsj) zusammen, um sich, wie in den vergangenen elf Jahren, zum Thema „Schutz vor sexualisierte Gewalt im Sport“ auszutauschen. Beim Forum Safe Sport stand, nachdem im vergangenen Jahr der Blick auf die Intervention geworfen wurde, in diesem Jahr die Prävention und das Thema Aufarbeitung im Fokus der Veranstaltung.

Michael Leyendecker, 1. Vorsitzender der dsj, begrüßte gemeinsam mit Dr. Petra Tzschoppe, Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung im DOSB, die Gäste des diesjährigen Forums. Dabei betonten beide im Schulterschluss zwischen dsj und DOSB die Bedeutung des Themas für den gesamten organisierten Sport. „Wir als dsj und DOSB arbeiten weiterhin an einer Kultur des Hinsehens und der Aufmerksamkeit im Sport“, so Leyendecker. Die Kinderrechte seien dabei für ihn ein wichtiges Element.

Zum Einstieg erhielten die Teilnehmenden von Mandy Owczarzak einen Einblick in die theoretischen Hintergründe einer Risikoanalyse und es wurde die Frage beantwortet, warum diese unbedingter Bestandteil eines guten Schutzkonzeptes ist. Erst durch eine Risikoanalyse würde deutlich werden, worauf es bei den Präventionsmaßnahmen ankommt und wie sie im Verband oder Sportverein installiert werden müssen. Im zweiten Vortag am Vormittag berichtete Dr. Jeannine Ohlert über erste Ergebnisse des Forschungsprojekts „TraiNah – Trainer*innen als zentrale Akteur*innen in der Prävention sexualisierter Gewalt“, in dem die dsj Projektunterstützerin ist.

Ein weiteres wichtiges Thema war die Neuveröffentlichung des 2011 erstmalig aufgelegten Handlungsleitfaden für Sportvereine und Verbände, von den Autorinnen Fabienne Bartsch und Prof. Dr. Bettina Rulfos. Die unter dem neuen Titel „Safe Sport – Ein Handlungsleitfaden zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Grenzverletzungen, sexualisierter Belästigung und Gewalt im Sport“ überarbeitete 80-seitige Broschüre weißt hinsichtlich der Inhalte, der Struktur und der Optik grundlegende Neuerungen auf.

Ein besonderer Schwerpunkt lag zudem auf dem Thema Aufarbeitung. Prof. Dr. Rulfos stellte vor, was unter Aufarbeitung verstanden wird und aus welchen Perspektiven Aufarbeitung betrachtet und somit umgesetzt werden kann. Außerdem warf sie einen Blick auf die Aufarbeitung im Sport und stellte Fragen für die weitere Arbeit in den Raum. Anschließend nutzten Michael Leyendecker und Christina Gassner (dsj Geschäftsführerin) den Input von Bettina Rulofs, um gemeinsam auf das 4. Öffentliche Hearing der Bundesregierung „Sexueller Kindesmissbrauch im Sport“ zurückzublicken. Christina Gassner schilderte, dass durch die persönlichen Geschichten der Betroffenen noch viel deutlicher geworden sei, dass es neben einer Kultur des Hinsehens auch eine Kultur des Handels geben müsse. Zentrale Botschaft des organisierten Sports im Rahmen des Hearings sei die Bitte um Entschuldigung den Betroffenen gegenüber gewesen, die Petra Tzschoppe, DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung, ausgesprochen habe. Des Weiteren habe sie angekündigt, dass der Sport nun erneut in das Ergänzende Hilfesystem einzahlen werde. Beim Blick in die Zukunft skizzierten Christina Gassner und Michael Leyendecker die weiteren Schritte im Themenfeld. Die dsj befinde sich derzeit in dem Prozess, das Thema Aufarbeitung systematisch aufzustellen, auch mit der konkreten Einbeziehung von Betroffenen als beratende Personen.

In Workshops zu vier unterschiedlichen Themen hatten die Teilnehmenden zusätzlich die Gelegenheit, intensiver in den Austausch zu kommen. Alle Workshops orientierten sich am dsj-Stufenmodell und diskutierten die Umsetzung in der Praxis. Der erste Workshop knüpfte an das Thema „Risikoanalyse“ an und zeigte Möglichkeiten zur Umsetzung einer Risikoanalyse im Verband auf. Good-Practice Beispiele machten die unterschiedlichen Methoden der Durchführung deutlich. Die Gruppe stellte wesentliche Kernelemente heraus und diskutierte die Herausforderungen bei der Umsetzung im Verband.

Im zweiten Workshop widmete sich die Kleingruppe Qualifizierungsangeboten für Verbandspersonal. Zunächst erhielt die Gruppe einen Input, indem zwei unterschiedliche Formate von Qualifizierungen von Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen vorgestellt wurden. Anschließend tauschte sich die Gruppe zu den Vor- und Nachteilen von Präsenz- im Vergleich zu Online-Formaten aus und diskutierte Rahmenbedingungen für eine gelungene Qualifizierung. Sexualisierte Gewalt im digitalen Raum war der Titel des dritten Workshops. Birgit Kimmel, Referentin von klicksafe, einer Sensibilisierungskampagne zur Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet und neuen Medien im Auftrag der Europäischen Kommission, stellte Formen von und Möglichkeiten im Umgang mit sexualisierter Gewalt im digitalen Raum vor.

Unterschiedliche Anlaufstellen, interne sowie externe wurden im vierten Workshop von Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen (Landessportjugend und Spitzenverband) sowie von Caroline Weyand, DOSB Ombudsfrau, vorgestellt. Außerdem wurde im Workshop der zweite Punkt der Stufe I des dsj-Stufenmodell, Evaluation von verbandseigenen Maßnahmen diskutiert.

Forum „Safe Sport 2020“ - Interview mit dsj-Vorsitzendem Leyendecker

Schutz vor sexualisierter Gewalt bei der dsj — wie geht es in der Zukunft weiter?

(DOSB-PRESSE) Das dsj-Forum „Safe Sport“ war eine gelungene digitale Veranstaltung mit 130 Teilnehmenden, vor allem aus den dsj-Mitgliedsorganisationen. Die Prävention von, Intervention bei und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Sport bildeten dabei den Rahmen der Veranstaltung. Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr das dsj-Stufenmodell und dessen Umsetzung sowie das Thema Aufarbeitung. Dabei wurden auch die Fragen, was haben wir mit unserer bisherigen Arbeit erreicht und was sind die zukünftigen Ziele diskutiert. Für Michael Leyendecker war es das erste Forum als 1. Vorsitzender der dsj.

DEUTSCHE SPORTJUGEND: Michael, dein 1. Forum Safe Sport als Vorsitzender: Wie war dein Eindruck?

MICHAEL LEYENDECKER: Dieses Forum hat gezeigt, wie wichtig allen der Schutz, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, im Sport ist.

Durchgehend haben knapp 130 Personen teilgenommen und das Feedback zur Veranstaltung war sehr positiv. Darüber freuen wir uns natürlich. Es ist uns wichtig, den Mitgliedsorganisationen eine Plattform zu bieten, die zum einen neuen Input und zum anderen Formate zum Austausch bietet. In der gut vierstündigen Veranstaltung ist dies meines Erachtens gelungen. Positiv fand ich auch, dass wir im Schulterschluss zwischen dsj und DOSB durch die Worte von Petra Tzschoppe als Vizepräsidentin des DOSB noch mal die Bedeutung des Themas für den gesamten organisierten Sport hervorgehoben haben.

Ich möchte auch die professionelle Durchführung und thematisch hervorragend geplante Veranstaltung nochmal hervorheben und dem gesamten Team PSG – Mirte Seinen, Britta Spahn und Lisa Salditt – dafür danken!

DSJ: Was waren die wichtigsten Erkenntnisse, die du aus dem Forum gewonnen hast? LEYENDECKER: Im Zentrum des diesjährigen Forums stand das Thema Umsetzung des dsj-Stufenmodells. Ziel war es, den Austausch der Mitgliedsorganisationen untereinander zu den einzelnen Stufen und die Vernetzung zu fördern. Wir möchten die Mitgliedsorganisationen unterstützen, Materialien und Vorgehensweisen auszutauschen, um Synergieeffekte sinnvoll zu nutzen.

Auch ist es wichtig, die Rückkopplung zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen vorzunehmen. Wir hatten beim Forum das Glück, exklusiv erste Ergebnisse des Forschungsprojekts TraiNah zu erhalten. Es ist wichtig, zu prüfen, inwiefern neue wissenschaftliche Erkenntnisse uns in unserer Arbeit unterstützen können, sodass wir aktuelle, aber auch neue Konzepte optimieren und weiterentwickeln können.

Ein zweiter wichtiger Schwerpunkt beim Forum war das Thema Aufarbeitung. Auch hier ist es wichtig, wissenschaftliche Erkenntnisse als Basis zu nutzen, um das Themenfeld gestützt durch diese Erkenntnisse systematisch angehen zu können. Ein Rückblick auf das 4. öffentliche Hearing „Sexueller Kindesmissbrauch im Sport“ der unabhängigen Kommission zu Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauch sowie die Bedeutung für dieses Thema in der dsj bildeten wichtige Erkenntnisse der Veranstaltung.

DSJ: Was bedeuten die Erkenntnisse des Forums für Deine Arbeit im Jahr 2021 und die Arbeit in der dsj?

LEYENDECKER: Wie in den vergangenen Jahren ist es uns ein wichtiges Anliegen, die Mitgliedsorganisationen bei der Umsetzung des dsj-Stufenmodells zu unterstützen. Da bis Ende 2021 das Stufenmodell vollständig umgesetzt sein muss, geht es für die Verbände nun in die finale Phase. Hier gilt es, den Austausch von Good-Practice Beispielen zu fördern und Beratung anzubieten.

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt für die Arbeit im Jahr 2021 wird das Thema Aufarbeitung sein. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Betroffenen und in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsorganisationen möchten wir das Thema systematischer bearbeiten.

Qualität mit Siegel: Bestätigung für die gute Arbeit von 60 Fanprojekten

„Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS)“

(DOSB-PRESSE) Nichts ist so gut, dass es nicht verbessert werden könnte. Das gilt auch für die sozialpädagogische Fanarbeit. Dafür wurde 2010 ein Konzept zur Qualitätssicherung eingeführt, inzwischen ist der zweite Prüfzyklus abgeschlossen. 60 Fanprojekte haben bis September 2020 das Qualitätssiegel „Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS)“ erhalten.

Wie lässt sich die Qualität von Sozialarbeit mit Fußballfans, also die Kerntätigkeit der Fanprojekte, bewerten, evaluieren, verbessern? Um diese Frage zu beantworten, wurde 2010 das Qualitätssiegel „Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS)“ eingeführt. Bis 2015 wurden 51 Fanprojekte in einem ersten Zyklus geprüft und erfolgreich zertifiziert. Nun ist im September 2020 der zweite Prüfzyklus, dem ein Pilotprojekt vorgeschaltet war, abgeschlossen. Auch diesmal haben alle 60 untersuchten Fanprojekte das Qualitätssiegel erhalten.

Anders als im ersten Durchgang wurde die Datenerhebung von einem externen und unabhängigen Institut, dem Centrum für Evaluation (CEval GmbH) aus Saarbrücken, durchgeführt. Hat ein Fanprojekt den Prozess erfolgreich abgeschlossen, behält das Qualitätssiegel für drei Jahre seine Gültigkeit.

Das Konzept des Qualitätssiegels wurde von der AG Qualitätssicherung entwickelt, die auf Grundlage der Auswertung der CEval GmbH die Entscheidung über die Vergabe des Siegels trifft. Die Arbeitsgruppe ist an den Beirat der KOS angeschlossen. In ihr sind mit der Deutschen Sportjugend als Vertreterin der Trägerlandschaft, der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Familien- und Jugendbehörden für die Bundesländer, DFB und DFL, Wissenschaft und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte alle relevanten Netzwerkpartner der Arbeit vertreten. Vorsitzender der AG ist Prof. Dr. Gunter A. Pilz. Finanziert wird dieser Prozess von BMFSFJ, DFB und DFL. „Die Vergabe des Qualitätssiegels ist jedes Mal auch ein Beleg für die hohe fachliche Qualität der sozialpädagogischen Arbeit der Fanprojekte. Die enge Begleitung des Vergabeprozesses durch die AG und die intensiven Diskussionen innerhalb der AG geben allen Beteiligten zudem einen guten Einblick in die spezifische Arbeit vor Ort“, sagt Prof. Dr. Pilz. „Das Qualitätssiegel hat sich als ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung der Arbeit der Fanprojekte bewährt. Unser Blick geht nun in die Zukunft und in die Ausgestaltung des dritten Durchlaufs.“

Der Prozess der Qualitätssicherung für die zweite Vergaberunde verlief in mehreren Stufen und erstreckte sich über rund zweieinhalb Jahre. Die Mitarbeiter*innen von CEval GmbH erhoben Daten durch Fragebögen und Gespräche vor Ort, nicht nur mit den Fanprojekten selbst, sondern auch mit den verschiedenen Netzwerkpartnern: mit Geschäftsführung, Sicherheits- und Fanbeauftragten in den Vereinen, Vertreter*innen von Kommune, Polizei, dem Träger und nicht zuletzt mit der Fanszene. Geprüft wurden strukturelle Kriterien wie die Ausstattung der Fanprojekte: Werden Diensthandys und ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt? Sind ausreichende Räumlichkeiten vorhanden? Beteiligen sich die Fachkräfte regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen? Doch bei anderen Fragen wie jener nach der Zusammenarbeit mit den Fanbeauftragten, der Kommunikations- und Vermittlungsfähigkeit im Netzwerk oder nach der Akzeptanz der Fanprojektarbeit in der Fanszene des Bezugsvereins geht es stärker um inhaltliche Einschätzungen, für die eine gute Kenntnis der Arbeitsabläufe und -bedingungen vor Ort hilfreich ist. Deutlich wurde in der Datenerhebung, dass der Prozess von den Beteiligten ernstgenommen und wertgeschätzt wird, der Rücklauf und die Bereitschaft, Auskunft zu geben, waren hoch. „Das Qualitätssiegel nimmt sowohl für die Fanprojekte als auch für die jeweilige Trägerorganisation einen hohen Stellenwert ein“, sagt Dr. Vera Hennefeld, Projektleiterin bei der CEval GmbH.

Die hohen Hürden für die Qualitätssicherung hat nicht jedes Fanprojekt im ersten Anlauf genommen, denn die sogenannten Muss-Kriterien waren nicht sofort überall erfüllt. Teilweise waren dies formale Kriterien wie das Nichtvorhandensein von Räumen für vertrauliche Einzelbesprechungen oder ein nicht regelmäßig tagender Projektbeirat. Teilweise ging es um grundlegende Aspekte wie etwa die personelle Ausstattung der Fanprojekte. So muss eine Einrichtung laut den Vorgaben der AG Qualitätssicherung über hauptamtliche Mitarbeiter*innen im Umfang von mindestens zwei Vollzeitäquivalenten verfügen. Dies war zunächst nicht bei allen evaluierten Fanprojekten gegeben. In diesen Fällen wurde die Vergabe des Qualitätssiegels an eine Nachjustierung geknüpft.

„Der Vergabeprozess hat positive Veränderungen ausgelöst, gerade was strukturelle Rahmenbedingungen angeht“, sagt Michael Gabriel, Leiter der KOS. „Gleichzeitig hat der Prozess deutlich gemacht, wie gut die Fanprojekte in den kommunalen und lokalen Netzwerken verankert sind.“

Das Fazit aus der zweiten Runde der Qualitätssicherung für die Fanprojekte fällt daher auch für die KOS rundum positiv aus: „Dass die Kolleginnen und Kollegen an allen 60 Standorten für ihre Arbeit mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet werden konnten, ist eine Bestätigung für die hohe Qualität sowohl des gesamten Ansatzes der Sozialarbeit mit Fußballfans als auch der jeweiligen praktischen Umsetzung in den lokalen Fanprojekten“, sagt Gabriel.

Deutsche Athleten haben Nachholbedarf bei Nutzung von Social Media

Befragung von Deutscher Sporthilfe mit über 1.300 geförderten Athleten

(DOSB-PRESSE) Deutschlands Spitzen- und Nachwuchsathleten wissen um die große Bedeutung von Social Media für ihr Dasein als Leistungssportler, haben häufig aber noch Nachholbedarf beim richtigen und effizienten Umgang mit den Plattformen. In einer Online-Befragung von Deutscher Sporthilfe und der Münchner Social-Media-Beratungsagentur LOBECO gibt fast die Hälfte der Befragten an, Social Media spiele in ihrem Alltag als Spitzensportler eine sehr große oder große Rolle (46 Prozent). Nur für jeden Sechsten (16 Prozent) sind Instagram, Facebook und Co weniger wichtig.

Aus Sicht der Athleten sind die digitalen Kommunikationskanäle vor allem für Sponsoring und die Einbindung von Partnern (82 Prozent), für die Eigen-PR und Imagebildung (80 Prozent) sowie für die Steigerung der öffentlichen Bekanntheit (73 Prozent) relevant. Auch die Promotion ihrer (Nischen-)Sportart ist vielen wichtig oder sehr wichtig (81 Prozent).

Als größte Herausforderung geben 51 Prozent der Befragten das Zeitmanagement zur Pflege der Kanäle neben dem täglichen Training an. 40 Prozent sehen die Integration von Partnern und Sponsoren bzw. die Vermarktung in Social Media als Herausforderung; ebenfalls 40 Prozent empfinden die Produktion und Erstellung von Inhalten als schwierig. Dazu passt auch, dass viele geförderte Athleten Nachholbedarf bei ihrem persönlichen Know-how sehen: Mit Ausnahme von Instagram (55 Prozent verfügen hier über hohe Kenntnisse) bestehen auf den anderen Plattformen bestenfalls Standard-Kenntnisse.

Instagram beliebteste Plattform

Instagram ist die von den deutschen Athleten mit Abstand meistgenutzte Plattform. 92 Prozent verfügen dort über ein öffentliches Profil, 84 Prozent nutzen das Netzwerk täglich. Die große Mehrheit hat weniger als 5.000 Follower (87 Prozent), lediglich 6 Prozent wissen mehr als 10.000 Follower hinter sich. Dahinter rangiert Facebook, wo 58 Prozent über ein öffentliches Profil verfügen, das aber nur von etwa jedem Vierten (26 Prozent) auch täglich genutzt wird. Noch recht stark vertreten sind auch öffentliche Profile bei Snapchat (27 Prozent) und YouTube (11 Prozent). Nur 3 Prozent verfügen über ein Profil bei TikTok.

Für die Studie befragten Deutsche Sporthilfe und LOBECO im Frühjahr 2020 über 1.300 geförderte Athleten aus mehr als 50 Sportarten. Auf Basis der Studienergebnisse wird ein modulares Schulungskonzept aufgesetzt, in dem in praxisorientierten Digitalsessions notwendiges Wissen über Plattformen und Trends anwendungsorientiert vermittelt wird. Durchgeführt werden die Online-Seminare, die für die Athleten auch als Video-on-demand zur Verfügung stehen, von Experten von LOBECO. Die Agentur berät die Sporthilfe in strategischen Fragen rund um Social Media.

AUS DEN MITGLIEDSVERBÄNDEN

BLSV prognostiziert einen dramatischen Einbruch der Mitgliederzahlen

„Die Rückkehr zum Sport ist überlebenswichtig“

(DOSB-PRESSE) Die Lage ist ernst: In dieser Woche stehen dem bayerischen Sport im Zuge des weiteren Umgangs mit der Corona-Pandemie wichtige Entscheidungen der Politik bevor. Parallel dazu prognostiziert der BLSV bereits jetzt einen dramatischen Einbruch der Mitgliederzahlen – eine Entwicklung, die nur durch eine einheitliche Kraftanstrengung des gesamten bayerischen Sports aufzuhalten ist.

Die bisherige Bilanz der Mitgliederentwicklung im Zuge der Corona-Pandemie ist ernüchternd: Die bayerischen Sportvereine sind von der Krise unmittelbar betroffen. Bereits nach dem Ausruf des Katastrophenfalls in Bayern, dem Lockdown im März 2020 bis hin zu den Lockerungen zur Wiederaufnahme des Sports in vier Stufen von Juni bis September 2020 verzeichnet der organisierte Sport in Bayern einen kontinuierlichen Mitgliederrückgang. Dies wird durch die aktuellen Maßnahmen mit der Schließung des Freizeit- und Amateursportbereichs im November nochmals verstärkt.

BLSV rechnet mit einem Verlust von mehr als 100.000 Mitgliedern zum Jahresende Mit Stand KW 47/2020 sind insgesamt 4.512.309 Sportlerinnen und Sportler in den bayerischen Vereinen organisiert. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen Mitgliederrückgang von insgesamt 1,8% dar (Jahr 2019: 4.594.535 Mitglieder). Insbesondere bei den Kindern und Jugendlichen ist bislang ein Rückgang von 4,3 % bzw. 3,7 % zu verzeichnen. Für die Beibehaltung der Schließung der Indoor-Sportanlagen, rechnete der BLSV zum Jahresende 2020 mit einem Rückgang von weit mehr als 100.000 Mitgliedern. Zusätzlich haben zum heutigen Stand bereits ca. 65.000 Mitglieder ihre Kündigung in den bayerischen Sportvereinen für das kommende Jahr vorgemerkt, so dass diese ab Januar 2021 keine Vereinsmitglieder mehr sein werden. Der Mitgliederrückgang wird also zu Beginn des neuen Jahres noch höher ausfallen – Tendenz weiter steigend.

Sport ist Teil der Lösung: Forderung nach Rückkehr zum Sport Da Sport eine enorme Bedeutung für die Gesunderhaltung der Bevölkerung sowohl psychisch als auch physisch hat, fordert der BLSV, die zuletzt beschlossene Schließung der Indoor-Sportanlagen zu überdenken und baldmöglichst wieder zum Sport auf Basis der Regelungen vor dem 13. November zurückzukehren. Dies hatte der BLSV zuletzt auch zusammen mit dem DOSB und den Landessportbünden in einer gemeinsamen Resolution bekräftigt. Demnach sei der Sport kein Teil des Problems, sondern vielmehr ein Teil der Lösung.

Jörg Ammon: „Die bayerische Sportfamilie muss zusammenhalten“ BLSV-Präsident Jörg Ammon appelliert in dieser schweren Phase an die Einheit des bayerischen Sports: „Die besorgniserregende Tendenz der Mitgliederzahlen insbesondere im Kinder- und Jugendbereich wird durch die jüngsten Zahlen in der Gesamtbetrachtung aller Mitglieder noch einmal verstärkt. Unsere oberste Aufgabe muss es sein, die Menschen wieder zurück in die Sportvereine zu bringen und unsere Vereine und das Ehrenamt bei dieser wichtigen Aufgabe zu unterstützen. Hier ist die große bayerische Sportfamilie gefordert, wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen und zusammenhalten. Elementar wichtig ist eine baldige Rückkehr zum Indoor-Sport. Der Sport muss wieder die Möglichkeit bekommen, seinen Beitrag zur Gesunderhaltung der Menschen zu leisten. Hierfür stehen wir mit unseren Vereinen und Fachverbänden bereit.“

LSB Hessen Präsident Dr. Rolf Müller: Pandemie mit Sport bekämpfen

Ausbluten des bewährten Sportvereinssystems befürchtet

(DOSB-PRESSE) Mit dem Appell, ab Dezember wieder einen an coronabedingte Notwendigkeiten angepassten Vereins- und Breitensport zu ermöglichen, hat sich der Landessportbund Hessen e.V. (lsb h) an Hessens Ministerpräsidenten Volker Bouffier gewandt und in einem Brief die Rückkehr zu einem „verantwortbaren Sportbetrieb in den Vereinen“ gefordert. Dazu gehört für den lsb h die Ermöglichung des Trainingsbetriebs im Kinder- und Jugendsport – selbstverständlich unter Einhaltung der Hygienekonzepte. Außerdem sei die Rückkehr zu der aus dem Frühjahr bekannten und bewährten Begrenzung von Gruppengrößen beim Sporttreiben nötig.

Schwimmbäder sowie Gesundheits- und Fitnessstudios sollten in der hessischen Corona-Verordnung den Sportstätten gleichgestellt und deren Öffnung damit möglich werden. Letztlich sollte der Schul-, Reha-, Spitzen- und Profisport weiter möglich bleiben. Generell, so der Landessportbund, sollte mittels stärkerer Differenzierungen der Corona-Auflagen mehr Sport gestattet werden.

„Es ist unstrittig, dass Sport einen zentralen Beitrag zur physischen und psychosozialen Gesundheit leistet. Zudem muss bei politischen Entscheidungen der Blick viel stärker als bislang auf die Gesundheits- und Bildungsfunktionen, die der Sport insbesondere für Kinder und Jugendliche bereithält, gerichtet werden. Insgesamt sollten die Potenziale des Sports zur Bekämpfung der Pandemie und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen stärker genutzt werden.

Unsere Sportvereine und Sportverbände haben im Übrigen bewiesen, dass sie anspruchsvolle Hygienekonzepte umsetzen und Kontakte nachvollziehen können“, begründete Müller das Ansinnen des Landessportbundes.

„Die 7.600 hessischen Sportvereine werden ausbluten, wenn es für sie keine Perspektiven geben wird“, sagte lsb h-Präsident Dr. Rolf Müller in Frankfurt weiter. Vor allem die seit September geltenden regionalen Einschränkungen und der seit Anfang November verordnete Breitensport-Lockdown machten den Vereinen erheblich zu schaffen und belasteten auch deren Mitglieder. Sollte der aktuelle Breitensport-Lockdown bis ins neue Jahr fortgeführt werden, „dann droht unserem bewährten und für unsere Gesellschaft gerade jetzt besonders wichtigen Vereinssystem nachhaltiger Schaden“, fürchtet der lsb h-Präsident. Um diesen Schaden abzuwenden, müssten bei den Hilfsprogrammen des Bundes zudem die spezifischen Rahmenbedingungen der Sportvereine, und zwar gerade die der mittleren und großen Vereine, die eigene Sportstätten bewirtschafteten, stärker berücksichtigt werden. „Die Entwicklung, die wir zurzeit sehen, gleicht einer langsamen Auszehrung. Deshalb müssen die bisherigen wirtschaftlichen Nothilfen des Bundes in eine finanzielle Förderung zur Strukturerhaltung überführt werden“, so Müller.

Mit Blick auf die Umsetzung zukünftiger Corona-Verordnungen bot Müller abschließend die Unterstützung des Landessportbundes „bei der Entwicklung einer dringend notwendigen, mittelfristigen Perspektive für Sportvereine und damit auch für mehr Lebensqualität in Hessen“ an.

Landessportbund Hessen legt Ausbildungsbroschüre 2021 vor

Qualifikation sichern – trotz Corona

(DOSB-PRESSE) Ein positives Signal für die Zukunft setzen: Das möchte der Landessportbund Hessen (lsb h) mit seiner nun vorgelegten Ausbildungsbroschüre für das Jahr 2021. Sie gibt auf 111 Seiten einen Überblick über die Ausbildungen des Landessportbundes Hessen, der Sportjugend Hessen und der Bildungsakademie des lsb h. „Gut qualifizierte Mitarbeitende und Ehrenamtliche sind die Basis für den Erfolg unserer Vereine. Wir hoffen daher sehr, dass wir unsere Ausbildungen auch im kommenden Jahr mit Präsenzphasen anbieten können – trotz Corona-Pandemie“, sagt der zuständige Vizepräsident Prof. Dr. Heinz Zielinski.

Dies sei insbesondere für die Vermittlung sportpraktischer Inhalte, aber auch in Bezug auf die psychosozialen Komponenten des Sports wichtig. Angesichts der unsicheren Gesamtsituation zeigt er sich gleichzeitig froh, dass die drei Organisationen ihre Angebote bereits vor Corona im Bereich „blended learning“ weiterentwickelt hätten. „Dadurch werden wir 2021 auf jeden Fall in der Lage sein, unsere Ausbildungen durchzuführen, ohne von unserem hohen Qualitätsanspruch abrücken zu müssen. Ob in Präsenz – wonach wir uns natürlich sehnen –, als Hybridveranstaltungen, mit Gruppenteilungen oder digital“, so Zielinski.

Alle Ausbildungen werden in der nun vorgelegten Broschüre mit Inhalten, Voraussetzungen und Zielen konkret vorgestellt. Dabei wird zwischen Lizenzausbildungen auf der ersten Lizenzstufe (Übungsleiter/in C und Vereinsmanager/in C), der zweiten Lizenzstufe (Übungsleiter/in B mit den Schwerpunkten Prävention, Fitness, Ganztag oder Krebsnachsorge und Vereinsmanager/in B) sowie Ergänzungsausbildungen unterschieden. Darüber hinaus werden spezifische Ausbildungen, etwa als Beckenboden-Kursleiter/in, Gedächtnistrainer/in, Trekking Guide oder Sportabzeichen-Prüfer/in, mit Inhalten, Dauer und Zielen vorgestellt. Informationen zu Voraussetzungen, Kosten, Ausbildungsterminen und -orten sind ebenso enthalten wie die Ansprechpartner/innen.

Die Broschüre kann per E-Mail an ausbildung@lsbh.de oder telefonisch unter der Rufnummer 069 6789-311 angefordert werden. Zudem ist sie als PDF-Datei abrufbar. Alle Inhalte sind auch im Bildungsportal unter www.bildungsportal-sport.de zu finden, über das eine direkte Anmeldung erfolgen kann.

Offener Brief der Deutschen Ski- und Snowboardverbände

Für verantwortungsbewussten Wintersport in Corona-Zeiten

(DOSB-PRESSE) Die Deutschen Ski- und Snowboardverbände sprechen sich in einem offenen Brief an politische Entscheidungsträger*innen gegen ein europaweites Skiverbot aus: Sehr geehrte Damen und Herren, bei der aktuellen – von Teilen der Politik – angestoßenen Diskussion über ein europaweites Skiverbot, fehlt bis dato die inhaltliche Auseinandersetzung mit den in den letzten Monaten detailliert ausgearbeiteten Hygiene- und Schutzmaßnahmen der Wintersportverbände, der Skiund Snowboardschulen und Vereine im gesamten Alpenraum (siehe beispielhaft für die Wintersportverbände Deutscher Skiverband, Deutscher Skilehrerverband und Snowboardverband Deutschland: www.stiftung.ski) sowie der gesamten beteiligten Branche (Bergbahnen, Restaurants, Hotels, Sportfachhändler, Verleihstationen, Mobilitätsanbieter etc.).

Die konkreten und einheitlichen Rahmenbedingungen für die Ausübung des Wintersports in diesen besonderen Zeiten, die in diesen Konzepten zu finden sind, beschreiben einen klaren Weg. Dies kann und darf von den politisch Verantwortlichen nicht ignoriert werden. Eine isolierte Betrachtung in einzelnen Ländern macht keinen Sinn, es benötigt vielmehr eine länderübergreifende Lösung, die für alle Beteiligten eine Planungssicherheit für die gesamte Wintersaison 2020/21 schafft.

Sport und insbesondere der Wintersport ist ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Die wintersportlichen Aktivitäten geben den Menschen Halt, Motivation, Perspektive und vielen Menschen auch einen Arbeitsplatz. Wintersport hilft bei der psychischen und physischen Alltagsbewältigung, stärkt unsere Abwehrkräfte und erhöht das eigene Energieniveau. Dabei spielt die sportliche Betätigung in der Natur eine besondere Rolle, da zur körperlichen und geistigen Bewegung der Aufenthalt an der frischen Luft hinzukommt und sich positiv auf den Menschen auswirkt. Sport und Bewegung in der Natur ermöglicht grundsätzlich das Einhalten von Abstandsregeln, das Umsetzen von Hygiene- und Schutzmaßnahmen und reduziert damit das Infektionsrisiko beim Schneesport selbst.

Der Wintersport an sich ist eben nicht gleichzusetzen mit Party-Tourismus und Après-Ski-Events. Die gesamte Branche hat sich hierzu bereits seit Monaten klar positioniert und entsprechende Maßnahmen in ihren Konzepten aufgenommen, um sich hiervon deutlich abzugrenzen. Die deutschen Wintersportverbände erwarten von der Politik den gleichen Mut, die bereits bestehenden Lösungen aufzugreifen und darauf aufbauend die Rahmenbedingungen für die Ausübung der verschiedenen Wintersportarten im bevorstehenden Winter zu schaffen. Der Wintersport in all seinen Facetten ist ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor für den gesamten Tourismus im Alpenraum. Gerade in den ländlichen Regionen, in denen Wintersport seine Heimat hat, unternimmt die Politik große Anstrengungen, diese in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung zu stärken. Diese Regionen brauchen auch JETZT die Unterstützung der Politik und dürfen nicht alleine gelassen werden.

Erwachsene haben gelernt, rational mit notwendigen Regeln und Vorschriften umzugehen. Kinder und Jugendliche betreffen die Corona-Vorschriften und die damit verbundenen Einschränkungen v.a. emotional. Wir müssen als Erwachsenen- und Elterngeneration Antworten und Lösungen v.a. für Kinder und Jugendliche schaffen. Dies gilt umso mehr mit Blick auf die nun beschlossene Verlängerung der Weihnachtsferien. Hier gilt es insbesondere, Kindern und Jugendlichen die aktive Freizeitgestaltung und sportliche Bewegung in der freien Natur zu ermöglichen. Ein deutschlandweites oder gar europaweites Verbot des Skisports wäre definitiv nicht die Lösung, sondern würde im Gegenteil die ohnehin schon schwierige Situation für den Freizeit-, Breiten- und Nachwuchsleistungssport zusätzlich und unnötig verschärfen!

Als Verbände übernehmen wir weiterhin Verantwortung. Wir benötigen aber für die Umsetzung unserer weitreichenden Konzepte und Schutzmaßnahmen dringend die Unterstützung der Politik! Deutscher Skiverband, Snowboard Germany, Deutscher Skilehrerverband, Stiftung Sicherheit im Skisport

Aktion #trotzdemSPORT als Offensive gegen sportlichen Stillstand

LSB NRW investiert eine Million Euro für Unterstützungsleistungen

(DOSB-PRESSE) Eine Million Euro für eine digitale Offensive sowie Corona-konforme Freiluft-Aktivitäten gegen den sportlichen Stillstand: Auf seiner neuen Internetpräsenz zur gleichnamigen Initiative #trotzdemSPORT stellt der Landessportbund NRW ab sofort seinen 127 Mitgliedsorganisationen und 18.100 Vereinen eine regelmäßig aktualisierte Auswahl an schnell umsetzbaren Beweg-ungsideen für Kinder und Jugendliche, Team-Wettbewerben, Qualifizierungsangeboten oder Sportkursen zum Mitmachen zur Verfügung – natürlich stets im Rahmen der geltenden Bestimmungen. Darüber hinaus finden sich auf der Webseite auch finanzielle Förderungsmöglichkeiten, eine Corona-Krisenberatung oder passende Give aways. Die Gesamtkosten der diversen Unterstützungsleistungen für Vereine, Fachverbände und Bünde in Höhe von insgesamt einer Million Euro werden vom LSB NRW aus Eigenmitteln übernommen.

„Die hinterlegten Praxisbeispiele, wertvollen Anleitungen und sonstigen Anreize verstehen wir als konkrete Hilfestellung und Motivationsschub für Menschen aller Altersklassen in NRW, die seit Anfang November auf ihren sportlichen Ausgleich verzichten müssen und deshalb dringend wieder in sportliche Bewegung kommen wollen“, erklärt LSB-Vorstand Martin Wonik. „Die aktuellen Einschränkungen für den organisierten Sport sind schmerzhaft, gerade weil wir ein eindeutiger Teil der Lösung sind – und nicht des Problems. Deshalb setzen wir mit unserer Initiative ein positives Signal nicht zuletzt an die Politik, dass wir auch in der Krise weiterhin mit großer Leidenschaft für die Belange der gesamten Sportlandschaft in NRW kämpfen“, verdeutlicht LSB-Präsident Stefan Klett.

LSB-Aktionswoche „Sport lebt Vielfalt“ überzeugt auch im digitalen Format

„Starke Botschaft aus Rheinland-Pfalz entsendet“

(DOSB-PRESSE) Auch wenn sie aufgrund der allgemeinen Pandemie-Lage bei ihrer Premiere „nur“ in digitaler Version stattfinden konnte: Die Aktionswoche „Sport lebt Vielfalt“, die der Landessportbund Rheinland-Pfalz (LSB) in Kooperation mit dem Bundesprogramm „Integration durch Sport“ sowie der Steuerungsgruppe Inklusion (Behinderten- und Rehabilitationssportverband RLP, Special Olympics RLP und der Gehörlosen-Sportverband RLP) auf die Beine stellte, war ein voller Erfolg auf dem Weg hin zu mehr Inklusion, Integration und Antidiskriminierung.

„Wir blicken zurück auf eine Fülle toller Veranstaltungen, die eine starke Botschaft für eine gewaltfreie und vielfältige Sportlandschaft in RLP entsendet haben“, resümierte Oliver Kalb, LSBAbteilungsleiter für Gesellschaftspolitik. „Trotz der coronabedingten Absage der Präsenzveranstaltungen haben wir in zwölf digitalen Veranstaltungsformaten für die Themen Inklusion, Integration und Antidiskriminierung sensibilisieren können.“ Die „Woche der Vielfalt“ habe unter der Schirmherrschaft der rheinland-pfälzischen Integrationsministerin Anne Spiegel eine Botschaft dafür entsendet, dass Vielfalt heutzutage eine Schlüsselqualifikation für ein friedvolles Miteinander ist. Und diese Vielfalt manifestierte sich in den zahlreichen Veranstaltungsformaten – die Palette reichte von Podcasts bis hin zu digitalen Trainings- und Fortbildungsangeboten sowie der landesweiten Bewegungsstein-Aktion. Gerade die digitalen Angebote wurden allesamt stark frequentiert.

Im Podcast „One and a half Sportsmen“ von Prof. Tim Bindel, Christian Theis und Laura Trautmann vom Sportinstitut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sprachen die Protagonisten über Potenziale, Schwierigkeiten und persönliche Erfahrungen rund um die Inklusion im Sport. Aus dem Bereich Integration gab es ein digitales Trainingsangebot mit dem Namen „Sport für starke Frauen“ und dem Ziel, Frauen mit Migrationshintergrund zum Sport zu führen und darüber eine Hilfestellung zur Integration in die Gesellschaft zu leisten. Special Olympics RLP führte einen interaktiven Diskurs durch unter dem Motto „Wir gehören dazu“.

Menschen mit geistiger Behinderung tauschten sich dabei digital aus mit allen, die sich für Inklusion im Sport interessieren. Getreu dem Motto „Nichts über uns ohne uns“ berichteten Athlet*innen mit geistiger Behinderung von ihren Lebenswelten, Erfahrungen sowie Wünschen für den inklusiven Sport.

Nachdem feststand, dass es in diesem Jahr kein Präsenzangebot für Sitzvolleyball in der Halle geben wird, bedurfte es keiner langen Überlegungen, wie man diese inklusive Sportart dennoch den Menschen näher bringen könnte. Die SpVgg Burgbrohl bot ein digitales Format an mit Michael Merten, Bundestrainer der Sitzvolleyball-Nationalmannschaft, der einen spannenden Einblick in den nationalen wie internationalen Spielbetrieb lieferte. Katja Froeschmann, Volleyballspielerin der SpVgg Burgbrohl und Inklusionslotsin des LSB, erstellte ein zweistündiges digitales Angebot rund um die rasante Sportart. 14 Interessierte erfuhren so Wissenswertes rund um Historie, Regelwerk und Praxistipps. Silvia Wenzel, Koordinatorin für Inklusion beim Landessportbund, gab den Teilnehmern zusätzlich mit auf den Weg, wie Inklusion im Verein gelingen kann. Zum einen stehen 14 Sport-Inklusionslotsen in ganz Rheinland-Pfalz den Vereinen zur Beratung zur Seite, zum anderen lassen sich auch finanzielle Hilfen über die sogenannte INpuls-Prämie beantragen. „Es war keine Option, nichts zu machen“, resümierte Katja Froeschmann. „Der Sitzvolleyball und die Inklusion insgesamt benötigen eine Plattform und wenn es derzeit digital ist, dann nehmen wir die Herausforderung an. Wir stehen bzw. sitzen bereit, sobald es wieder in die Hallen geht.“

Eines der Highlights der Aktionswoche war auch das digitale „Netzwerktreffen Inklusion“. Der fachliche Austausch dieser 40-köpfigen Expertenriege – darunter auch alle 14 rheinlandpfälzischen Sport-Inklusionslotsen sowie die 2016 gegründete Steuerungsgruppe Inklusion um Michael Bergweiler, Olaf Röttig und Johannes Bildhauer – war einmal mehr fruchtbar. Sinn und Zweck des Netzwerktreffens war es auch, der Zielgruppe des Sport-Inklusionslotsenprojektes eine Stimme zu geben. Wie Silvia Wenzel ankündigte, soll die eine oder andere Veranstaltung der Aktionswoche nachgeholt werden, wenn sich der Pandemie-Index wieder freundlicher gestaltet. „Den Austausch untereinander habe ich als äußerst gewinnbringend empfunden“, rekapitulierte LSB-Abteilungsleiter Kalb. „Denn die Vorstellung der Arbeit der Sport-Inklusionslotsen hat gezeigt, dass die Inklusion im rheinland-pfälzischen Sport positiv vorangetrieben wird und es vielerorts tolle Beispiele dafür gibt, dass Menschen – ob mit oder ohne Behinderung – gleichermaßen an den zahlreichen Sport- und Bewegungsmöglichkeiten teilnehmen können.“

Laut Oliver Kalb ist der LSB auf das Engagement der Vereine und Verbände angewiesen, um Werte wie Respekt, Toleranz und Achtung der Menschenwürde zu vermitteln. „Diese Schlüsselqualifikationen kann man durch den Sport im Verein erlernen“, weiß Kalb. „Unsere Aktionswoche hat eine tolle Plattform hierfür geboten.“ Als Landessportbund wolle man auch künftig dafür sensibilisieren, dass dieser Ansatz in den rheinland-pfälzischen Vereinen und Verbänden gelebt wird. Eine Neuauflage der „Woche der Vielfalt“ in 2021 sei denkbar.

Weitere Infos unter www.lsb-rlp.de/SportlebtVielfalt.

Mitgliederbestandserhebung: Hamburgs Sport schrumpft

Moderater Rückgang bei den Mitgliedschaften in der Coronakrise.

(DOSB-PRESSE) Der Hamburger Sportbund (HSB) hat nach seiner aktuellen Mitgliederbestandserhebung 823 Vereine mit 521.118 Mitgliedschaften, das sind rund 20.000 Mitgliedschaften weniger als im Vorjahr. Unter den Mitgliedern in Sportvereinen sind 133.581 Jugendliche unter 18 Jahren, das sind rund 5.400 weniger als im Vorjahr.

Im Frühjahr stand der Hamburger Vereinssport bedingt durch die Coronakrise und den Lockdown für 51 Tage komplett still. Trotz der Lockerungsschritte über den Sommer war der Vereinssport in Hamburg weit von einer Normalität entfernt. „Vor diesem Hintergrund ist das Schrumpfen der Mitgliederzahlen in den Mitgliedsorganisationen des HSB bis jetzt als überwiegend moderat einzustufen. Vor allem die fehlenden Eintritte bei normaler Fluktuation haben bei vielen Vereinen über den Sommer zu den Mitgliederverlusten geführt“, so HSB-Vorstandsvorsitzender, Ralph Lehnert.

Die Mitgliederbestandserhebung wurde bis zum 18. November 2020 erhoben und spiegelt daher den erneuten Lockdown des Vereinssports im November noch nicht wider. Der Hamburger Vereinssport musste bei seinen Angeboten nun erneut eine Vollbremsung machen, deren Folgen bei den Mitgliederzahlen erst im kommenden Jahr sichtbar werden. „Die derzeitige Situation ist für Vereine und Verbände sehr schwierig, da sich derzeit keine Lockerungen für den Sport abzeichnen. Der seit Anfang November geltende Lockdown des Vereinssports kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da viele Vereine Kündigungsfristen zum Jahresende haben. Eine größere Austrittswelle ist nun leider zu befürchten“, fasst Ralph Lehnert die Situation zusammen.

Die Mitgliederentwicklung in den Vereinen ist heterogen. Vereine mit Schwerpunkt im Gesundheits- und Fitnessbereich haben eher Mitglieder verloren haben. Vereine mit Angeboten in den klassischen Sportarten sind überwiegend stabil. Größere Rückgänge gab es im Bereich des Behinderten- und Rehasportverband (-12,75%) und im Bereich des Verbands für Turnen und Freizeit (VTF) (- 6,8%). Der FC St. Pauli konnte trotz der schwierigen Situation einen Mitgliederzuwachs von 1.155 Personen verzeichnen (+3,85%).

„Das Fundament jedes Vereins sind seine Mitglieder. Wer seinem Verein in schwierigen Zeiten helfen möchte, bleibt Mitglied, auch wenn man derzeit kaum Sport im Verein ausüben kann“, appelliert Lehnert.

Mehr Informationen zur HSB-Mitgliederstatistik 2021

DBS mahnt Berücksichtigung des Rehabilitations- und Breitensport an

„Wichtige Beiträge des Sports für die Gesellschaft gehen verloren“

(DOSB-PRESSE) Im Sinne des Infektionsschutzes und zur Bekämpfung der Corona-Pandemie leistet auch der Behindertensport in diesem Jahr einen erheblichen gesamtgesellschaftlichen Beitrag. „Doch es ist ein schmaler Grat zwischen notwendiger Verantwortung und größer werdenden Sorgenfalten für die Zukunft – sowohl mit Blick auf den Rehabilitationssport als auch auf den Breitensport“, sagt Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), anlässlich der verlängerten und verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, die Bund und Länder am 25. November 2020 beschlossen haben.

Der DBS hatte für den November vorübergehend die Einstellung des ärztlich verordneten Rehabilitationssports empfohlen. Etwa 75 Prozent der rund 112.000 Rehabilitationssportangebote in Deutschland findet in den über 6300 Sportvereinen des DBS statt. „Für uns hat der Gesundheitsschutz eine hohe Priorität“, stellt Beucher klar, fügt aber hinzu: „Allerdings herrscht bei unseren Vereinen und den Rehabilitationssportler*innen eine erhebliche Verunsicherung. Um die Akzeptanz der notwendigen und verlängerten Maßnahmen zu erhöhen, benötigen wir unbedingt Planungs- und Handlungssicherheit für die Zukunft sowie eine möglichst schnelle, sorgsame Rückkehr zum Sport unter Berücksichtigung der Regelungen, sobald es das Infektionsgeschehen zulässt.“

Wichtige Aspekte des Rehabilitationssports sind die Gruppendynamik, der soziale Austausch und der Selbsthilfecharakter des Sports. „Es ist unsere Aufgabe und Pflicht, zusätzlich zum verantwortungsvollen Umgang mit der Pandemie sowie der notwendigen Hygienemaßnahmen und Kontaktreduzierungen auch die künftigen Auswirkungen im Blick zu haben. Klar ist: Je länger die Einschränkungen andauern, desto härter werden uns die Folgen treffen. Einerseits finanziell für die Verbände und die Vereine, andererseits sehen wir die Gefahr, dass nachhaltige psychosoziale Konsequenzen überhandnehmen, wenn Sportangebote längerfristig ausfallen – oder womöglich sogar dauerhaft wegfallen“, befürchtet Friedhelm Julius Beucher und betont: „Ein längerer Lockdown birgt auch für den Sport große Gefahren.“

Dies betrifft neben dem Rehabilitationssport auch den Freizeit- und Breitensport von Menschen mit Behinderung. Ohnehin gibt lautem zweiten Teilhabebericht der Bundesregierung fast jeder zweite Mensch mit Behinderung an, keinen Sport zu treiben (46 Prozent) – bei Menschen ohne Behinderung sind es nur 28 Prozent. Dies liegt auch daran, dass es schon vor dem Aufkommen der Corona-Pandemie nicht ausreichend wohnortnahe Sportangebote für Menschen mit Behinderung gab. „Wir haben die Sorge, dass es durch finanzielle Nöte bedingt durch die Einschränkungen künftig noch weniger Angebote geben wird und folglich noch weniger Menschen mit Behinderung sportlich aktiv sind“, sagt DBS-Vizepräsidentin Katrin Kunert.

Dabei hat der Sport gleich mehrere Vorteile: Bewegung fördert die Mobilität von Menschen mit Behinderung auch im Alltag und erhöht die physische und psychische Lebensqualität, eine gute körperliche Grundfitness erleichtert das Überwinden so mancher Hürden im öffentlichen Raum. So sei auch der Breitensport nicht nur als reines Freizeitvergnügen anzusehen, betont Kunert. „Sport ist ein Inklusionsmotor und für Menschen mit Behinderung ein wichtiger Bestandteil für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Wir dürfen uns nicht längerfristig abbringen lassen vom ohnehin mühevollen Weg, die von Deutschland 2009 unterzeichnete UN-Behindertenrechtskonvention auch im Sport konsequent umzusetzen.“

Sport schafft Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung, erzeugt Verständnis füreinander und Freude miteinander, Sport hat eine hohe Relevanz für die Persönlichkeitsentwicklung für Kinder und Jugendliche und ist wichtig für die Gesunderhaltung aller Altersgruppen – sowohl körperlich als auch psycho-sozial. Friedhelm Julius Beucher mahnt: „Die wichtigen Beiträge des Sports für die Gesellschaft gehen verloren. Die Verbände und Vereine dienen keinem Selbstzweck, sondern den Menschen vor Ort. Wir müssen aufpassen, dass wir durch den neuerlichen Lockdown nicht Mitglieder, Übungsleiter*innen und weitere Ehrenamtler*innen sowie letztlich auch Sportangebote in großer Anzahl verlieren.“ Deswegen seien Strategien zu entwickeln, um die Folgen abzumildern und die Angebote dauerhaft zu sichern. Auch der DBS wird gemeinsam mit den Partnern im Verband sowie in Politik und Wirtschaft einen Maßnahmenkatalog aufstellen.

Beucher und Kunert plädieren neben der erforderlichen Planungssicherheit dafür, nach einer Phase des weitgehenden Aussetzens nun eine verantwortungsvolle Wiederaufnahme von Sportangeboten anzustreben. „Selbstverständlich unter Berücksichtigung des Infektionsschutzes und der erforderlichen Hygienemaßnahmen. Unsere Vereine haben bereits umfassende und sorgfältige Konzepte entwickelt, die bei strenger Einhaltung das Sporttreiben wieder möglich machen sollten.“

Anna Schaffelhuber ist Para Sportlerin des Jahrzehnts

Die ehemalige Monoskifahrerin Anna Schaffelhuber ist Deutschlands Para Sportlerin des Jahrzehnts

(DOSB-PRESSE) Stolze fünf Mal war Anna Schaffelhuber Para Sportlerin des Jahres und ist nac  ihren Ehrungen 2011, 2013, 2014, 2015 und 2017 auch Para Sportlerin des Jahrzehnts geworden: Von mehr als 10.000 Stimmen wählten 39,08 Prozent die ehemalige Monoskifahrerin, die dadurch die von Ottobock gestiftete Auszeichnung und eine von der Sparkassen-Finanzgruppe gestiftete Prämie in Höhe von 3.000 Euro erhält. Auf Platz zwei folgte Andrea Eskau (20,18 Prozent), die in Winter und Sommer im Para Ski nordisch und Para Radsport erfolgreich ist und sich über 2.000 Euro freuen darf. Dritte wurde Para Ski-nordisch-Legende Verena Bentele (14,92 Prozent), die jüngst in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen wurde und 1.000 Euro bekommt.

Dass die Ehrung in diesem Jahr coronabedingt nicht bei einem „Zusammentreffen der Sportfamilie“ in der Sportstadt Düsseldorf stattfinden konnte, mindert Schaffelhubers Freude über die Auszeichnung des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) nicht: „Ich freue mich wirklich unbändig und möchte mich allen Fans, Partnern, Förderern und meiner Mannschaft, die mich jahrelang sehr stark unterstützt hat, ganz herzlich bedanken. Es ist wunderschön, wenn ich zurückblicke. Mein Karriereende ist ein Jahr her und wenn ich diese Auszeichnung bekomme, denke ich an diese Karriere und schaue mit einem ganz anderen Blick auf diese zehn, zwölf Jahre zurück. Es ist Wahnsinn, wie viel ich da erlebt habe und man lässt das alles Revue passieren.“ Für Justus Wolf, langjähriger Bundestrainer Para Ski alpin, war es ein folgerichtiger Wahlerfolg: „Mich freut es enorm für die Anna, ich denke auch, dass sie es mehr als verdient hat.“

Ende November 2019 hatte Schaffelhuber ihre Karriere im Alter von 26 Jahren beendet, nachdem die Athletin vom TSV Bayerbach nahezu alles gewonnen hatte, was es für sie zu erreichen gab: Sieben Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille bei Paralympics, elf WM-Titel und sechs Gesamtweltcupsiege sind nur ein Auszug aus ihrer beeindruckenden Erfolgsbilanz. Schon mit 17 Jahren war sie bei den Paralympics in Vancouver dabei und gewann Bronze im Super-G. In Sotschi 2014 feierte sie dann die Anna-Schaffelhuber-Festspiele und krönte sich zur Königin der Piste: Bei fünf Starts gab es fünf Siege in Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom und der Super-Kombination. Schaffelhuber wurde zum Gesicht des deutschen Para Sports und war überall zu sehen – mit nur 21 Jahren.

Die folgenden Jahre waren arbeitsintensiv: Der Druck, den sich Schaffelhuber durch den Fünffach-Triumph nach Sotschi und vor allem vor den Spielen 2018 in PyeongChang machte, war vermutlich für niemanden nachvollziehbar. Als sie diesem an Tag eins im Abfahrtsrennen standhielt und siegte, sagte sie gelöst: „Ich glaube, kein Mensch auf dieser Erde kann nachfühlen, wie ich mich heute fühle.“ Mit zwei Gold- und drei Silbermedaillen bei der Weltmeisterschaft 2019 gelang ihr dann ein „perfekter Karriereabschluss“ – der schon lange geplant war.

Schaffelhuber wusste schon immer, was sie wollte – auch abseits des Spitzensports: Die 27-Jährige, die ihr Referendariat an einer Realschule macht, engagiert sich schon lange für gesellschaftliche Teilhabe und hat mit ihren „Grenzenlos“-Sportcamps eine Möglichkeit geschaffen, Jugendlichen mit und ohne Behinderung Selbstbewusstsein und neue Kompetenzen zu vermitteln. „Anna wird uns fehlen“, hatte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher zu ihrem Karriereende gesagt, doch vielleicht kommt es auch zum Wiedersehen in aktiver Position: Schließlich hat die Para Sportlerin des Jahrzehnts immer die Türe offen gelassen, sich in der Nachwuchsarbeit im alpinen Skisport einzubringen.

In einer Online-Wahl konnte für die Para Sportlerinnen des Jahres von 2010 bis 2019 abgestimmt werden. Neben Schaffelhuber, Eskau und Bentele waren auch Irmgard Bensusan, Birgit Kober und Vanessa Low (alle Para Leichtathletik) nominiert.

Markus Rehm ist Deutschlands Para Sportler des Jahrzehnts

Weitspringer Markus Rehm ist Deutschlands Para Sportler des Jahrzehnts

(DOSB-PRESSE) Markus Rehm ist nach einer hauchdünnen Wahlentscheidung Deutschlands erster Para Sportler des Jahrzehnts: Mit 24,05 Prozent der mehr als 10.000 Stimmen setzte sich der 32-jährige Weitspringer vom TSV Bayer 04 Leverkusen knapp vor Skifahrer Gerd Schönfelder (22,78 Prozent) und Kugelstoßer Niko Kappel (21,08 Prozent) durch und durfte sich über die von Ottobock gestiftete Auszeichnung und die von der Sparkassen-Finanzgruppe gestiftete Prämie über 3.000 Euro freuen.

Da die Ehrung coronabedingt in diesem Jahr nicht als Gala in der Sportstadt Düsseldorf stattfinden konnte, erhielt Rehm die freudige Nachricht telefonisch von Friedhelm Julius Beucher, dem Präsidenten des Deutschen Behindertensportverbands (DBS): „Unser Präsident hat mich abends um 22.00 Uhr angerufen und ich dachte: Okay, 22.00 Uhr, später Anruf. Als er mir die freudige Nachricht mitgeteilt hat, hatte ich wirklich Herzklopfen, weil das schon eine ganz besondere Auszeichnung ist.“

Seit seinem internationalen Debüt 2009, als Rehm bei der IWAS-Junioren-Weltmeisterschaft Gold im Weitsprung gewonnen hatte, ist der rechtsseitig unterschenkelamputierte Athlet des TSV Bayer 04 Leverkusen bei Höhepunkten im Para Sport ungeschlagen: Er wurde fünf Mal Weltund vier Mal Europameister, gewann darüber hinaus Gold bei den Paralympics 2012 und 2016 – und verbesserte regelmäßig seinen Weltrekord, der mittlerweile bei 8,48 Metern steht. Zusätzlich jubelte Rehm mit der 4×100-Meter-Staffel über je zwei WM- und EM-Titel sowie Paralympics-Gold 2016 und war in Rio Fahnenträger des Team Deutschland Paralympics.

„Diese Auszeichnung bedeutet mir wahnsinnig viel. Ich durfte ja schon Para Sportler des Jahres werden, aber eine Ehrung über das gesamte Jahrzehnt ist noch mal eine ganz andere Hausnummer“, sagt Rehm, der von der ehemaligen Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius trainiert wird und 2014 Schlagzeilen machte, als er sich im Wettkampf mit Weitspringern ohne Behinderung den deutschen Meistertitel sicherte: „Die letzten zehn Jahre waren wirklich voll mit tollen Erinnerungen, Erfolgen und Auszeichnungen – viele Jahre und viele Momente, auf die ich gerne zurückblicke.“

In einer Online-Wahl konnte für die Para Sportler des Jahres von 2010 bis 2019 abgestimmt werden. Bei den Sportlern waren neben Rehm, Schönfelder und Kappel, die als Zweit- und Drittplatzierte ebenfalls Prämien über 2000 bzw. 1000 Euro von der Sparkassen-Finanzgruppe erhalten, auch Martin Fleig (Para Ski nordisch), Johannes Floors (Para Leichtathletik), Georg Kreiter (Para Ski alpin), Thomas Schmidberger und Jochen Wollmert (beide Para Tischtennis) nominiert.

Die Para Mannschaft des Jahrzehnts

Die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen ist die Para Mannschaft des Jahrzehnts

(DOSB-PRESSE) Die Top-Favoritinnen haben sich durchgesetzt: Die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen ist mit 37,93 Prozent der mehr als 10.000 Stimmen die erste deutsche Para Mannschaft des Jahrzehnts, nachdem sie 2011, 2012, 2014 und 2015 auch schon als Para Mannschaft des Jahres geehrt worden waren. Zusätzlich zu der von Ottobock gestifteten Auszeichnung erhält das Team Germany Rollstuhlbasketball eine von der Sparkassen-Finanzgruppe gestiftete Prämie über 3.000 Euro. Die 4×100-Meter-Staffel der Para Leichtathletik (29,33 Prozent) darf sich über Platz zwei und 2.000 Euro freuen, die Goalball Herren (13,84 Prozent) über Rang drei und 1.000 Euro.

„Diese Mannschaft hat in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich Spitzenerfolge erzielt: Viermal Mannschaft des Jahres im deutschen Para Sport, Paralympics-Siegerinnen, zwei EMund zwei Vize-WM-Titel. Viel mehr kann man kaum erreichen“, sagt Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands (DBS): „Dieses Team gehört in dieser Rangliste einfach ganz nach oben. Die Rollstuhlbasketballerinnen haben es verdient, die Mannschaft des Jahrzehnts zu sein.“

Schon seit 2005 haben die Rollstuhlbasketballerinnen bei jedem Großereignis eine Medaille gewonnen und waren in diesem Zeitraum fünf Mal Europameister. 2012 bejubelten sie in London den ganz großen Triumph und kürten sich sogar zu Paralympics-Siegerinnen – wie zuletzt 1980 und 1984. Im zurückliegenden Jahrzehnt feierte die Mannschaft Gold und Silber bei Paralympics, zwei Silber- und eine Bronzemedaille bei Weltmeisterschaften, letztere bei der herausragenden Heim-WM 2018 in Hamburg, sowie zwei Mal Gold, zwei Mal Silber und ein Mal Bronze bei Europameisterschaften.

Diese beeindruckende Konstanz ist auch deshalb so hervorzuheben, weil sich die Damen in diesem Jahrzehnt personell verändern mussten: Holger Glinicki, der seit 2006 Bundestrainer war, beendete nach den Paralympics 2016 seine Karriere – und mit ihm jahrelange Leistungsträgerinnen. Den Umbruch gestaltete Nachfolger Martin Otto, der Erfolg blieb: Vor der EM 2019 in Rotterdam stellte Otto fest, dass sein Team „so jung wie noch nie“ war, mit einer „guten Mischung aus erfahrenen Spielerinnen und absoluten Top-Nachwuchstalenten“. Der Fokus liegt nun auf den verschobenen Paralympics 2021 in Tokio, für die die Damen bereits qualifiziert sind.

Mareike Miller debütierte 2010 bei einem großen Turnier für die deutschen Damen und war daher bei all den genannten Erfolgen dabei, mit Ausnahme der EM 2015: „Es ist etwas Besonderes, für ein ganzes Jahrzehnt geehrt zu werden. Dass unser Erfolg über einen so langen Zeitraum in Deutschland auf diese Weise wahrgenommen wird, bedeutet uns sehr viel.“ Ihre Teamkollegin Maya Lindholm, die in dieser Dekade nur 2019 bei der EM nicht mitspielte, ergänzt: „Sportlich erfolgreich zu sein, ist eine Seite. Aber die Anerkennung und Unterstützung von Menschen zu erhalten, die einen durch diese Zeit begleitet und alles mit uns erlebt haben, ist das i-Tüpfelchen auf all den Erfolgen und Medaillen.“

In einer Online-Wahl konnte für die Para Mannschaften des Jahres von 2010 bis 2019 abgestimmt werden. Neben den Rollstuhlbasketball Damen, der 4×100-Meter-Staffel der Para Leichtathletik und den Goalball Herren waren das Para Radsport-Team von 2010, die Para Ski nordisch-Staffel von 2018 und die Rollstuhlbasketball Herren U22 von 2013 nominiert.

Tischtennis-Bund ändert Wettspielordnung

DTTB-Bundestag regelt Verlust und die Wiedererlangung des Stammspielerstatus

(DOSB-PRESSE) Als Reaktion darauf, dass in allen Landesverbänden aufgrund der COVID-19-Pandemie bis Ende dieses Jahres vielfach nur ein Bruchteil der Mannschaftskämpfe der Vorrunde ausgetragen werden kann und die Situation in der Rückrunde ungewiss ist, hat der Bundestag des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) am Samstag, 21. November, Änderungen an der Wettspielordnung beschlossen, die den Verlust und die Wiedererlangung des Stammspielerstatus für die laufende Spielzeit regeln.

Während in einer „normalen“ Halbserie jeder Stammspieler bei den Damen und Herren mindestens drei Punktspiele im Einzel bestreiten muss, um auch in der folgenden Halbserie weiter als Stammspieler gemeldet werden zu können, gilt wegen der Corona-Krise für Vor- und Rückrunde 2020/21 eine Ausnahme: Auch ohne überhaupt ein Spiel absolviert zu haben, verlieren Spielerinnen und Spieler ihren Stammspielerstatus nicht. Wer also als Stammspieler in der Vorrunde oder Rückrunde dieser Spielezeit gestartet ist, bleibt das auch nach der betroffenen Halbserie. In dieser Spielzeit kann also kein Spieler bei Damen und Herren seinen Stammspielerstatus verlieren.

Für Akteure, die als Reservespieler/innen in die Saison gestartet sind und durch die Zahl ihrer Einsätze bei Punktspielen der Vorrunde oder Rückrunde wieder zu Stammspielern werden möchten, gibt es eine COVID-19-bedingte Erleichterung: Statt bislang drei Teilnahmen an Punktspielen reicht in der Saison 2020/21 sowohl in der Vorrunde als auch in der Rückrunde aus, wenn ein gemeldeter Reservespieler einmal im Einzel an einem Punktspiel seines Vereins in der betreffenden Halbserie teilgenommen hat. In der folgenden Halbserie dürfen die Aktiven dann wieder als Stammspieler gemeldet werden.

Einsatz in Entscheidungsspielen leichter möglich

Da sich viele Verbände zurzeit auf einen rudimentären Spielbetrieb auch in der Rückrunde werden beschränken müssen, hat der Bundestag die Voraussetzungen für die Einsatzberechtigung bei Entscheidungsspielen vereinfacht: Es gibt ausnahmsweise keine vorgegebene Zahl von Mindesteinsätzen: Auch Spielerinnen und Spieler, die in der betreffenden Halbserie keine Punktspiele bestritten haben, dürfen in den Entscheidungsspielen eingesetzt werden. Im Großteil der insgesamt 18 DTTB-Mitgliedsverbände hat bislang nur gut ein Drittel der Vorrundenspiele stattgefunden.

Vierer-Teams für Bundesspielklassen verabschiedet

Drei alternative Anträge gab es zum Thema „einheitliches Spielsystem“ in den Bundesspielklassen. Die Ober- und Regionalligen werden ab der Saison 2021/22 zwar ebenfalls im Bundessystem spielen, einen Unterschied wird es jedoch zu den drei höchsten Spielklassen geben: In den Ober- und Regionalligen werden alle zum System gehörende Spiele ausgetragen, bei den Punktspielen in den 1., 2. und 3. Bundesligen ist nach dem Siegpunkt Schluss bzw. wenn alle zum System gehörenden Spiele austragen sind, die Partie also unentschieden endet.

Weiterhin keine parallele Spielberechtigung für deutschen und ausländischen Klub

Wie im Vorjahr wurde der Antrag auf parallel mögliche Spielberechtigung für einen deutschen Verein und ausländische Klubs abgelehnt. Auch wenn die Kontrolle der Existenz einer Spielberechtigung im Ausland in vielen Fällen schwierig bleibt, überwogen für die Mehrheit der Delegierten die Probleme einer solchen Regelung, unter anderem die sinkende Identifikation der Spielerinnen und Spielern mit dem Verein und voraussichtlich wachsende Kader, um die parallelen Termine der Stammformation einer Mannschaft kompensieren zu können. Ab den Neuwahlen beim Bundestag im kommenden Jahr werden die Mitglieder des DTTBPräsidiums schriftlich und geheim gewählt. Für diesen Antrag Bayerns stimmten knapp 80 Prozent der Delegierten.

Deutsche Meisterschaften Damen/Herren 2021 im August in Bremen

Die Nationalen Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren werden aufgrund der unsicheren Terminlage während der COVID-19-Pandemie vom traditionellen ersten März-Wochenende auf den 28. und 29. August verschoben. Austragungsort ist die ÖVB-Arena Bremen. Auch wenn die ranghöchsten nationalen Titelkämpfe dann in der Saison 2021/22 stattfinden, werden sie der Spielzeit 2020/21 zugerechnet.

Bei Nachwuchsveranstaltungen wird es ab 2022 ein Comeback geben: Das gemischte Doppel, bei den Olympischen Spielen in Tokio erstmals eine zusätzliche Disziplin, wird wieder Bestandteil der Nationalen Meisterschaften der Jugend 15 und 18 sein. Der Bundestag genehmigte den Jahresabschluss 2019 und entlastete das DTTB-Präsidium einstimmig. Der unter „worst-case-Annahmen“ mit einem Defizit von rund 325.000 Euro geplante Haushalt 2021 wurde genehmigt.

Zu Sitzungsbeginn hatte Jürgen Konrad, DTTB-Vizepräsident Finanzen, seine Vision einer kapitalgedeckten Finanzierung des DTTB vertieft, die er beim Beirat Anfang Oktober bereits umrissen hatte. Sein Plan ist die Gründung einer Stiftung, kontrolliert von einem Stiftungsrat, die einen noch aufzubringenden Kapitalstock über Fondserträge jährlich zu vergrößern versucht. Besprochen wurde im Bundestag, dass sich die Projektgruppe Finanzen, der neben Konrad zwei Vertreter von Landesverbänden und ein Mitglied der Haushaltsprüfungskommission angehören, intensiver mit den Chancen und Risiken einer kapitalgedeckten Finanzierung befassen werde. Hinzukommen werde eine Aufstellung des künftigen Leistungsportfolios des DTTB mit dem Ziel, Einsparungen in der Aufgabenstruktur zu erzielen.

Ressortleiter Bundesligen und Aktivensprecher bestätigt

Wahlen fanden nicht statt. Allerdings wurden die Ressortleiter Damen- und Herren-Bundesligen, Helmut Pfeil und Gianluca Walther, ebenso einstimmig in ihren Ehrenämtern bestätigt wie die Aktivensprecher Nina Mittelham und Dimitrij Ovtcharov. Der nächste DTTB-Bundestag ist für den 11. und 12. Dezember 2021 vorgesehen. Zuvor soll am 27. März 2021 der Beirat stattfinden. Tagungsort ist soweit möglich angesichts der Pandemie jeweils Frankfurt am Main.

Marco Troll ist neuer Präsident des Deutschen Schwimm-Verbandes

DSV beendet zweijährige Vakanz

(DOSB-PRESSE) Marco Troll wurde mit 76 Prozent der Stimmen an die Spitze des über 580.000 Mitglieder starken Dachverbandes gewählt. Der 58 Jahre alte Polizeibeamte ist seit acht Jahren bereits Präsident des Badischen Schwimm-Verbandes.

Mit seiner Wahl endet eine fast zweijährige Übergangsphase. Seit dem Rücktritt von Gabi Dörries im Dezember 2018 verfügte der DSV über keine*n Präsident*in. Die Führung lag in dieser Zeit bei den bisherigen Vizepräsidenten Uwe Brinkmann, Wolfgang Hein und Kai Morgenroth. Alle drei stellten sich nun nicht erneut zur Wahl. Zum Vorstand gehört weiterhin Sportdirektor Thomas Kurschilgen als besonderer Vertreter gemäß § 30 BGB.

Ebenfalls neu im Vorstand sind Harald Walter (58) und Wolfgang Rupieper (73), die Präsidenten der Schwimmverbände Bayerns und Brandenburgs. Mit Claudia Boßmann (63) bringt sich künftig zudem eine ausgewiesene Finanzexpertin aus Nordrhein-Westfalen in die Führungsarbeit ein. Die neue Verbandsspitze ist zunächst für zwei Jahre gewählt. Die nächsten Vorstandswahlen sind für 2022 vorgesehen und danach wieder im bewährten Vier-Jahres-Rhythmus. In diesem Jahr fand die Mitgliederversammlung wegen der anhaltenden Coronavirus-Pandemie ausschließlich digital statt.

„Nach zweijähriger Vakanz ohne Präsidenten oder Präsidentin ist es für einen so bedeutenden Sportverband wie den DSV wichtig, dass diese Funktion wieder besetzt wird“, erklärt Marco Troll. Durch Covid-19 sei die Sportwelt aus den Bahnen geraten. „Diese Krise und ihre Auswirkungen auf den Spitzensport und die Vereine in den verschiedenen Wassersportarten stellt uns vor sehr große Herausforderungen. In einer solch fordernden Zeit muss ein Spitzenverband die oberste Funktionärsebene besetzt haben“, sagt Troll.

„Mit drei Landespräsidenten, die sowohl aus kleinen als auch aus einem großen Landesverband kommen, und einer Fachfrau aus dem Bankenwesen sind wir stark aufgestellt. Wir sehen uns als Partner der Landesverbände und werden das Leitbild des Deutschen Schwimm-Verbandes umsetzen und fortschreiben“, betont Marco Troll. „Ein Präsident allein kann diesen Verband nicht führen. Ich bin ein Teamplayer.“

Neben dem Spitzensport hat sich die neue Führung auch insbesondere der Förderung des Breiten- und Freizeitsports im Rahmen der Sportentwicklung verschrieben. Geplant ist eine bundesweite Schwimmausbildungsoffensive sowie die Entwicklung neuer Wettkampfformen, außerdem soll die Aus- und Fortbildung der Trainer*innen weiter verbessert werden. Noch stärker als bisher sollen in Zukunft die Landesverbände und externe Expert*innen in die Verbandsarbeit eingebunden werden.

Verbandsausschuss des Deutschen Kanu-Verbands tagte online

Vorstellung der Kandidat*innen für das neue Präsidium 2021

(DOSB-PRESSE) 47 Teilnehmer*innen der Tagung des Verbandsausschusses des Deutschen Kanu-Verbands (DKV) trafen sich am 21. November 2020 zu einer sechsstündigen Onlinekonferenz. Viele Dinge, wie interne Absprachen, die wichtigen Dialoge am Rand oder einfach das gemeinsame Beisammensein, leiden unter dieser Art dezentraler Konferenzen. Dennoch konnte DKV-Präsident Thomas Konietzko bei seiner Begrüßung der Situation etwas Positives abgewinnen: „Wir haben in dieser Krise gemerkt, dass die Solidarität in unserem Verband zwischen Verantwortlichen, Sportlern und Ressorts den DKV trägt und uns zusammenhält. Unsere Kommunikation war eine unserer Stärken in den letzten Monaten. Mit Videobotschaften aus dem Präsidium, transparenten Entscheidungen, um die Krise zu bewältigen und vielen weiteren Online-Angeboten sind wir als Verband recht gut durch die Krise gekommen. Daher brauchen wir uns auch bei der Organisation und Durchführung eines solch umfangreichen Verbandsausschusses keine Sorgen machen.“

Konietzko sollte Recht behalten. Die Tagesordnung war mit über 30 Beschlussfassungen, der Verabschiedung des Haushaltes 2020 und der Vorstellung von Bewerbern für das DKV-Präsidium so breit gefächert, dass der Wunsch auf eine Präsenzveranstaltung nachvollziehbar war. Durch eine wohl bedachte Tagungsleitung und einer guten Vorbereitung der Abstimmungen und Präsentationen, geriet das fehlende Miteinander im Laufe des Tages jedoch in Vergessenheit.

Die Solidarität nach innen war allerdings nicht der einzige Schwerpunkt in Konietzkos Eröffnung. Ein weiteres Mal stellte der Präsident die herausragende Position des Sportes in der Gesellschaft in den Vordergrund: „Viele Bereiche sind von diesem neuen Lockdown betroffen. Der Deutsche Kanu-Verband arbeitet deswegen daran, Lösungen für unsere Vereine zu finden – auch regional. Unserer Meinung nach ist der Sport nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung.“

Neue Kandidaten stellen sich vor

Als nächsten zentralen Punkt dieser Verbandstagung folgte die Vorstellung der Kandidaten für die 2021 neu zu besetzenden Positionen im Präsidium. Da der DKV-Präsident Thomas Konietzko im nächsten Jahr für das Amt des ICF-Präsidenten kandidieren will und sich deswegen im DKV nicht zur Wiederwahl stellen wird, wurde eine Findungskommission damit beauftragt, geeignete Kandidatinnen oder Kandidaten zu finden. Ähnliches gilt für den Vizepräsidenten Leistungssport Jens Perlwitz, der nach 19 Jahren als Vizepräsident und weiteren 10 Jahren als Ressortleiter sich in den „DKV-Ruhestand“ begeben möchte und sich ebenso nicht mehr zur Wiederwahl stellen wird.

Für das Präsidentenamt will der 63-jährige Neusser Dieter Welsink im nächsten Jahr kandidieren. Welsink ist ehemaliger Kanu-Slalomfahrer. Gemeinsam mit Peter Czupryna wurde er im Zweier-Canadier 1979 Weltmeister. Der Diplom-Sportlehrer ist beruflich als Unternehmer in der Gesundheitsbranche tätig. Mit der Führung eines Sportverbandes hat Dieter Welsink ebenso Erfahrung: Von 2002 bis 2009 stand er an der Spitze des Sportbundes im Rhein-Kreis Neuss.

Um die Nachfolge des Vizepräsidenten Leistungssport wollen sich mit Karl Hauck (Flein), Joachim Schwarzrock (Essen) und Uwe Steinhäuser (Lüchow) im nächsten Jahr gleich drei Kanuten bewerben. Der designierte DKV-Präsident Welsink stellte nach den drei Bewerbungsreden fest: „Am liebsten würde ich mit allen drei Kandidaten künftig im Präsidium arbeiten. Das spricht für die hohe Qualität dieser Bewerbungen.“

Akademie des Kanusports stellt ihr Regelwerk vor

Nach der Vorstellung folgten in der Tagesordnung die Abstimmungen über Anträge und Beschlussbestätigungen. Ein einstimmiges Votum bekam der Antrag des Präsidiums für die neue Ordnung der Akademie des Kanusports. Der Ausbildungsbereich des Verbandes hatte sich, um anpassungsfähig sein zu können und auf Entwicklungen kurzfristig und schnellstmöglich reagieren zu können, eine Ordnung im Rahmen der Satzung gegeben. Damit wird die Akademie künftig unter anderem Aufgaben wie, die Aus- und Fortbildung im Leistungssport, im Freizeitsport und in der Kanujugend ausüben, aber auch die Weiterentwicklung verschiedener Bildungsangebote innehaben und sich um den Aufbau und die Begleitung von Lehrteams kümmern.

Gleichstellung soll im DKV fest verankert werden

Die Beauftrage für Chancengleichheit Dr. Heike Dieckmann war maßgeblich für die Initiierung der Gleichstellungsordnung beteiligt. Ziel dieser neuen Ordnung ist es, die Chancengleichheit aller Geschlechter auf allen Ebenen des DKV strukturell zu verankern und deren gleichberechtigte Teilhabe und Gleichbehandlung in allen Bereichen zu gewährleisten. „Chancengleichheit und Vielfalt im Sport sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sportentwicklung“, so Dieckmann. „Das Erreichen von Chancengleichheit und Gleichstellung ist eine Querschnittsaufaufgabe für alle Gremien im Verband.“ Der Verabschiedung des Antrags durch das Präsidium wurde vom Ausschuss mehrheitlich zugestimmt.

Grundlagen für einen Handlungsleitfaden PISG erarbeitet „Nicht wegschauen, sondern Verantwortung übernehmen“ lautet das Kernprinzip für den Handlungsleitfaden des Deutschen Kanu-Verbandes für die „Prävention von und Intervention bei Sexualisierter Gewalt“ (PISG). Von der sechsköpfigen Arbeitsgemeinschaft PISG wurde innerhalb eines Jahres ein umfangreiches Konzept erarbeitet, dass im Verbandsausschuss verabschiedet wurde. Die Arbeitsgemeinschaft wurde nachfolgend vom VA beauftragt aus diesen Grundlagen einen Handlungsleitfaden für Vereine zu erstellen.

Außerordentlicher Verbandstag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes

Delegierte stimmen neuer Satzung mit großer Mehrheit zu

(DOSB-PRESSE) Erstmals in der Geschichte des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) fand am Samstag ein außerordentlicher Verbandstag digital statt. Die rund 100 Delegierten und Präsidenten der 20 Landesverbände stimmten dabei mit großer Mehrheit (93 Prozent der abgegebenen Stimme/167 Ja-Stimmen) für eine neue Satzung. „Wir sind am Ende eines langen Marathon-Laufs angekommen. Es war kein Sprint, sondern eine große Herausforderung. Wir haben etwas richtungsweisendes geschaffen. Grund für die Satzungsänderung ist die künftige Struktur der Leistungssportförderung sowie die damit verbundene Entwicklung einer modernen Organisationsstruktur“, sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing, der den Verbandstag zusammen mit DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska geleitet hatte, auf dem auch eine Petition zum Freizeit- und Breitensport sowie der Haushalt 2021 verabschiedet wurde.

Künftig wird eine Mitgliederversammlung als oberstes DLV-Organ statt wie bisher der Verbandsrat über die Zukunft des Verbandes entscheiden. Die Entscheidungswege sind damit wesentlich schneller, denn die Mitgliederversammlung tagt mindestens zweimal im Jahr und kann bis hin zu Satzungsänderungen Beschlüsse fassen, was bisher nur alle vier Jahre auf dem Verbandstag möglich gewesen ist.

„Ich freue mich, dass die Delegierten und Landesverbandspräsidenten der neuen Satzung, dem Ethik-Code, der Rechts- und Verfahrensordnung sowie dem Anti-Doping-Code mit großer Mehrheit nach ausführlichen Beratungen zugestimmt haben. Dieses Ergebnis drückt die vertrauensvollen Zusammenarbeit und das umfangreiche Beteiligungsmanagement über eine fast zweijährige Wegstrecke im Prozess der Organisationsentwicklung aus.“ sagte Gonschinska.

Mit der bevorstehenden Mitgliederversammlung im April 2021 – genaues Datum und Ort wird noch bekanntgegeben – tritt die neue Satzung in Kraft. Ferner entscheiden die Delegierten der einzelnen Landesverbände dann im Rahmen von Neuwahlen über die künftige Besetzung des Präsidiums.

Ehemaliger DLV-Generaldirektor Frank Hensel gestorben

Tiefe Trauer um eine Größe der internationalen Leichtathletik

(DOSB-PRESSE) Im Alter von 70 Jahren ist am Sonntag der einstige Sportdirektor und Generaldirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Frank Hensel verstorben. Der ehemalige Generaldirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und Mitglied des DLVPräsidiums, Frank Hensel, ist am Sonntag nach schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren in Frankfurt gestorben. Dies wurde dem DLV aus Familienkreisen mitgeteilt. Die nationale und internationale Leichtathletik trauert um eine Persönlichkeit, die sich über viele Jahrzehnte im Sport verdient gemacht hat. Zuletzt war Hensel Vizepräsident im Council des Europäischen Leichtathletik-Verbandes European Athletics.

„Für die Leichtathletik-Welt ist der Tod von Frank Hensel ein großer Verlust. Er hat sich viele Jahrzehnte und noch bis zuletzt in ganz unterschiedlichen Funktionen engagiert und genoss weltweit höchstes Ansehen. Der DLV drückt zusammen mit seinen Landesverbänden Hensels Familie und seiner Lebenspartnerin sein Beileid aus und wünscht vor allem viel Kraft in dieser schweren Zeit“, sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing.

Idriss Gonschinska: „Leichtathletik-Familie verliert großen Visionär“

DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska sagte: „Frank Hensel war ein sehr wichtiger Unterstützer und Freund für mich. In vielen Jahren der Zusammenarbeit habe ich viel von ihm gelernt, sowohl als Trainer als auch als Sport-Funktionär. Vor allem hat er mir gezeigt, was es heißt, sich auf dem nationalen und internationalen Parkett der Sportpolitik zu bewegen. Die deutsche und weltweite Leichtathletik-Familie verliert durch seinen Tod einen großen Visionär. Sein Tod macht mich sehr traurig.“

Der ehemalige Zehnkämpfer Frank Hensel, der einst als Jugendlicher beim TuS Rotenburg in Niedersachsen den Weg zur Leichtathletik gefunden hatte, begann als Hürden-Teamleiter und Bundestrainer sowie anschließend 1994 als Leistungssportdirektor seine Karriere beim DLV. Von 1998 bis 2016 fungierte er zunächst als Generalsekretär und dann als Generaldirektor beim Deutschen Leichtathletik-Verband in Darmstadt, darunter einige Jahre in einer Doppelrolle auch als Sportdirektor. Nicht nur auf nationaler, sondern auch auf europäischer und Welt-Ebene zählte Frank Hensel zu den kompetentesten Ansprechpartnern in Sachen Leichtathletik.

Nach seiner Karriere beim DLV wurde er in das „Executive Board“ von European Athletics berufen und engagierte sich dort als Vorsitzender der Member Federation Development Commission. Ferner war er als BOC-Geschäftsführer der Weltmeisterschaften 2009 und als stellvertretender Aufsichtsrat-Vorsitzender des Organisationskomitees Berlin EM 2018 maßgeblich am großen Erfolg der zwei zurückliegenden internationalen Leichtathletik-Titelkämpfe in Berlin beteiligt.

Clemens Prokop: Habe persönlichen Freund und Unterstützer verloren

„Frank Hensel hat über zwei Jahrzehnte die deutsche Leichtathletik geprägt, erst als Leistungssportchef und ab 1998 als Generalsekretär, und hat sich dabei sehr große Verdienste erworben. Ich persönlich habe mit dem Tod von Frank Hensel einen Freund und Unterstützer verloren, mit dem ich drei Jahrzehnte erfolgreich zusammengearbeitet habe. Sein Tod ist für mich ein großer Verlust. Die deutsche und internationale Leichtathletik ist um eine große Persönlichkeit ärmer geworden“, sagte DLV-Ehrenpräsident Clemens Prokop.

Als Generaldirektor war Frank Hensel auf der DLV-Geschäftsstelle in Darmstadt bis 2016 hauptamtlicher Chef von mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie zahlreichen hauptamtlichen Leichtathletik-Trainern in Deutschland. Er zeichnete sich vor allem durch seine große Menschlichkeit und seinen respektvollen Führungsstil mit hoher Kompetenz aus. Für jeden Einzelnen hatte er immer ein offenes Ohr, wenn es darum ging, Probleme zu lösen, und er erfreute sich großer Beliebtheit innerhalb der DLV-Belegschaft. Gleichzeitig war er ein erstklassiger Vermittler zwischen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Gremien, da er immer zielorientiert nach Lösungen gesucht hat.

„Frank Hensel war nicht nur über 14 Jahre mein Chef beim Deutschen Leichtathletik-Verband, sondern darüber hinaus ein sehr guter Freund und Ratgeber für mich. Sein Abschied macht mich unendlich traurig, denn in einer Welt, in der alles immer hektischer wird, war er ein Fels in der Brandung und setzte sich mit seinem Weitblick für eine professionelle Kommunikations-Strategie sowie eine für den Verband notwendige Digitalisierung ein“, sagte DLV-Mediendirektor Peter Schmitt.

Digitaler Bundestag des Deutschen Basketball-Bundes

Hörmann sicherte bestmögliche Unterstützung durch den DOSB zu

(DOSB-PRESSE) Am Samstag (28. November) fand der 55. Bundestag des Deutschen Basketball Bundes (DBB) statt, erstmals in der 71-jährigen Verbandsgeschichte in digitaler Form. Aus der Bundesgeschäftsstelle in Hagen waren DBB-Präsident Ingo Weiss, DBB-Generalsekretär Wolfgang Brenscheidt, DBB-Geschäftsführer Heinz Schoenwolf und Versammlungsleiter Sascha Dieterich mit den Delegierten in ganz Deutschland verbunden. Als Ehrengast war Andreas Zagklis, Generalsekretär des Basketball-Weltverbandes FIBA, der aus Mies/Schweiz zugeschaltet.

In seinem Grußwort bekannte Zagklis seine Freude und Ehre, beim Bundestag zu Gast sein zu dürfen. Das Jahr sei eine schwierige Herausforderung, es gebe aber Licht am Ende des Tunnels. Momentan sei noch nicht absehbar, wie lange die Einschränkungen für den Sport andauern werden. Die Verantwortung der FIBA sei es, das globale Wettkampfsystem aufrecht-zuerhalten.

Sein Eindruck sei, dass in Deutschland die Regierungsstellen und der Sport ein gutes Verhältnis haben. Das Finalturnier der BBL sei eine Art „Stimulus für den globalen Sport“ gewesen. „Die Unterstützung für die Basis unseres Sports ist wichtig. Die Zusammenarbeit zwischen dem DBB und der FIBA ist ausgezeichnet.“ Der DBB sei auf höchster Ebene in FIBA-Gremien vertreten und die EuroBasket 2022 werde eine der wichtigsten FIBA-Veranstaltungen. Der deutschen Herrennationalmannschaft wünschte er für die Olympiaqualifikation im kommenden Jahr alles Gute. Man habe gemeinsame Ziele: Die Stärkung der Nationalverbände, die Förderung der Frauen im Basketball und die Vergrößerung der Basketball-Familie. In diesen Bereichen habe der DBB schon viel geleistet. „Der DBB ist und bleibt ein wichtiger Partner der FIBA, er wird gebraucht!“

In einem Video-Grußwort richtete Stephan Mayer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, auch die Grüße von Bundesinnenminister Horst Seehofer aus. Das Jahr 2020 sei für alle persönlichen und gesellschaftlichen Bereiche ein sehr herausforderndes Jahr. Gerade der Sport sei in besonderer Weise durch das Corona-Virus in Mitleidenschaft gezogen worden. Mayer beschrieb die aktuelle Situation im deutschen Sport, dem Sport in Deutschland werde aktuell „viel zugemutet“. „Ich bitte Sie ganz herzlich mitzuhelfen. Die Regierungen allein, weder auf Bundes- noch auf Länderebene, werden in der Lage sein, die Auswirkungen des Corona-Virus erfolgreich zu bekämpfen. Wir können diese herausfordernde Zeit nur erfolgreich meistern, wenn wir zusammenhalten“, lautete sein Appell. Gerade dem Sport komme eine sehr wichtige Bedeutung zu.

Mayer gratulierte der BBL ausdrücklich zur Durchführung des Finalturnieres in München. Er sicherte dem Sport auch weiterhin die Unterstützung durch das Ministerium zu und sprach die „größtmögliche Flexibilität beim Umgang mit den Haushaltsmitteln“ an. Es seien für 2021 keinerlei Abstriche bei den Mitteln zu erwarten. „Um das Hilfsprogramm für die deutschen Profiligen haben uns viele andere Branchen beneidet.“ Mayer sagte die Fortsetzung des Programmes für 2021 zu. Die „Nationale Strategie Sportgroßveranstaltungen“ war das nächste Thema des Parlamentarischen Staatssekretärs. Da werde die EuroBasket 2022 „ein Glanzlicht sein“. Abschließend gratulierte Mayer dem DBB zu „der sehr erfolgreichen Jugendarbeit“. Um die Zukunft des Basketballsports in Deutschland sei ihm nicht bange, auch das ehrenamtliche Engagement sei äußerst lobenswert.

Auch DOSB-Präsident Alfons Hörmann hatte dem Bundestag ein Video-Grußwort geschickt. In dem dankte er den Delegierten, dass sie trotz der widrigen Umstände „das Beste für den Basketball und damit auch das Beste für ganz Sportdeutschland sichern und herausholen“.

Hörmann wandte sich direkt an Weiss und dankte ihm persönlich für die „sehr wertvolle, sehr intensive Unterstützung, die enge Wegbegleitung, nicht nur bei den Themen, die euren Sport betreffen, sondern ganz Sportdeutschland, indem du als Sprecher der Spitzenverbände mit uns im wöchentlichen, ja zum Teil im täglichen Austausch stehst, um all die wichtigen Weichenstellungen zu diskutieren“.

Gemeinsam kämpfe man darum, „dass der Sport alsbald wieder in mehr Bewegung und in mehr Training und Wettkampfformaten zurückkehren darf“. Man sei angesichts der umfangreichen Hygienekonzepte „davon überzeugt, dass es über alle Ebenen gelingen kann und auch gelingen wird, verantwortungsbewusst Sport zu treiben“. Hörmann erklärte, dass man seitens des DOSB den Sport als Teil der Lösung und nicht etwas als Problem begreift. „Es geht um die ganzheitlichen Werte des Sports, das soziale Miteinander, die Treffen im Verein, der persönliche Austausch und all das, was eben den Sport in seiner Vielfalt auszeichnet.“ Auch Hörmann drückte seine Freude darüber aus, dass sowohl in den Bundesligen als auch bei den Nationalmannschaften weiterhin Wettkämpfe möglich sind. Man befinde sich bereits jetzt in großer Vorfreude auf das große „Heimspiel“, die EuroBasket 2022 in Köln und Berlin. Hörmann sicherte dem DBB bei all seinen Bemühungen die bestmögliche Unterstützung durch den DOSB zu.

Sascha Dieterich (Miesbach) wurde zum Versammlungsleiter gewählt. Dieser begann seine Tätigkeit mit einem Zitat von Immanuel Kant: „Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht zu den vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: Die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.“

Weiss ergänzte seinen schriftlich vorliegenden Bericht um einige aktuelle Punkte. Dabei kam er auf ein „schräges Jahr“ zu sprechen, das den Sport beherrscht. Man habe seitens des DBB besonnen und schnell reagiert, „aktiv weitergearbeitet“ und dafür viel Lob bekommen. Der DBB habe sich gemeinsam mit Teamsport Deutschland bei der Politik dafür eingesetzt, dass das Hilfsprogramm initiiert wurde. Der Präsident äußerte seine Hoffnung, im Januar wieder in den Trainings- und dann auch in den Spielbetrieb einsteigen zu können.

Der DBB vollziehe einen ersten Einstieg in eSports mit der Teilnahme an der FIBA ESPORTS OPEN II im Dezember 2020. Weiss kam auf die Nationalmanschaften zu sprechen (Damen mit neuem Trainer in der „Bubble“ in Riga, Herren in der „Bubble“ in Pau). Schließlich war auch die Ausrichtung der EuroBasket 2022 in Deutschland ein Thema. Weiss dankte abschließend allen „Unterstützern“ auf allen Ebenen.

Anschließend wurde das Präsidium des Deutschen Basketball Bundes von den Delegierten einstimmig entlastet. Die Wirtschaftspläne und die Anträge (Compliance Code, Strafenkatalog) wurden eingebracht, diskutiert und abgestimmt. Der genaue Wortlaut der angenommenen Anträge wird in Kürze unter den Amtlichen Mitteilungen veröffentlicht.

Der Rechtsauschuss des DBB wurde in Teilen neu gewählt. Neue Vorsitzende ist Sabine Dörr (HES), die Frank-Oliver Leist (HH) ablöst, der nicht mehr kandidiert hatte. Weiss bedankte sich bei ihm für seine langjährige Arbeit. Außerturnusmäßig wurde Ute Graf (NRW) für zwei Jahre als stellvertretende Vorsitzende des Rechtsausschusses gewählt. Als Beisitzer fungieren künftig Martin Herkenrath (HH), Andrea Kahle (SAC), Katharina Möhn (BAW) und Michael Hayn (NRW).

Der Gastgeber des nächsten Bundestages ist 2021 der Niedersächsische Basketball-Verband (5./6. Juni 2021, Braunschweig).

DTB zu Vorwürfen gegen Personal am Bundesstützpunkt Chemnitz

Verweis auf klare Grundsätze nach Vorwürfen im Magazin „Der Spiegel“

(DOSB-PRESSE) Der Deutsche Turner-Bund teilt zur Berichterstattung des Magazins „Der Spiegel“, die in Zusammenhang mit etwaigen Vorwürfen zu Fehlverhalten von Trainerpersonal am Bundesstützpunkt in Chemnitz stehen, folgendes mit: Der DTB lehnt jede Form physischer oder psychischer Gewalt entschieden und ausnahmslos ab. Zugleich ist sich der DTB seiner besonderen Verantwortung gegenüber jungen Athlet*innen und deren Eltern bewusst. Dabei stehen der gesundheitliche Schutz und die persönliche Entwicklung der Athlet*innen an erster Stelle. Hieran orientiert sich die gesamte Rahmentrainingskonzeption.

Zugleich wird dieses Anliegen in der Aus- und Weiterbildung für Trainer*innen durch den DTB immer wieder in das Zentrum der Schulungsinhalte gestellt. Der DTB spricht sich in dem im Jahr 2015 durch den Deutschen Turntag verabschiedeten „Leitantrag Verbandsentwicklung“ für eine Null-Toleranz-Haltung gegenüber physischer und psychischer Gewalt aus. Dem DTB ist es ein besonderes Anliegen, das Themenfeld Prävention von Gewalt in seinen Strukturen zu verstetigen und sich entsprechend zur konsequenten Umsetzung auf allen Verbandsebenen zu positionieren. Aus diesem Grund hat der DTB den Schutz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen explizit in seiner Satzung im Jahr 2019 verankert (§1 Absatz 1.8: Der DTB tritt rassistischen und verfassungsfeindlichen Bestrebungen, menschenverachtenden Verhaltensweisen sowie jeder Form von Gewalt, unabhängig davon, ob sie körperlicher, seelischer oder sexueller Art ist, entschieden entgegen. Er sieht sich insbesondere dem Schutz von Kindern verpflichtet, er fördert deren gesunde körperliche und geistige Persönlichkeitsentwicklung durch Turnen und Bewegung im Verein). Etwaige Verstöße gegen die Ziele und Regeln des DTB zum Schutz von Athletinnen und Athleten können der hierfür eigens eingerichteten Position der Ombudsperson für Gewaltprävention physischer, psychischer oder sexueller Gewalt anonym gemeldet werden. Der DTB hat im Jahr 2020 zudem ein Präventionsund Interventionskonzept zum Schutz vor sexualisierter Gewalt eingeführt. In den jeweiligen Olympiastützpunkten, denen die Bundesstützpunkte zugeordnet sind, werden darüber hinaus sportpsychologische Angebote für die Athlet*innen angeboten.

Wir begrüßen es ausdrücklich, dass sich auch über Deutschland hinaus ehemalige und aktive Athlet*innen zu Wort melden und über ihre Erfahrungen berichten. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag zu einer notwendigen Diskussion im Leistungssport und tragen dazu bei, Verfehlungen aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und für die Zukunft die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.

Der DTB ist mit circa 5 Millionen Mitgliedern, rund 18.000 Vereinen, 22 Landesturnverbänden und 227 regionalen Gliederungen der zweitgrößte Sportfachverband im deutschen Sport. In dieser Eigenschaft hat der DTB unter anderem für den Bereich des Gerätturnens seit der Leistungssportreform des DOSB/BMI im Jahr 2016 die Richtlinienkompetenz im Leistungssportsektor inne. Das zentrale Steuerungselement des DTB stellt die Rahmentrainingskonzeption dar.

Im Bereich des Gerätturnens (weiblich) ist dies die „Rahmentrainingskonzeption Nachwuchs – Gerätturnen – weiblich. Die Umsetzung der Rahmentrainingskonzeption erfolgt an den Bundesstützpunkten durch eine Bindung der Trainer*innen über die Regionale Zielvereinbarung. Zugleich ist den für den DTB hauptberuflich tätigen Bundesstützpunktleitern vor Ort die Aufgabe zugewiesen, die Umsetzung der Richtlinie sicherzustellen. Für die vor Ort tätigen Trainer*innen ist die Richtlinie über die jeweils geltende Rahmenzielvereinbarung bindend.

Der DTB hat entschieden, unabhängig von der Berichterstattung der Medien Sachverhalte und Hinweise, die auf ein Fehlverhalten durch Trainer*innen hinweisen, erneut einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Dabei wird auch berücksichtigt werden, ob sich im Hinblick auf die bestehenden Präventionskonzepte ein Verbesserungsbedarf ergibt.

Vielfältige Auswirkungen der Corona-Pandemie im Golfbereich

Umfrage des Deutschen Golf Verbandes zeigt überraschende Ergebnisse

(DOSB-PRESSE) Der Deutsche Golf Verband hat in der Zeit vom 9. bis 28. Oktober die Golfanlagen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie im Golfbereich befragt. 41,1 Prozent der Golfanlagen haben an der Befragung teilgenommen und geben mit ihren Antworten Einblick in die Vielschichtigkeit, mit der Golfanlagen von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen sind. Vom Zufriedenheitsindex, über die Entwicklung der Einnahmenbereiche, über den Einsatz von Startzeitensystemen bis zur Stimmung im Club wurden verschiedene Facetten der Auswirkungen dieser Krise beleuchtet.

„Die Ergebnisse unserer Befragung geben einen Einblick wieder, wie komplex die Auswirkungen der Corona-Krise unsere Golfanlagen betreffen – und zwar in positiver wie in negativer Hinsicht“, verweist DGV-Präsident Claus M. Kobold auf die Komplexität der Ergebnisse. An der freiwilligen, offenen und webbasierten Befragung nahmen 297 Entscheidungsträger von Golfanlagen teil.

Höhere Zufriedenheit in geschäftlicher Hinsicht als noch 2019

„Wie zufrieden sind Sie in geschäftlicher Hinsicht mit der vergangenen Saison?“ – auf diese Frage gaben knapp 80 Prozent der Befragten an, mit der abgelaufenen Saison sehr zufrieden oder zufrieden zu sein – deutlich positiver als noch im Vorjahr im Rahmen der DGVHerbstbarometer-Befragung. Damals gaben 66,1 Prozent an sehr zufrieden oder zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2019 gewesen zu sein.

Einnahmenbereiche sehr unterschiedlich entwickelt

Auf die Frage, wie sich die Einnahmen in den verschiedenen Bereichen entwickelt haben, zeigte sich, dass die Einnahmen im Bereich der Schnupper- und Einsteigerkurse mit 56,2 Prozent gestiegen oder deutlich gestiegen waren. Ein fast gleiches Bild gab es bei den Platzreife-Kursen (+57,0 Prozent gestiegen/deutlich gestiegen). Erwartungsgemäß abgenommen oder deutlich abgenommen haben die Einnahmen bei Turnieren (- 84,0 Prozent) – ebenso die Sponsoren-Einnahmen bei Turnieren (- 87,6 Prozent).

Mitgliederentwicklung verläuft positiv

Angestiegen, gleichgeblieben, abgenommen – das waren die Antwortmöglichkeiten auf die Frage, wie sich die Anzahl der Mitglieder insgesamt in der abgelaufenen Saison entwickelt hat. 57,9 Prozent gaben dabei an, dass die Anzahl ihrer Mitglieder gestiegen sei. Über 50 Prozent der Befragten gehen auch 2021 von einer positiven Mitgliederentwicklung aus, insbesondere in der Altersgruppe 26 bis 49 Jahre.

Großes Interesse für Beibehaltung von Startzeitenregelungen

Um Warteschlangen beim Zutritt der Golfanlagen zu vermeiden, wurden vielerorts zur Steuerung des Zutritts Startzeitenregelungen eingeführt. Insgesamt haben 93,4 Prozent der Anlagen nach dem Lockdown im Frühjahr eine entsprechende Reglung umgesetzt. Auf die Frage, ob Sie auch nach der Pandemie den Spielbetrieb weiterhin mit Startzeiten organisieren möchten, antworteten 76,5 Prozent, die Regelungen zukünftig weiter behalten zu wollen.

Wir-Gefühl zeichnet Stimmung auf Golfanlagen aus

Die besonderen Umstände, die die Pandemie mit sich bringt, bedingen unter Umständen auch Veränderungen im Verhalten der Menschen unter- und miteinander. Auf die Frage, ob sie Veränderungen feststellen können, antworteten 32,7 Prozent, dass der Zusammenhalt und die Stimmung im Golfclub sich positiv verändert habe und 20,9 Prozent gaben an, dass das Engagement im Club gestiegen sei. Für 31,3 Prozent gab es nach ihrer Wahrnehmung hingegen keine Veränderungen.

Corona-Krisen-Kommunikation des DGV kommt gut an

Der DGV hat sowohl während des ersten Lockdowns als auch in der Folgezeit in Form von DGVBulletins, vorbereiteten Musterschreiben, erstellten Gutachten oder mit der Entwicklung der sportartspezifischen Leitlinien informiert. Befragt nach der Zufriedenheit mit unterstützenden Informationen und Dokumenten sowie der Reaktionszeit gaben knapp 80 Prozent der befragten DGV-Mitglieder an, mit der Kommunikation des DGV insgesamt während der Pandemie zufrieden oder sehr zufrieden gewesen zu sein.

Hallenhockey-EM 2022 zum ersten Mal in Hamburg

Gemeinsame Veranstaltung der Damen und Herren 2022

(DOSB-PRESSE) Die gemeinsame Hallenhockey-Europameisterschaft der Damen und Herren wird vom 12. bis 16. Januar 2022 in Hamburg stattfinden. Es sind zwei Premieren, die mit dieser Veranstaltung gefeiert werden: Noch nie wurde ein Event in der 45-jährigen EM-Geschichte über fünf Tage ausgetragen und es wird das erste Mal seit 1975 sein, dass die Hansestadt Austragungsort ist. Event-Location wird die Sporthalle Hamburg sein.

Carola Meyer, Präsidentin des DHB: „Wir freuen uns sehr darauf, in 14 Monaten mit den besten acht Damen- und acht Herren-Nationalteams Europas in Hamburg zu Gast sein zu können! Deutschland ist in den letzten Jahren Gastgeber extrem mitreißender Hallen-Championate in Leipzig und Berlin gewesen – jetzt möchten wir in der hockeybegeisterten Stadt Hamburg den nächsten Schritt machen.“

Deutschland war zuletzt 2012 in Leipzig Gastgeber einer Doppel-Europameisterschaft in der Halle, als beide DHB-Teams den Titel holten. Zehn Jahre später werden im Damen-Teilnehmerfeld die Niederlande, Österreich, Russland, Tschechien, die Türkei, die Ukraine, Titelverteidiger Weißrussland und Gastgeber Deutschland stehen. Bei den Herren werden es Belgien, die Niederlande, Österreich, Russland, die Schweiz, Tschechien, Weißrussland und das DHB-Team sein, das den Titel im Januar 2020 bei der Hallen-EM in Berlin gewann.

Rehabilitationssport in der Krebsnachsorge

Hochwertige Konzepte und Materialien für die Übungsleiterqualifizierung

(DOSB-PRESSE) „Bewegung gegen Krebs“: Der Deutsche Behindertensportverband hat in Kooperation mit der Deutschen Krebshilfe und dem Deutschen Olympischen Sportbund eine Vielfalt an qualitativ hochwertigen Konzepten und Materialien für die Übungsleiterqualifizierung in der Krebsnachsorge erstellt Jedes Jahr erkranken rund 510.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs – Tendenz steigend.

Die Heilungschancen liegen heutzutage bei etwa 50 Prozent. Während früher die Meinung bestand, dass für Krebspatient*innen körperliche Ruhe für die Genesung besonders wichtig sei, sind inzwischen die positiven Auswirkungen von körperlicher Aktivität in der Krebsprävention, -therapie und -nachsorge wissenschaftlich bestätigt. Umso wichtiger ist es, dass immer mehr Betroffene den Weg in den Rehabilitationssport finden und die Angebote der Sportvereine nachhaltig verbessert und ausgeweitet werden.

„Für flächendeckende Angebote braucht es noch mehr qualitativ gut ausgebildete Übungsleiter* innen. Diese gilt es, bestmöglich auf ihre Aufgaben in der Sportgruppe vorzubereiten, um damit eine optimale Betreuung in der Krebsnachsorge zu gewährleisten“, sagt Dr. Karin Fehres, Vorstand Sportentwicklung im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Als starker Partner der Bewegungsoffensive „Bewegung gegen Krebs“ der Deutschen Krebshilfe, des DOSB und der Deutschen Sporthochschule Köln hat der Deutsche Behindertensportverband (DBS) daher im Jahr 2018 das Teilprojekt „Qualifizierungsmöglichkeiten im Rehabilitationssport in der Onkologie“ übernommen. Die Zielsetzung: Einheitliche und qualitativ hochwertige Lehr- und Lernmaterialien für die Aus- und Fortbildung von Übungsleiter*innen im Rehabilitationssport konzipieren und dabei neue Erkenntnisse aus Bildung und Lehre sowie Wissenschaft und Medizin einfließen lassen.

Die bestehenden Angebote im Rehabilitationssport müssen ausgeweitet und neue Angebote geschaffen werden. Dies ist im Sinne eines bewegungsfreundlichen Alltags sowie mit Blick auf eine Verbesserung der Lebensqualität von Krebsbetroffenen von großer Wichtigkeit“, betont Dr. Vera Jaron, DBS-Vizepräsidentin Bildung/Lehre und leitende Ärztin für Präventions-, Breiten- und Rehabilitationssport, und ergänzt: „Die Übernahme des Teilprojekts war uns ein großes Anliegen.

Gerne haben wir unsere Expertise eingebracht und mit der Erstellung moderner wie aktueller Konzepte und Materialien zum nachhaltigen Erfolg des Gesamtprojekts beigetragen.“ Diese wurden von einer Expertengruppe des DBS erarbeitet und nun nach zweieinhalb Jahren Projektlaufzeit vorgestellt.

„Das durchweg positive Feedback zu den Projektergebnissen macht uns stolz. Darauf wollen wir uns jedoch nicht ausruhen“, betont Jaron und fügt an: „Um nachhaltig die Strukturen zu verbessern, ist es jetzt von großer Bedeutung, dass die erstellten Materialien flächendeckend verbreitet werden und Anwendung finden. Dies zu unterstützen, ist der nächste folgerichtige Schritt.“ Die Materialien werden nun in den Strukturen des organisierten Sports zahlreichen Multiplikator*innen aus den Sportverbänden sowie aus der Wissenschaft zur Verfügung gestellt und sollen als wertvolle Unterstützung in der Praxis eingesetzt werden.

Inhaltliches Herzstück des Projektes ist ein umfassendes und anschauliches Lernskript, welches als Nachschlagewerk für Übungsleiter*innen wichtige medizinische Hintergrundinformationen zu Krebserkrankungen enthält. Darüber hinaus beinhaltet es sportpraktische Empfehlungen für den Rehabilitationssport mit Krebspatient*innen. Die Übungsleiter*innen finden zudem in diversen Merkblättern zu den häufigsten Krebserkrankungen sowie in zwei Erklärvideos weitere nützliche Informationen für die Planung von Rehabilitationssportangeboten. Für die Referent*innen der Qualifizierungsangebote wurde unter anderem ein inhaltlicher Leitfaden erarbeitet, dazu wurden Präsentationen und methodische Tipps für zwei Präsenzfortbildungen erstellt. „Besonders hervorheben möchten wir die vier konzipierten E-Learning-Module. Durch den Einsatz von online-basierten Materialien wird eine Flexibilität in der Lehre erreicht, die es noch mehr Übungsleiter*innen ermöglicht, sich im Bereich Krebsnachsorge weiterzubilden“, berichtet Jaron.

„Entstanden ist ein wirklich tolles Projektergebnis, für das wir uns herzlich beim DBS, den Expert*innen und der Deutschen Krebshilfe bedanken”, resümiert DOSB-Vorstand Dr. Karin Fehres. „Mit diesem Qualifizierungs-Paket können wir den vielen mit Herzblut engagierten Übungsleiter*innen Know-how nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen anbieten. Denn die aktuelle Corona-Pandemie zeigt uns, wie wichtig regelmäßig stattfindende Sportangebote zur Gesundheitsförderung und gegen eine soziale Isolation sind.“

VDST-Vereine nehmen Angebot begeistert an

Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Sporttaucher erstmals digital

(DOSB-PRESSE) Am 21. November fand die Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Sporttaucher (VDST) statt. Der ursprüngliche Versammlungsort war Ingelheim, ausgerichtet vom Landesverband Sporttauchen Rheinland-Pfalz e.V. (LVST) unter der Führung seiner Präsidentin Ines Heinrich. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie musste sich der Vorstand des VDST gemeinsam mit seinen Landesverbänden und unter Berücksichtigung aller rechtlichen Begebenheiten kurzfristig für eine Umsetzung als digitale Veranstaltung entscheiden.

Im Vordergrund der VDST-Mitgliederversammlung standen neben der Verabschiedung des Haushalts 2021 einige zukunftsweisende Satzungsänderungen und Beschlüsse sowie die Wahlen für die Leitungen der beiden Fachbereiche Umwelt & Wissenschaften sowie Recht & Versicherung. Die Satzung beispielsweise wurde um die Möglichkeit der alternativen Durchführung virtueller Vorstandssitzungen erweitert, sodass sie zukünftig auch heutigen digitalen Anforderungen gerecht wird. Sie wurde mit großer Mehrheit durch die Mitglieder bestätigt.

Mit überwältigender Mehrheit wählte die Mitgliederversammlung Olaf Trittel zum Fachbereichsleiter Recht & Versicherung. Olaf Trittel war vorher bereits bekannt, da er seit einigen Jahren Stellvertreter und zuletzt auch kommissarischer Leiter des Fachbereichsleiters war. Für die Position des Leiters für Umwelt & Wissenschaften fanden sich keine Kandidaten. Geleitet wurde die Versammlung von VDST-Präsident Dr. Uwe Hoffmann, der gemeinsam mit Vizepräsident Jan Kretzschmar live aus dem Studio die Moderation übernahm. Als eingespielte Videobotschaft empfingen die Veranstaltungsteilnehmer das Grußwort der LVST-Präsidentin Ines Heinrich. Als inspirierender Gastredner konnte Prof. Dr. Lutz Thieme, ebenfalls mit einer Videobotschaft, gewonnen werden. Prof. Thieme ist am RheinAhrCampus Remagen der Hochschule Koblenz im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften unter anderem in den Lehrgebieten Sportmanagement und Sportökonomie tätig und berichtete über das Projekt Bäderleben, in welchem sich auch der VDST engagiert.

Insgesamt ist das Echo aus den Vereinen zur ersten digitalen Versammlung durchweg positiv und der Verband wurde gebeten, auch künftig – selbst bei Präsenzveranstaltungen – einen Stream mitanzubieten, sodass möglichst viele Vereine „dabei sein“ können. „Diese erste Mitgliederversammlung des Verbandes in einem vollständig digitalen Format erschien uns vor allem wegen der kurzfristigen Umsetzung als kleines Wagnis. Wir hatten das in diesem Umfang gerade auch mit rechtlich wirksamen Abstimmungen noch nicht gemacht“, gibt Präsident Uwe Hoffmann zu: „Umso mehr freuen wir uns, dass unsere Vereine den digitalen Weg mit uns gegangen sind. Die positive Resonanz zeigt, dass die Entscheidung zur digitalen Mitgliederversammlung richtig war. Wir werden prüfen, wie wir künftig weitere digitale Formate umsetzen können, um so allen Mitgliedern die Möglichkeiten zu geben, an solch wichtigen Versammlungen teilnehmen zu können.“

TIPPS UND TERMINE

Terminübersicht auf www.dosb.de

(DOSB-PRESSE) Eine Übersicht über weitere Termine findet sich auf der DOSB-Homepage unter dem Stichwort Termine und Tagungen. In dieser Rubrik veröffentlichen wir Veranstaltungen des DOSB und seiner Mitgliedsorganisationen von überregionaler Bedeutung. In den Kalender aufgenommen werden darüber hinaus internationale Sport-Events (Welt- und Europameisterschaften). Außerdem sind Veranstaltungen verzeichnet, die nicht für alle zugänglich sind. Die Teilnehmer/innen solcher Veranstaltungen erhalten eine persönliche Einladung.

Newsletter-Angebot des DOSB: Bleiben Sie auf dem Laufenden!

(DOSB-PRESSE) Der Deutsche Olympische Sportbund stellt ein vielfältiges Angebot an Newslettern und Informationsdiensten zur Verfügung. Die Themen reichen von aktuellen Hinweisen auf Berichte über den organisierten Sport, Leistungssport, Frauen und Gleichstellung bis hin zu Ehrenamt, Sport und Gesundheit, Umwelt oder Integration und Inklusion.

Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, kann sich über einen Button auf der DOSB-Homepage www.dosb.de ganz einfach für den Newsletter anmelden.

„Behindertenhilfe und Sport – aktive Partner vor Ort!“

Digitales Akademie-Forum am 4. Dezember

(DOSB-PRESSE) „Behindertenhilfe und Sport – aktive Partner vor Ort!“ unter diesem Titel veranstaltet die Akademie des Sports im LandesSportBund Niedersachsen e.V. in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Niedersachsen am 4. Dezember 2020 ein digitales Akademie-Forum. Für das Gelingen der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an Sport- und Bewegungsangeboten ist es zielführend, dass sich der Sport, die Behindertenhilfe und weitere am Thema interessierte Akteur*innen gegenseitig kennenlernen, zusammenarbeiten und vernetzen. Welche Akteur*innen gibt es in diesem Themenfeld und wie erfahren sie voneinander? Wie kann in Kontakt getreten werden? Welche Angebote hat der jeweils andere und wie können daraus gemeinsame Angebote gemacht werden? Um diese Fragen und mögliche Antworten geht es während des digitalen Akademie-Forums. Diese Fragen sind ebenfalls Teil des gemeinsamen Masterplans Inklusion von LandesSportBund (LSB) Niedersachsen e.V., Behinderten-Sportverband Niedersachsen (BSN) e.V., Gehörlosen-Sportverband Niedersachsen e.V. und Special Olympics in Niedersachsen e.V.

Neben Vorträgen zu dem Aufbau von Netzwerken und dem Projekt „Teilhabe am Vereinssport“ sowie einem jeweils anschließenden Austausch in Kleingruppen am Vormittag, besteht am Nachmittag die Möglichkeit zwischen einzelnen Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen (Gelebte Inklusion im Sport, Special Olympics Unified Sports®, Barrierefreiheit, Beispiel einer gelingenden Zusammenarbeit zwischen Lebenshilfe und Sportverein, Gestaltung von Übungsund Spielformen für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung) zu wählen. So bietet das Akademie-Forum im Sinne eines Sports für alle eine über Niedersachsen hinausgehende Plattform für etablierte und auch neue Akteur*innen im Themenfeld Inklusion mit vielen praktischen Beispielen.

Flyer in schwerer Sprache
Flyer in Einfacher Sprache

Verleihung Deutscher Engagementpreis

Am 3. Dezember wird in Berlin der Deutsche Engagementpreis 2020 verliehen.

(DOSB-PRESSE) Der Dachpreis für freiwilliges Engagement ist mit insgesamt 35.000 Euro dotiert und würdigt freiwilliges Engagement in Deutschland. Die Preisverleihung wird in diesem Jahr am 3. Dezember um 18.00 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender ALEX Berlin live übertragen. Wir freuen uns mit dem TV-Sender ALEX Berlin einen Partner gewonnen zu haben, der es uns ermöglicht auch in der Corona-Pandemie eine würdigende Preisverleihung zu gestalten.

Freuen Sie sich mit uns auf einen abwechslungsreichen Abend, der von Jana Pareigis moderiert wird. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von bekannten Laudatorinnen und Laudatoren gewürdigt, wie dem ehemaligen deutschen Fußballnationalspieler Gerald Asamoah sowie der sowie der Juristin und Ehefrau des Bundespräsidenten Elke Büdenbender. Weitere prominente Gäste sind Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, Christian Kipper (Geschäftsführer der Deutschen Fernsehlotterie), und Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG und Beiratsvorsitzender der Deutsche Bahn Stiftung gGmbH. Die Preisverleihung wird auf unserer Webseite, unserem YouTube Kanal und unserer Facebook Seite übertragen.

Natürlich wollen wir auch in diesem Jahr möglichst viele Menschen erreichen und so die Interessen und Belange unserer Preisträger und Preisträgerinnen in den Vordergrund rücken und die Würdigungskultur für ehrenamtliches Engagement in Deutschland stärken. Kommunikationsvorschläge mit Textbausteinen finden Sie unter dieser Nachricht. Grafiken und das komplette Kommunikationspaket zur Veröffentlichung finden Sie hier zum Download:
www.deutscher-engagementpreis.de/presse/mediathek

Ausschreibung für Sepp-Herberger-Urkunden 2021 gestartet

Sepp Herberger Stiftung bittet um Bewerbung

(DOSB-PRESSE) Am 29. März 2021 werden im Mannheimer Rosengarten die Sepp-Herberger-Urkunden 2021 verliehen. Im Rahmen einer Feierstunde mit prominenten Größen des deutschen Fußballs werden Geldpreise im Wert von insgesamt 55.000 Euro vergeben. Engagierte Fußballorganisationen und Justizeinrichtungen können sich ab sofort online um die begehrte Auszeichnung bewerben. Bewerbungsschluss ist am 15. Januar 2021.

Ausgezeichnet werden herausragende Aktivitäten aus dem Behindertenfußball, der Resozialisierung von Strafgefangenen sowie in der Kooperation zwischen Schulen und Vereinen. In der Kategorie „Sozialwerk“ wird gemeinsam mit der Horst-Eckel-Stiftung der „Horst-Eckel-Preis“ verliehen, mit dem ein Engagement für in Not geratene Fußballerinnen und Fußballer geehrt wird. Zusätzlich wird zusammen mit dem Softwarekonzern SAP die Kategorie „Fußball Digital ausgelobt. Hier werden besonders kreative Ideen bei der Nutzung von neuen Technologien und Möglichkeiten prämiert.

Erstmals wird im nächsten Jahr ein von der DFB-Stiftung Egidius Braun mit insgesamt 10.000 Euro dotierter Sonderpreis „Corona-Engagement“ verliehen. „Wir wollen mit diesem Preis die beispielgebenden Hilfs- und Solidaritätsaktionen gerade der ‚kleinen‘ Fußballvereine würdigen“, betont DFB-Vizepräsident Dirk Janotta. „Vor allem an der sogenannten Basis wurde und wird auf herausragende Weise geholfen. Oft unbemerkt von einer großen Öffentlichkeit“, so der Vorsitzende der DFB-Stiftungen.

Akteure des organisierten Fußballs (beispielsweise DFB-Landesverbände, Fußballvereine, Einzelpersonen, Schiedsrichter-Vereinigungen) können über ein Online-Formular ihre Praxis-Beispiele einreichen, die sie im Jahr 2020 erfolgreich durchgeführt beziehungsweise begonnen haben.

In den Kategorien Behindertenfußball, Resozialisierung, Schule und Verein, „Corona-Engagement“ sowie „Fußball Digital“ werden je drei ausgewählte Vorschläge mit einem Geldpreis prämiert (1. Platz/5.000 Euro, 2. Platz/3.000 Euro, 3. Platz/2.000 Euro). In der Kategorie „Sozialwerk“ ist der „Horst-Eckel-Preis“ mit 5.000 Euro dotiert. Die Auswahl der Preisträger obliegt den Stiftungsgremien.

Im vergangenen Jahr zählten unter anderem der 1. SC Gröbenzell, die Jugendanstalt Hameln, der SV Werder Bremen sowie der VfB Friedrichshafen zu den Preisträgern. Der Horst-Eckel-Preis ging an den VfL Rüdesheim.

Weitere Informationen

Fördergelder für eine starke Zivilgesellschaft über Grenzen hinweg

Deutsch-Französische Bürgerfonds unterstützt Projekte aus der Zivilgesellschaft

(DOSB-PRESSE) In Deutschland sind über 30 Millionen Menschen ehrenamtlich engagiert und auch Frankreich hat eine starke Zivilgesellschaft – 20 Millionen Menschen üben dort ein Ehrenamt aus. Dies- und jenseits des Rheins gibt es also ein enormes Potenzial, um gemeinsam etwas zu bewegen.

Genau das ist das Ziel des Deutsch-Französichen Bürgerfonds, der Akteure der Zivilgesellschaft mit einem Jahresbudget von 2,4 Millionen Euro fördert: In vier Förderkategorien vergibt er kleine Finanzspritzen bis zu 5.000 Euro, größere Beträge von bis zu 10.000 Euro bzw. 50.000 Euro und für Leuchtturmprojekte sogar Summen von mehr als 50.000 Euro. Förderanträge werden online gestellt.

Der Deutsch-Französische Bürgerfonds berät, vernetzt und finanziert Projekte, die die deutschfranzösische Freundschaft und Europa in der Breite der Bevölkerung erlebbar machen. Er fördert eine Vielzahl an Formaten und Themen, ist niedrigschwellig und steht allen Akteuren der Zivilgesellschaft offen – jenen, die bereits deutsch-französisch aktiv sind, aber auch und gerade jenen, die noch nie mit Partnerorganisationen im anderen Land zusammengearbeitet haben.

Der Bürgerfonds geht auf den im Jahr 2019 zwischen Deutschland und Frankreich geschlossenen Vertrag von Aachen zurück und wurde im April 2020 errichtet. Er wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) umgesetzt und wird zu gleichen Teilen von der Bundesregierung und der französischen Regierung finanziert.

Sport und Gesundheit

Sport und Gesundheit gehören zu den 10 Themenfeldern, die der Bürgerfonds prioritär unterstützt: Auch außerhalb von Europa- oder Weltmeisterschaften und Olympia ist Sport eine Leidenschaft, die Menschen von überall her verbindet. Ein perfekter Anknüpfungspunkt für grenzüberschreitenden Austausch – oft braucht man dafür nicht einmal viele Sprachkenntnisse.

Eine Fahrrad- oder Wandertour in der Grenzregion, ein geteilter Marathon in zwei Partnerstädten, eine Online-Konferenz für Erfahrungsaustausch zum Thema „Sport & Sozialarbeit“, ein Yoga-Wochenende mit Sprachkurs, … Es gibt unzählige Möglichkeiten für gemeinsame Aktionen!

Mehr zu den Kosten, die der Bürgerfonds auch bei Online-Formaten übernehmen kann, erfahren Sie hier. Egal, ob Sie eine Partnerorganisation im anderen Land haben und die Sprache sprechen – oder eben nicht: Förderanträge können jederzeit online gestellt werden – auch noch für Projekte in diesem Jahr! Derzeit läuft ein gesonderter Projektaufruf zum Deutsch-Französischen Tag: Er macht jedes Jahr am 22. Januar auf die einzigartige Freundschaft zwischen den beiden Ländern aufmerksam und lädt Bürger*innen dazu ein, sie zu feiern – oder zu entdecken! Der Bürgerfonds ruft daher zu Aktionen und Projekten auf, die zwischen dem 18. und dem 31. Januar 2021 stattfinden. Einsendeschluss für Förderanträge ist 6. Dezember 2020.

Manfred-Ströher-Medienpreis 2021 ausgeschrieben

Deutscher Basketball Bund (DBB) sucht Foto des Jahres 2021.

(DOSB-PRESSE) Unter Würdigung und Anerkennung der großen Verdienste, die sich Manfred Ströher als Präsident und Ehrenpräsident des Deutschen Basketball Bundes in fast sechs Jahrzehnten um den deutschen und internationalen Basketball erworben hat, trägt die Auszeichnung, die mittlerweile jährlich vergeben wird, den Namen Manfred-Ströher-Medienpreis.

Der Manfred-Ströher-Medienpreis wird als reiner Fotowettbewerb durchgeführt. Mit diesem Preis werden herausragende Fotografien gewürdigt, die zum Thema „Basketball in Deutschland“ erstellt worden sind. Ziel des Manfred-Ströher-Medienpreises ist es, guten Foto-Journalismus zu fördern und Foto-Journalist*innen darin zu bestärken, ihren Beruf professionell und verantwortungsbewusst auszuüben.

Die Fotos müssen im Zeitraum 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021 in Deutschland erstellt worden sein. Es sind sowohl farbige als auch schwarz-weiße Fotografien zugelassen. Teilnahmeberechtigt sind Profi- und Amateurfotograf*innen. Die eingereichten Fotos müssen nicht bereits in einem Medium veröffentlicht worden sein. Der Preis ist in zwei Kategorien unterteilt: „Indoor“ (Basketballfotos in geschlossenen Räumen wie z.B. Arenen) und „Outdoor“ (Basketballfotos außerhalb geschlossener Räume wie z.B. 3×3).

Der Preis ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert (1.000 Euro „Indoor“, 500 Euro „Outdoor“). Über die Preisvergabe entscheidet die Jury des Manfred-Ströher-Medienpreises. Die Verleihung des Preises findet im Rahmen einer Basketball-Veranstaltung im Jahr 2022 statt.

Es werden nur Fotos akzeptiert, die per E-Mail eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2022. Der Bewerbung müssen die Kopie des Personalausweises sowie ein tabellarischer Lebenslauf beigefügt werden. Pro Teilnehmer*in können bis zu drei Fotos eingereicht werden.

Die Fotos sind in folgender Form einzureichen:

· Fotos als Datei (jpg); nicht mehr als 5 MB Größe pro Bild, mindestens 2000x2000px, mindestens 300 dpi Auflösung, beschriftet mit einem Titel. Der Name des Fotografen/der Fotografin muss auf den Fotos vermerkt sein (z.B. Bueker-Buzzerbeater.jpg).

Die Fotos dürfen im Rahmen der DBB-Printprodukte sowie in den Online-Medien des DBB kostenlos veröffentlicht werden. Die Entscheidungen der Jury sind nicht anfechtbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Ansprechpartner für den Manfred-Ströher-Medienpreis des Deutschen Basketball Bundes ist der Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, Christoph Büker, Tel: 02331 106 175. Die Bewerbungsunterlagen schicken Sie bitte an E-Mail: bueker@basketball-bund.de (Betr.: Manfred-Ströher-Medienpreis).

AUS DEM INTERNATIONALEN OLYMPISCHEN KOMITEE

G20 NOKs konferieren in Vorbereitung des Treffens der Regierungschefs

(DOSB-PRESSE) Am 17. November fand im Rahmen des G20 Gipfeltreffens auf Initiative des diesjährigen saudischen G20-Vorsitz zum ersten Mal eine Konferenz der G20 NOKs statt. Diskutiert wurden unter anderem die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Sport, die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Tokio und Maßnahmen zu mehr Geschlechtergerechtigkeit im Sport. DOSB Vize-Präsidentin Gudrun Doll-Tepper skizzierte in ihrem Beitrag die Auswirkungen der Krise auf den Sport in Deutschland und warb dafür, gerade in Zeiten von (Teil-)Lockdowns und eingeschränkter Bewegungsfreiheit die Potenziale des Sports nicht nur für
die physische, sondern auch für die psychische Gesundheit zu nutzen. Die Konferenz diente auch der Vorbereitung des G20-Gipfeltreffens der Regierungschefs, bei dem IOC-Präsident Thomas Bach die Olympische Bewegung vertrat und für mehr Solidarität in der Welt warb. Die Staats- und Regierungschefs haben in der Abschlusserklärung des virtuellen G20 Gipfeltreffens ihre Unterstützung für die Olympischen und Paralympischen Spiele Tokio 2020 zum Ausdruck gebracht: „Als Symbol für die menschliche Widerstandsfähigkeit und das globale Miteinander in der Bewältigung von COVID-19, loben wir Japans Entschlossenheit, im nächsten Jahr die Olympischen und Paralympischen Spiele Tokio 2020 auszutragen.“

Staats- und Regierungschefs unterstützen Tokio 2020 und Peking 2022

Symbol für die menschliche Widerstandsfähigkeit und das globale Miteinander in der Bewältigung von COVID-19.

(DOSB-PRESSE) Die Staats- und Regierungschefs der G20-Länder haben ihre Unterstützung für die Olympischen und Paralympischen Spiele Tokio 2020 und die Olympischen Winterspiele Peking 2022 zum Ausdruck gebracht.

In der Abschlusserklärung des virtuellen G20-Gipfeltreffens, das am Wochenende unter der Präsidentschaft von Saudi-Arabien stattfand, heißt es: „Als Symbol für die menschliche Widerstandsfähigkeit und das globale Miteinander in der Bewältigung von COVID-19, loben wir Japans Entschlossenheit, im nächsten Jahr die Olympischen und Paralympischen Spiele Tokio 2020 auszutragen. (…) Wir freuen uns auf die Olympischen Winterspiele Peking 2022.“ (Englisches Original: “As a symbol of humanity’s resilience and global unity in overcoming COVID19, we commend Japan’s determination to host the Olympic and Paralympic Games Tokyo 2020 next year. (…) We look forward to the Beijing Winter Olympics in 2022.”).

Auf Einladung der saudi-arabischen Präsidentschaft hatte IOC-Präsident Thomas Bach die Möglichkeit, die Gipfelteilnehmerinnen und -teilnehmer in einer Rede zu adressieren. „Sport kann Leben schützen. Während der Coronavirus-Krise haben wir alle gesehen, wie wichtig Sport für die physische und mentale Gesundheit ist“, sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). „Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dies anerkannt und mit dem IOC ein Kooperationsabkommen unterschrieben. Auf dessen Grundlage haben die UN, die WHO und das IOC die gemeinsam gebrandete Kampagne ‚Healthy Together‘ gestartet und setzen
zusammen internationale Projekte um. Zugleich bereiten wir uns darauf vor, zu einer weltweiten Impfkampagne beizutragen.“

IOC-Präsident Bach hob darüber hinaus die Bedeutung von Solidarität in der Welt nach dem Cornavirus hervor: „Wir haben eine wichtige Lehre aus dieser Krise gezogen: Wir brauchen mehr Solidarität. Mehr Solidarität in den Gesellschaften und mehr Solidarität zwischen den Gesellschaften. Bei den verschobenen Olympischen und Paralmypischen Spielen Tokio 2020 werden wir bald diese Form von Solidarität feiern. Durch die Teilnahme von allen 206 Nationalen Olympischen Komitees und dem IOC-Flüchtlingsteam wird eine starke Botschaft der Solidarität, der Widerstandsfähigkeit und der Einheit der Menschheit in all unserer Vielfalt von diesen Olympischen Spielen ausgehen. In diesem Zusammenhang bin ich Premierminister Suga sehr dankbar, dass er unsere Entschlossenheit teilt.“

Thomas Bach bat die G20-Teilnehmer, die politische Neutralität der Olympischen Spiele und des IOC zu respektieren: „Ich bitte Sie in aller Bescheidenheit, unsere politische Neutralität zu unterstützen. Diese erlaubt es uns, die Olympischen und Paralympischen Spiele, zu diesem großartigen Symbol von globaler Solidarität ohne jede Form von Diskriminierung zu machen.“

Zuvor hatte der japanische Premierminister Suga Yoshihide gesagt: „Ich bin entschlossen, die Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio zum Symbol dafür zu machen, dass die Menschheit das Virus überstanden hat. Ich weiß, dass IOC-Präsident Thomas Bach, den ich jüngst getroffen habe, die gleiche Entschlossenheit hat. Wir werden weiterhin alles unternehmen, um sichere und geschützte Spiele zu realisieren.“

Unterstützung für das IOC und die Olympischen Spiele hatte auch Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO, zum Ausdruck gebracht: „Ich möchte Premierminister Suga willkommen heißen und ihm versichern, dass die WHO eng mit dem IOC zusammenarbeitet, um die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Tokio zum Erfolg zu führen und zu einem Symbol der Hoffnung für die Welt zu machen.“

Die Rede war die zweite von IOC-Präsident Bach bei einem G20-Gipfel, nachdem er die Staatsund Regierungschefs im Juni 2019 beim G20-Gipfel in Osaka adressiert hatte.

Olympischer Orden für Josef Fendt

Ehemaliger Präsident des Weltrodelverbandes ausgezeichnet.

(DOSB-PRESSE) IOC-Präsdient Dr. Thomas Bach hat dem ehemaligen Präsidenten des Weltrodelverbandes (FIL) Josef Fendt (73) anlässlich seiner vor kurzem erfolgten Amtsübergabe den Olympischen Orden verliehen. Mit seiner höchsten Auszeichnung würdigte das IOC die Erfolge und Verdienste des Berchtesgadeners während seiner 26 Jahren an der Spitze des internationalen Rennschlittensports. Den Olympischen Orden hatten vor Fendt als deutsche Präsidenten eines Welt-Sportverbandes auch Dr. Günther Sabetzki (Eishockey/1985) und Ulrich Feldhoff (Hockey/2009) erhalten.

Neues „Olympic Solidarity“-Programm des IOC

Im kommenden Vierjahreszyklus stellt das IOC/Olympic Solidarity insgesamt 590 Millionen US-Dollar zur Verfügung.

(DOSB-PRESSE) 25 Prozent mehr für Athletinnen und Athleten, 25 Prozent mehr für National Olympische Komitees (NOKs) und insgesamt eine Steigerung von 16 Prozent: Insbesondere in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind dies gute Neuigkeiten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) für die NOKs. Im kommenden Vierjahreszyklus stellt das IOC/Olympic Solidarity insgesamt 590 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Auch der deutsche Sport profitiert von diesen Programmen. Die Entsendung der deutschen Olympiamannschaft nach Rio de Janeiro unterstützte das IOC beispielsweise mit über 1,9 Millionen US-Dollar. Im zu Ende gehenden Zyklus (2017-2020) sind rund 25.000 Top-, Nachwuchs- und Flüchtlingsathlet*innen von „Olympic Solidarity“ unterstützt worden. Auch fünf Top-Athlet*innen des Team D zählen aktuell dazu: Kanu-Weltmeister Max Hoff, Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul, Schwimmweltmeisterin Sarah Köhler, Bahnradsportler Leon Rohde und der Weltmeister im Einer-Rudern Oliver Zeidler. Zudem unterstützt das IOC sechs Flüchtlingsathlet*innen, die derzeit in Deutschland trainieren und auf eine Teilnahme im Refugee Olympic Athletes Team in Tokio im kommenden Jahr hoffen. Insgesamt gibt das IOC 90 Prozent seiner Einnahmen an die Olympische Bewegung und damit an den Sport in der ganzen Welt weiter.

EOC Generalversammlung

50 Nationale Olympische Komitees tagten zu den Spielen in Tokio.

(DOSB-PRESSE) Am 27. November fand die 49. Generalversammlung der Europäischen Olympischen Komitees (EOC) statt, die von allen 50 europäischen Nationalen Olympischen Komitees verfolgt wurde. Inhaltliche Schwerpunkte waren unter anderem die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Tokio. IOC-Präsident Bach betonte die hohe Professionalität des Organisationskomitees und die uneingeschränkte Unterstützung durch die japanische Regierung. Die aktuellen Gespräche fokussieren nicht mehr das „Ob“, sondern das „Wie“. IOC und das lokale Organisationskomitee arbeiten in enger Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation an einem „Werkzeugkoffer“ und Maßnahmen für eine sichere Umsetzung der Olympischen und Paralympischen Spiele im kommenden Jahr.

Der griechische NOK-Präsident Spiros Capralos und der dänische NOK-Präsident Niels Nygaard haben ihre Kandidatur um die EOC-Präsidentschaft angekündigt. Die Wahlen werden im Rahmen der 50. EOC Generalversammlung am 16. April 2021 in Athen stattfinden. Unsere junge Rodlerin Jessica Degenhardt war als eine von fünf Finalist*innen für den EOC Piotr Nurowski
Preis nominiert, konnte sich in der Abstimmung dann aber leider nicht durchsetzen.

Darüber hinaus stimmte die Generalversammlung für eine Quote von mindestens fünf Mitgliedern pro Geschlecht im Exekutiv-Komitee und dem Beginn eines Strategie-Prozesses für eine EOC Agenda 2030 zu, bei der der DOSB aktiv mitarbeiten wird.

HINTERGRUND UND DOKUMENTATION

Positionspapier des Freiburger Kreises appelliert Politik

Lockdown trifft große Breitensportvereine mit aller Härte.

Das Positionspapier im Wortlaut:

Am 28.10.2020 erließen die Bundesregierung und Landesregierungen Maßnahmen zur Reduzierung der Inzidenzzahlen des COVID-19-Virus. Wieder sind die Breitensportvereine in aller Härte durch den Teil-Lockdown betroffen. Deshalb appelliert der Freiburger Kreis an die
verantwortlichen Politiker*innen, die besondere Situation der großen Breitensportvereine zu bedenken.

1.) Einbeziehung der besonderen finanziellen Systematik der Breitensportvereine in die Hilfen

Während unter anderem in der Gastronomie und in der Eventbranche Insolvenzen oder drohende Insolvenzen absehbar sind, gleicht die Entwicklung im Breitensport einem langsamen Ausbluten. Viele Vereine können noch nicht von der Sonderhilfe profitieren, weil aktuell (noch) keine Existenzgefährdung vorliegt. Große Breitensportvereine verlieren seit November massiv Mitglieder. Bei einem prognostizierten Mitgliederverlust von 10% für das nächste Jahr hätten die einzelnen Vereine des Freiburger Kreises Einbußen im 6-stelligen Bereich hinzunehmen – allein bei den Mitgliedsbeiträgen. Dagegen bleibt ein Großteil der Kosten bestehen, weil die meist sehr umfangreichen vereinseigenen Sportanlagen weiterhin zu betreiben sind und die einzelnen Angebote auf Grund der Hygienekonzepte sowieso mit weniger Teilnehmer*innen ablaufen müssen. Hier sind besonders die Großvereine mit vereinseigenen Anlagen und festangestellten Mitarbeiter*innen betroffen. Der Fortbestand der durch innovative Sportvereine über Jahrzehnte aufgebauten Strukturen ist dadurch gefährdet.

Der Freiburger Kreis richtet deshalb an die politisch Verantwortlichen den Appell, kurzfristige Nothilfen in langfristige Zuschüsse (bis mind. 2023) umzuwandeln – z.B. über den Hebel der Übungsleiter/innen-Zuschüsse.

2.) Wiederöffnung des Breitensports, insbesondere für Kinder und Jugendliche so früh wie möglich!

Der gesundheitliche Wert regelmäßigen Sporttreibens ist unbestritten. Auf diese Tatsache weist auch das gemeinsame Positionspapier der Landessportbünde und des DOSB hin. Viele Vereine mit eigenen Anlagen erleben gerade die Situation, dass am Vormittag Schulklassen die Sportstätten bevölkern, Kinder und Jugendliche aber nicht in die Sportstunden des Vereins kommen dürfen. In den vergangenen sechs Monaten der Pandemie entwickelten die Breitensportvereine griffige Hygienekonzepte sowohl für ihre eigenen wie auch die angemieteten Sportstätten. Da im Sport Disziplin stets eine große Rolle spielt, fällt es den Vereinen nicht schwer, die Umsetzung der Konzepte durchzusetzen. Die Sportler*innen, auch die Kinder und Jugendlichen, haben sich inzwischen an die lokalen Hygienekonzepte gewöhnt. Außerdem war die Nachverfolgbarkeit stets gegeben, falls ein positives Testergebnis vorlag.

Der Freiburger Kreis appelliert an die Politik, den Breitensport für Kinder und Jugendliche so früh wie möglich wieder zu öffnen.
Der Freiburger Kreis versteht nicht, dass der Sport für Erwachsene umfassend und flächendeckend geschlossen wurde, auch für Bereiche, in denen die AHA+L-Regeln gut eingehalten werden können. Selbstverständlich vertreten die FK-Vereine gegenüber ihren Mitgliedern die Beschlüsse der kommunalen und staatlichen Behörden, wenn ein dramatisches lokales Infektionsgeschehen massive Kontakteinschränkungen erforderlich macht.

3.) Mehr Forschung über die Infektionswege, speziell beim gemeinsamen Sporttreiben

Die Verantwortlichen der Freiburger Kreis-Vereine stellten während der zurückliegenden Öffnung erstaunlich wenige Infektionen im Sport selbst fest, auch wenn Vereinsmitglieder eine positive Testung meldeten und danach über die Gesundheitsämter die Kontaktnachverfolgung initiiert wurde. Sie sind überzeugt davon, dass sich die Sportler*innen an die eingeführten AHA+LRegeln der Vereine hielten und halten werden. Gerade diese kontrollierten Bereiche zu schließen
und das Sporttreiben in den privaten Bereich zu verlagern, könnte sich kontraproduktiv auswirken. Während in die Forschung für Medikamente und Impfstoffe Milliarden investiert werden, ist die Ungewissheit, wo und wie Infektionsketten entstehen, immer noch sehr groß; denn dazu liegen nicht genügend wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Diese Erkenntnisse sind allerdings für eine langfristige Akzeptanz für die jeweiligen Corona-Schutzmaßnahmen fundamental wichtig. Im Zuge einer Wiedereröffnung regt der Freiburger Kreis daher an, in ausgesuchten Vereinen Studien vornehmen zu lassen, mit denen untersucht wird, wie hoch das Ansteckungsrisiko beim Sporttreiben überhaupt ist bzw. in welchem Maße und mit welchen Maßnahmen sich das Virus beim gemeinsamen Sporttreiben eindämmen lässt.

Vorstand Freiburger Kreis, 17. November 2020

Der Freiburger Kreis e.V. ist eine Arbeitsgemeinschaft größerer deutscher Sportvereine mit derzeit über 180 Mitgliedsvereinen und über eine Million Sporttreibenden.

Gute Nachrichten aus dem Betriebssport

„Aktuell gibt es keinen Grund für Ängste“.

Eine Studie über wirtschaftliche Einbrüche jagt in diesen stürmischen Tagen die nächste, eine Prognose über mögliche Erholungen und Zeiträume wieder besserer ökonomischer Daten folgt auf die andere. Der Deutsche Betriebssportverband (DBSV) scheint in diesem allgemeinen Tosen und Brausen und dieser nie dagewesenen Pandemie-Situation, wie sie ebenfalls den Sportbetrieb schwer erfasst und im Klammergriff hat, wie eine verlässliche Konstante. „Die Situation bei uns ist normal. Aktuell gibt es keinen Grund für Ängste“, sagt Uwe Tronnier, der jüngst wiedergewählte Präsident. Zur konstituierenden Sitzung des Präsidiums hatte der 67-Jährige seine „Vizes“ Gabriele Wrede, Bernd Meyer und Peter Römer sowie Generalsekretär Patrick R. Nessler am vorigen Wochenende (28. November) erstmals um sich gruppiert. Virtuell und am Bildschirm, versteht sich. Weshalb Uwe Tronnier dieser Online-Besprechung der DBSVGeschäftsordnung und der Aufgaben für die neue Wahlperiode bis 2024 relativ gelassen entgegensehen konnte, ist für ihn ziemlich leicht zu begründen. „Das hängt mit unserer traditionellen Grundstruktur zusammen. Unsere insgesamt 3.720 Betriebssport-Gemeinschaften existieren und wirken wirtschaftlich weitgehend autark. Im Wesentlichen lebt der Betriebssport vom Enthusiasmus der Mitglieder, die dafür sogar noch eigenes Geld mitbringen.“

Von den Geschäftsführungen werde das betriebssportliche Engagement in der Regel lediglich „wohlwollend zur Kenntnis genommen“, tat der langjährige Funktionär über die Jahre beobachten können. Gut 90 Prozent aller Betriebssport-Gemeinschaften (BSG) seien als selbständige Einheiten zu betrachten, die ausschließlich von den eigenen Beiträgen leben, ehrenamtlich geführt werden und ebenso arbeiten. Was an sich ein Nachteil und zu bemängeln sei, nämlich dass nur etwa zehn Prozent und entsprechend relativ wenige Firmen und Behörden ihre BSG finanziell bezuschussen und unterstützen, genau dies entpuppe sich nun in der Phase der Pandemie als Vorteil und überaus beruhigend. Wenn wenig Geld von außen fließt, müsste das Gesamt-System umso weniger um Kürzungen von Seiten der Unternehmen bangen oder um Zuschüsse von Behörden zittern. „Das ist ein Vorteil. Wenn unsere Mitglieder weiter ihre Beiträge bezahlen, sehe ich für das nächste Jahr erst einmal nichts Dramatisches. Das kann sich natürlich ändern, wenn die Pandemie anhält und wir weiterhin zum Beispiel bei der Nutzung von Sportanlagen eingeschränkt sind. Dann könnte es 2022 gehörige Einschnitte geben.“

„Zur Video-Runde im Mai saß Alfons Hörmann zweieinhalb Stunden mit am Tisch“
Was den Lockdown und die damit zusammenhängenden Schließungen der Sportstätten betrifft,
so sind auch die Betriebssportler nicht dagegen gefeit. In den einzelnen Sportarten musste der Verband in diesem Jahr insgesamt 27 Deutsche Betriebssport-Meisterschaften Corona bedingt absagen, nur sieben dieser beliebten nationalen Wettkämpfe inklusive ihrer in der Regel geselligen „Kürprogramme“ konnten in den ersten Monaten des Jahres stattfinden. Insgesamt werden 118 Sportarten und Disziplinen gepflegt, darunter Exoten wie Kart-Fahren, Mini-Golf oder Reiten, eine ganze Reihe von Kampfsportarten, alle möglichen Arten des Gesundheits- und Fitness-Sports bis hin zu Boule, Skat und anderen Spielen, die nur am Rande an Sport gemahnen.
Mit Genugtuung hat Uwe Tronnier registriert, dass DOSB- Präsident Alfons Hörmann ebenso wie sein Vorgänger Thomas Bach den Geschicken des Betriebssports regelmäßig seine Aufmerksamkeit zuwendet und diesen „Zwerg“ im Gesamtbild von „Sportdeutschland“ keineswegs übersieht. Wichtigstes Gremium zum Austausch sei die „Ständige Konferenz“ der Verbände mit besonderen Aufgaben, zu denen unter dem DOSB-Dach der DBSV ebenso gehört wie der Deutsche Aikido-Bund, der Gesamtverband des CVJM, der Sportverband DJK, der Verband
Deutscher Eisenbahner-Sportvereine, der Deutsche Verband für Freikörperkultur, der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband, der Kneipp-Bundesverband, Makkabi Deutschland, das Deutsche Polizeisport-Kuratorium sowie der Rad- und Kraftfahrerbund Deutschland. Zusammen genommen repräsentierten die „Verbände mit besonderen Aufgaben“ immerhin 1,5 Millionen der insgesamt rund 27 Millionen im DOSB organisierten Mitglieder. „Zur Video-Runde im Mai saß Alfons Hörmann zweieinhalb Stunden mit am Tisch. Das hat jeder genau und zufrieden registriert.“

Gut 240.000 registrierte DBSV-Mitglieder und eine Million als „Dunkelziffer“ Nach der aktuellen Statistik gehören dem DBSV gut 240.000 Personen an. Etwa zehn Prozent von ihnen sind in mehr als einer Sparte aktiv, so dass mitunter auch eine Mitgliederzahl von mehr als 260.000 kursiert. „In Wirklichkeit liegt die Gesamtzahl aller Betriebssportler in Deutschland weit höher. Ich gehe mal von einer Dunkelziffer von einer Million aus. Das betriebssportliche Leben ist weit umfangreicher, als sich das in unseren Zahlen widerspiegelt“, so Uwe Tronnier. Zu erklären sei das mit „Parallelwelten“, die neben den DBSV-Strukturen bestehen, mit gewissermaßen internen betriebssportlichen Aktivitäten bei vielen Firmen. Allein bei einem Unternehmen wie Siemens treiben schätzungsweise etwa 12.000 Beschäftigte regelmäßig Sport, dem offiziellen Verband angeschlossen ist jedoch nur ein Bruchteil von ihnen. Nämlich nur jener, der in irgendeiner unter dem DBSV-Dach am Wettkampfbetrieb teilnimmt.

Als Faustregel formuliert Tronnier, dass die Zahlen seiner Mitglieder in der jüngeren Vergangenheit jährlich „etwa ein Prozent“ zurückgegangen sind. Das sei ein „moderater Rückgang“. Insgesamt könne man von „stabilen Verhältnissen“ sprechen. Im Gegenteil verstünde sich das BSG-Netzwerk zunehmend als „sozialer Stabilisator“, beispielsweise indem arbeitslos gewordene Kollegen ihrer BSG weiterhin angehören dürfen. „Gerade für solche Menschen ist dies eine ganz wichtige Heimat, damit der Kontakt zu den Kollegen nicht abreißt und sie sozial etwas aufgefangen werden.“ Einen ganz ähnlichen Stellenwert habe die BSG für Kollegen, die in den Ruhestand gehen und auf diese Weise mit ihren Firmen und Kollegen weiterhin in Kontakt bleiben. Bowlingspieler Uwe Tronnier seit 16 Jahren Präsident „Natürlich hätten wir gerne noch mehr Mitglieder“, gesteht Uwe Tronnier, der als früherer Zöllner in Berlin Mitte der 70er Jahre eine Bowling-Abteilung gründete und seit 1978 als Funktionär im Betriebssport aktiv ist. Von 1995 bis 2004 war er Generalsekretär des 1954 gegründeten Gesamtverbandes, bevor er 2004 als Nachfolger von Reinhold Müller zum Präsidenten gewählt und Ende September 2020 wiederum einstimmig in diesem Amt bestätigt wurde. Stolz berichtet der aktive Bowling-Freund, dass seine Sportart mit seit Jahren konstant bei über 13.000 Mitgliedern liegt und im Verband die Nummer zwei hinter den Fußballern mit 39.300 Mitgliedern behauptet. Es folgen Tischtennis (12.500 Mitglieder), Tennis (11.300) und nunmehr die Golfer (10.000), die einen rasanten Aufstieg zu verzeichnen haben.

Was vermutlich stark mit der Altersstruktur korreliert, wie der erfahrene Funktionär vermutet. Das Durchschnittsalter der Betriebssportler sei nämlich „relativ hoch“, gesteht Uwe Tronnier. Nur zirka 3.800 Mitglieder sind Teenager im Alter bis 18 Jahre, knapp 17.000 Mitglieder weist die Gruppe der 19- bis 26-Jährigen auf, während zirka 105.000 der Altersgruppe der 27- bis 60-Jährigen angehören und bereits 49.000 der Mitglieder der Altersklasse „Über 60“, das ist ein Viertel mehr als noch vor zehn Jahren. Die größte Sorge bereite die Gruppe der 27- bis 40-Jährigen, die inmitten ihres Berufslebens steht, ihren hauptsächlichen Fokus auf Beruf und Familie richtet. In dieser Altersgruppe, die eigentlich wegen ihrer Leistungsfähigkeit das Herzstück des Betriebssports ausmachen müsste, gibt es einen „konstanten Knick“, so dass in dieser Altersgruppe momentan nur 60.500 Mitglieder gezählt werden. Ein Trost für den Präsidenten. „Später, wenn ihre Lebensverhältnisse in ruhigeren Bahnen verlaufen, kommen sie oft zurück“ Kaum Passiv-Mitglieder und „Karteileichen“, sehr gute Ergänzung zum Vereinssport Dass Mitarbeiter und Angestellte sich trotz relativ magerer Förderung durch ihre Unternehmen nach wie vor gern im BSG-Konstrukt zusammenfinden, erklärt Uwe Tronnier mit Alltagsbeobachtungen.

Man verbringe eben einen sehr großen Teil der Zeit in der Firma oder in der Behörde.
Hinzu komme der intensive Kontakt zu den Mitarbeitern innerhalb des Unternehmens und, dass
man aufgrund der kurzen Wege das Sportorganisatorische schnell und unkompliziert erledigen kann. „Man trifft sich schon mal in der Mittagspause oder muss nur eine Etage höher laufen, um
sich fürs Training oder fürs abendliche Spiel in der Betriebssport-Liga zu verabreden und die Mannschaftsaufstellung zu besprechen.“ Überdies gibt es die Möglichkeit, über das Gast-Startrecht Familienangehörige einzubeziehen oder Mitarbeiter kleinerer Betriebe, die über keine eigene BSG verfügt bzw. deren gewünschte Sportarten in der eigenen Firma nicht angeboten werden. Die Organisation des Sportbetriebs „auf sehr kurzem Weg“ erklärt zum Beispiel auch, dass etwa 80 70 Prozent aller Betriebssportler am Ligabetrieb des DSBV teilnehmen, 30 Prozent sind dem vielfältigen Bereich des Gesundheitssports zuzuordnen. „Wir haben äußerst wenige passive Mitglieder“, sagt Präsident Uwe Tronnier. Es sei eines der Markenzeichen des Betriebssports in Deutschland, dass es kaum „Passive“ und „Karteileichen“ gebe. Typisch ist ebenfalls, dass durchweg nur ein kleiner Teil aller BSG-Mitglieder, etwa zehn Prozent, zusätzlich in Sportvereinen organisiert sind. Angesichts der eher kleinen Überlappung verstehe sich der Betriebssport „traditionell als eine sehr gute Ergänzung zum Vereinssport“.

Früherer Weltklasse-Turner Eberhard Gienger über Sport in Corona-Zeiten

„Die Mitglieder zu halten, ist für mich eine der Kernfragen“.

DOSB-PRESSE: Sie haben 1976 Olympia-Bronze am Reck gewonnen, häufiges Turnen ist für Sie bis heute etwas Selbstverständliches. Wie erleben Sie den Lockdown?

EBERHARD GIENGER: Auch für mich ist die Sporthalle gerade geschlossen und so habe ich mein Büro erweitert. Nur mit der Riesenfelge und dem doppelten Salto ist es da etwas schwierig.
Vor Corona stand mein Fahrrad-Ergometer zwei Jahre lang unbeachtet in der Ecke, jetzt benutze ich es regelmäßig, habe mir eine Matte reingelegt, mache auch Krafttraining und meinen Handstandbarren habe ich sowieso immer dabei. Alles in allem habe ich mir ein schönes Programm von bis zu zwei Stunden zusammengestellt. Mit normalem Training an den Geräten ist
das nicht vergleichbar, erhält aber zumindest die Muskulatur.

DOSB-PRESSE: Und wie erleben Sie den Lockdown als Sportpolitiker?

GIENGER: Dem Sport ergeht es ähnlich wie der Gastronomie, wo zwischen einem gediegenen Restaurant und einer Kneipe, wo es sehr eng zugeht, sehr große Unterschiede bestehen. Im Sport ist es genauso, Golf oder Tennis ist nicht mit Judo oder Boxen vergleichbar. In den vergangenen Monaten haben vor allem die Sportvereine und die Breiten- und Freizeitsportler gezeigt, was sie unter Corona-Bedingungen zu leisten in der Lage sind. Insofern hätte ich mir bei den Regelungen jetzt etwas mehr an Differenzierungen gewünscht. Andererseits wird es immer komplizierter, je mehr man das weiterdenkt. Wo sollen Grenzen gezogen werden? Mancher Vereins-Vertreter, der jetzt sagt, dies und jenes hätte man differenzierter handhaben können, würde vielleicht anders darüber denken, wenn er in der Verantwortung des Gesundheitsministers stehen würde.

DOSB-PRESSE: Die Furcht geht um, dass Mitglieder ihren Verein verlassen könnten. Zugänge gibt es seit März fast keine mehr. Sportanlagen liegen brach, Übungsleiter und freiberufliche Trainer stehen auf der Straße. Welche Folgen fürchten Sie für die rund 90.000 Vereine? GIENGER: Die Mitglieder in den Vereinen zu halten, ist für mich eine der Kernfragen und die wahrscheinlich größte Herausforderung für die Sportvereine. Im ersten Lockdown hat das gut funktioniert und ich hoffe sehr und gehe davon aus, das wird auch diesmal so sein. Doch ich weiß auch: Das alles ist eine Gratwanderung. Allein, dass über Monate keine neuen Mitglieder mehr eintreten, ist ein Aderlass. Wenn es bisher so war, dass wir Austritte ganz entspannt zur Kenntnis nehmen konnten, weil es Neuanmeldungen gab, gibt es diese normale Fluktuation nicht mehr und das ist auf längere Sicht bedrohlich, wenn es so bleibt.

DOSB-PRESSE: Als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Sport und Ehrenamt der CDU/CSUBundestagsfraktion werden Sie ein besonderes Auge auf die Menschen haben, die für den organisierten Sport das Gerüst darstellen.

GIENGER: Die Ehrenamtlichen sind das Rückgrat des Sportbetriebes, das steht außer Frage und ich weiß, dass die Länder, in deren Zuständigkeit der Breiten- und Freizeitsport liegt, ihr Möglichstes tun. Sie geben Hilfestellungen materieller und ideeller Art, worauf die Vereine zugreifen können. Wichtig ist aber nicht nur die konkrete Unterstützung, sondern die darin
enthaltene und damit verbundene Botschaft der Politik: Wir wissen um den Wert des Ehrenamts und des Vereins-Sports und wir lassen euch nicht hängen! Andreas Müller Hintergrund Eberhard Gienger ist 69 Jahre alt und stammt aus Künzelsau. Der frühere Weltklasse-Kunstturner war von 2006 bis 2010 DOSB-Vize-Präsident für Leistungs-Sport und vertritt seit 2002 den Wahlkreis Neckar-Zaber im Bundestag, wo er sportpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion ist.

Sport ist für die gelungene Integration unverzichtbar!

Themenfokus des Netzwerks „Sport & Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde“ anlässlich seines Treffens am 20. November 2020.

Der Sportverein ist ein wichtiger Schlüssel für die gelungene Integration. Zu diesem einhelligen Schluss kommen die Mitglieder des Netzwerks „Sport & Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde“ anlässlich ihres Treffens am 20. November 2020. Sie haben auch festgestellt, dass „Integration, Teilhabe und Bekämpfung von Rassismus im Sport“ weiterhin relevante Handlungsfelder sind, die ganz oben auf der Agenda des Netzwerks stehen, miteinander gedacht und angegangen werden sollen. Dies gelingt nur zusammen mit anderen Akteur*innen vor Ort.

Viele Sportvereine in Gemeinden und Städten dienen als erste Anlaufstellen oder werden zu neuen Ankerpunkten für Menschen, die in der Bundesrepublik Deutschland angekommen sind. In der Vergangenheit stellte sich der Sport diesen gesellschaftlichen Herausforderungen und wird auch weiterhin aktiv Integration mit und durch Sportvereine und -verbände unterstützen. Erfolgsfaktoren sind dabei Menschen, die offen aufeinander zugehen und den Weg zu einer echten Teilhabe gemeinsam beschreiten.

„Ein besonders gutes Beispiel sind die ehrenamtlichen Sport-Coaches. Sie sind in Sportvereinen oder in der Freiwilligenarbeit für Flüchtlinge engagiert und kennen oftmals viele örtliche Akteur*innen. So können sie unkompliziert Kontakte zwischen den Akteur*innen in ihrer Kommune herstellen und vermitteln“, so Prof. Dr. Gunter A. Pilz, Vorsitzender des Netzwerks. Auch rassistische Handlungen und Haltungen von Menschen im Sportverein und in der Kommune gehören leider mitunter zum Alltag. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Integrationsarbeit und die Arbeit gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und jede Art von Dis-kriminierungen gemeinsam geführt werden. Gelingen kann dies, wenn Sportvereine sich bewusst dem Thema stellen und durch alle Akteur*innen im Sozialraum – von kommunalen Einrichtungen bis zu zivilgesellschaftlichen Organisationen – Unterstützung erhalten. Damit wird der Sozialraum zur Ressource. Auch ehrenamtlich Engagagierte müssen in den Sportvereinen und Kommunen bei Rassismuserfahrungen, Diskriminierung und Angriffen unterstützt und gestärkt werden. Dies bekräftigt der Beschluss „Haltung gegen Rassismus“ der 44. Sportministerkonferenz vom 12. November 2020. Nur so können Sportvereine ihr integratives, verbindendes Potenzial voll ausschöpfen.

Das Netzwerk „Sport & Politik“ steht grundsätzlich für ein demokratisches Miteinander auf Basis von Werten wie Offenheit, Anerkennung und Integrität. Es vertritt eine freie und offene Gesellschaft. Dies sind die nicht verhandelbaren Grundlagen unseres Zusammenlebens. Und mit dem Netzwerk steht die Mehrheit der Menschen in Deutschland: Für Fairness, Respekt und Menschenwürde. Bis heute geltende und relevante Ergebnisse der Fachkonferenz „Sport und Politik im Quartier. Sportverein als Sozialraum gelebter Demokratie – Chancen und Herausforderungen“.

Olympiasieger Waldemar Cierpinski für sein Lebenswerk ausgezeichnet

Laufvereinigung German Road Reces (GRR) ehrt Mitglieder für herausragende Leistungen.

Die bundesweite Laufvereinigung German Road Races (GRR) e.V. als Interessenvertretung größerer Straßenlaufveranstalter in Deutschland ehrt seit 2004 im Rahmen ihrer jährlichen Mitgliederversammlung herausragende Leistungen. Anstelle einer feierlichen Ehrung vor Ort in Brilon, dem ursprünglich vorgesehenen Austragungsort, wurde jedoch diesmal nur eine virtuelle Versammlung abgehalten, auf der sich in einer Liveschaltung die Preisträger präsentierten.

Für herausragende Leistungen in einer verkürzten Laufsaison hat GRR dabei als „Straßenläufer des Jahres“ Melat Yisak Kejeta (Laufteam Kassel) und Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) ausgezeichnet. Melat gewann bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften im polnischen Gdansk in einem begeisternden Rennen die Silbermedaille mit einem neuen deutschen und europäischen Rekord in 1:05:34 Stunden. Die 24jährige gebürtige Äthiopierin wird vom Kasseler Trainer-Urgestein Winfried Aufenanger betreut, der u.a. wegen seiner seit über vier Jahrzehnten engagierten und überaus erfolgreichen Tätigkeit beim PSV Grün-Weiß Kassel und seit 2018 beim neu gegründeten Laufteam Kassel den diesjährigen GRR-Trainerpreis erhielt.

Mit Simon Boch wurde ein überaus trainingsfleißiger Läufer aus dem derzeit erfolgreichsten deutschen Vereinsteam bei der LG Telis Finanz Regensburg ausgezeichnet, dessen steile Karriere im Corona-Jahr 2020 mit großen Leistungssprüngen auf Distanzen über zehn km und Halbmarathon einen vorläufigen Höhepunkt fand. Als beste Nachwuchsläufer ehrte GRR Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) und Paul Specht (VfL Sindelfingen). Für sein sportliches Lebenswerk wurde der inzwischen 70-jährige Waldemar Cierpinski ausgezeichnet, der mit den beiden Marathon-Olympiasiegen in Montreal (1976) und Moskau (1980) als bisher einziger deutscher Athlet legendär wurde und nach seiner Aktivenzeit u.a. mit der Leitung des Mitteldeutschen Marathons dem Laufsport eng verbunden geblieben ist. Ferner gab es eine Ehrung für den Gründungsvater des vor allem im süddeutschen Raum überaus beliebten Trollinger-Marathon Heilbronn, nämlich den 84-jährigen Gustav Jenne, der die sportliche Leitung der 8.000 Teilnehmer starken Laufveranstaltung am Neckar jetzt in jüngere Hände gibt. Als Veranstalter der Fleiner Crossläufe und Leichtathletik-Kreisvorsitzender und damit Ausrichter zahlreicher deutscher Leichtathletik-Meisterschaften hate sich Jenne zudem einen exzellenten Namen gemacht und wurde mit dem „GRR-Organisatorenpreis“ ausgezeichnet.

Mit einem ausgeklügelten Hygiene- und Abstandskonzept und einer Reihe von realen Laufveranstaltungen vorrangig im ostdeutschen Raum hat sich André Egger und seine Agentur Laufszene Events GmbH als Hoffnungsträger der stark beeinträchtigten Laufszene verdient gemacht und dabei mit dem Invitational Run im Dresdner Schlossgarten den Boden für eine Vielzahl der herausragenden Zeiten bundesdeutscher Eliteläufer bereitet. Fast 10.000 Läufer gingen bei realen Läufen in die Rennen, zudem 17.000 bei zahlreichen virtuellen Laufangeboten.

Das waren für GRR herausragende Belge dafür Belege, ihn als GRR-Innovations-Preisträger 2020 zu proklamieren. Weitere Informationen zur Mitgliederversammlung, den Ehrungen und zur aktuellen coronabedingten Situation im Laufsport gibt es online unter: www.germanroadraces.de.

Erster Einblick in die Skiunfall-Statistik 2020

Deutlicher Rückgang der Verletztenzahlen.

Im Rahmen einer Pressekonferenz des Verbands Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS) konnte Norbert Höflacher, Geschäftsführer von DSV aktiv und der Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS) im Deutschen Skiverband, erste aktuelle Zahlen der Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) vorstellen. Die Statistik verdeutlicht eine erfreuliche Entwicklung. Die erfreulichen Nachrichten gleich zu Beginn: Noch nie gab es eine Saison mit so wenigen verletzten deutschen Skifahrer*innen wie im vergangenen Jahr. „Im Vergleich zur Basissaison 1979/80 ergibt sich ein Rückgang um über 63 Prozent“, bekräftigt Norbert Höflacher im Rahmen der digitalen Pressekonferenz am 26. November 2020. In absoluten Zahlen heißt das: Hochgerechnet zwischen 36.000 und 38.000 verletzten sich im vergangenen Winter so stark beim Skifahren, dass sie ärztlich behandelt werden mussten. Die Zahlen umfassen alle der Auswertungsstelle für Skiunfälle gemeldeten Skiunglücke deutscher Versicherungsnehmer – jeweils hochgerechnet auf die etwas über 4 Millionen Skifahrer*innen in Deutschland.

„Bemerkenswert ist, dass die Corona-Pandemie mit der frühzeitigen Schließung der Skigebiete und das damit einhergehende minimale Verletzungsgeschehen im Frühjahr und Sommer auf die Gesamtzahlen nur einen sehr geringen Effekt hatten“, betont Norbert Höflacher. Die ASU analysiert außerdem, welche Körperregionen im Falle eines Sturzes oder einer Kollission wie häufig verletzt werden. Bei den Frauen betrafen mehr als die Hälfte aller Verletzungen das Kniegelenk, bei den Männern wurde bei mehr als jedem vierten Skiunfall die Schulter in Mitleidenschaft gezogen. Von allen Skiverletzungen betreffen insgesamt 11 Prozent den Kopf und ein Drittel das Kniegelenk.
Skiunfall-Statistik ab 7. Dezember 2020 online abrufbar Die komplette Unfallstatistik der Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) ist ab 7. Dezember 2020 im Internet unter www.stiftung.ski schnell und einfach abrufbar. Dort finden Sie ebenso die entsprechenden Zahlen aus den vergangenen Jahren.

Laufen kann die geistige Leistungsfähigkeit steigern

Studie zeigt: Regelmäßiges Laufen kann die kognitiven Funktionen und das Gedächtnis verbessern.

Es gibt kein Allheilmittel, wenn es um die Erhaltung der Gehirngesundheit im Alter geht. Nun hat die kürzlich durchgeführte der Studie „Brain in Motion“ der Universität Calgary den wachsenden Bestand an Forschungsarbeiten über die hirnverstärkende Wirkung von Bewegung ergänzt: Sie hat ergeben, dass regelmäßiges Laufen die kognitiven Funktionen und das Gedächtnis verbessert, wenn man älter wird, und dass sich die Vorteile innerhalb weniger Monate bemerkbar machen.

Die Studie deutet darauf hin, dass ältere Erwachsene, selbst Stubenhocker, bestimmte Denkund Gedächtnistests auf dem gleichen Niveau durchführen können wie jemand, der vier bis sechs Jahre jünger ist, nachdem er nur sechs Monate lang aerob trainiert hat. „Unsere Studie hat gezeigt, dass nach sechs Monaten kräftiger Bewegung Blut in Hirnregionen gepumpt werden kann, die spezifisch die verbalen Fähigkeiten sowie das Gedächtnis und die geistige Schärfe verbessern“, sagt Dr. Marc Poulin, Mitglied des O’Brien-Instituts für öffentliche Gesundheit und Professor an den Abteilungen für Physiologie und Pharmakologie und Klinische Neurowissenschaften der Cumming School Of Medicine (CSM) sowie an der Fakultät für Kinesiologie der Universität Calgary. „Da zu erwarten wäre, dass die kognitiven Fähigkeiten aufgrund des normalen Alterns abnehmen würden, ist es aufregend, diese Art von Veränderungen zu haben“. „Brain In Motion“ zufolge steigerte das regelmäßige Laufen und andere aerobe Übungen während nur sechs Monaten die Gehirnfunktion um 5,7 Prozent. Diese Verbesserungen wurden unabhängig vom Alter festgestellt, und die Forscher hoffen, dass die Ergebnisse bei der künftigen Erforschung der Alzheimer-Krankheit und der Demenz helfen könnten.

Die 206 Probanden waren Menschen aus der Gegend von Calgary, im Allgemeinen gesund, aber nicht sehr aktiv, zwischen 50 und 83 Jahren alt und ohne kognitive Beschwerden. Zu Beginn führten die Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 66 Jahren Denk- und Gedächtnistests durch sowie einen Ultraschall zur Messung des Blutflusses im Gehirn. In den folgenden sechs
Monaten übten sie mindestens viermal pro Woche – beginnend mit 20 Minuten pro Tag und allmählich auf 40 Minuten pro Tag ansteigend. Ultraschalluntersuchungen, um die Durchblutung
ihres Gehirns zu überwachen. Nach drei Monaten wurden die körperlichen Tests wiederholt, und am Ende der sechs Monate wurden die Denk- und Gedächtnistests wiederholt.

Die Sprechfertigkeit, mit der getestet wird, wie gut man Informationen abrufen kann, stieg um 2,4 Prozent, was einer Verjüngung um fünf Jahre entspricht. Das Erinnerungsvermögen der Teilnehmer bei Wörtern aus einer Liste verbesserte sich um 2,6 Prozent, was einer Verjüngung um vier Jahre entspricht. Die kognitiven Prozesse verbesserten sich um 5,7 Prozent. „Selbst wenn Sie spät im Leben ein Trainingsprogramm beginnen, kann der Nutzen für Ihr Gehirn immens sein. Wenn Sie sechs Monate lang kräftig trainieren, kann Blut in Hirnregionen gepumpt werden, die speziell Ihre verbalen Fähigkeiten sowie Ihr Gedächtnis und Ihre geistige Schärfe verbessern. Während schon aktive Läufer bereits eine Reihe von Vorteilen für ihr Gehirn
aus regelmäßiger Bewegung ziehen, ist es für andere nie zu spät, damit zu beginnen“, sagt Marc Poulin.

Seine Kollegin Veronica Guadagni ergänzt: „Es hat sich gezeigt, dass Bewegung die einzige wirksame Behandlung ist, um das Fortschreiten der Demenz zu verlangsamen oder zu verhindern. Wenn Sie eine wirksame, kostengünstige und sehr sichere Strategie wollen, die die Menschen umsetzen können, um ihr Leben zu verbessern und den kognitiven Verfall zu verhindern oder zu verlangsamen, dann ist dies die richtige Strategie. Doch in Zeiten der Corona-Pandemie ist Sport treiben schwierig umzusetzen. Guadagni schlägt deshalb Beschäftigungen wie schnelles Gehen, Joggen, Tanzen oder jede andere Aktivität, bei
der man nicht singen oder sprechen kann, während man es tut, vor. Poulin sucht jetzt für die Brain in Motion II-Studie Erwachsenen im Alter von 50-80 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für die Alzheimer-Krankheit und verwandte Demenzen haben.

#digitanz - Mit Mr. Griddle zu mehr Bewegungskreativität

Interview zum Tool, das unkompliziert, ortsunabhängig und kostenfrei im.

Schulunterricht eingesetzt werden kann Mr. Griddle klingt wie eine Figur aus Harry Potter. Auch mit einer Grillplatte, was Griddle aus dem Englischen übersetzt heißt, hat dieser Mister nichts zu tun. In dem Forschungsprojekt #digitanz ist Mr. Griddle sozusagen der Vortänzer. Das Team um Professorin Claudia Steinberg (Leiterin des Instituts für Tanz und Bewegungskultur) und ihre Mitarbeiterin Maren Zühlke hat eine Webanwendung für die Tanzvermittlung im Schulunterricht entwickelt. Das digitale Tool wurde für das Smartphone konzipiert und kann unkompliziert, ortsunabhängig und kostenfrei im Schulunterricht
eingesetzt werden.

Frau Steinberg, was verbirgt sich hinter dem Projekt #digitanz?

PROF. CLAUDIA STEINBERG: In unserem Forschungsprojekt geht es um Digitalität und Tanz in der kulturellen Bildung. Im Mittelpunkt stehen zwei Komponenten: zum einen die technische Entwicklung von digitalen Tools und zum anderen deren empirische Erforschung. Die digitalen Tools gründen auf Anwendungen, die in der Tanzkunst bereits eingesetzt werden. Wir brechen diese für das pädagogische Setting runter und machen sie anwendbar. Anschließend erforschen wir den Einsatz: Wie funktioniert die Handhabung? Was passiert mit der Person, die das Tool anwendet?

Ein digitales Tool, das bereits entwickelt und erprobt ist, ist eine Webanwendung zur Tanzvermittlung im Schulunterricht.
Was kann das Tool? MAREN ZÜHLKE: Es gibt verschiedene Anwendungen, wie zum Beispiel das Tool Wortwolke, Raum oder unseren Mr. Griddle. Mr. Griddle ist ein Posen-Generator. Griddle kommt von Grid – ein Kachelsystem, in dem er sozusagen hängt. Er ist ein Strichmännchen, das per Zufallsgenerator Posen erstellt, die die Schülerinnen und Schüler dann nachmachen sollen – aber auf ihre eigene Art und Weise. Denn die Posen entsprechen nicht ganz der menschlichen Anatomie. So werden sie angeregt, kreativ zu sein. Hinzu kommt, dass Mr. Griddle frei im Raum hängt. Das ist Absicht in der Hinsicht, dass frei interpretiert werden kann, ob er steht, liegt oder springt. Die Pose ist weder orts- noch raumgebunden. Da Tanz aber in der Bewegung passiert und nicht in stillen Posen, besteht eine Aufgabe zum Beispiel darin, sich zwei Posen von Mr. Griddle auszusuchen und diese miteinander zu verbinden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt – es gibt verschiedenste Möglichkeiten, Mr. Griddle einzusetzen. Können Sie ein Beispiel für das Tool Wortwolke nennen?

STEINBERG: Die Wortwolke beinhaltet bewegungsnahe Adjektive, wie hacken, schmelzen, rollen oder schneiden. Eine Aufgabe könnte zum Beispiel heißen: ‚Wenn ihr eure eigene
Wortwolke aus mehreren Begriffen zusammengestellt habt, dann möchte ich gerne, dass ihr die Smartphones wieder in die Halterungen steckt und dazu zur Musik improvisiert.‘ Auch dieses
Tool soll die Schülerinnen und Schüler zu Bewegungen, vor allem zu neuen Bewegungen, anregen. Das Schöne an allen Tools ist, dass sie nicht Tanzstil-bezogen sind. Man kann die Begriffe auf Hip-Hop genauso anwenden, wie auf klassischen Paartanz: sich schmelzend, sich fließend, sich abgehackt bewegen. Unsere Webanwendung ist kein Tool zum Erlernen von Tanzschritten. Es werden Grundlagen der menschlichen Bewegung vermittelt, erprobt und angeregt.

Warum haben Sie sich für die Entwicklung einer Webanwendung für das Smartphone entschieden? STEINBERG: Der Ruf nach digitalen Formaten im Bildungssektor ist nicht erst seit der Corona- Pandemie laut. Digitalisierung betrifft uns alle in der Gesellschaft und besonders das Smartphone ist ein allgegenwärtiger Ausdruck des digitalen Wandels. Wir haben das
Smartphone immer bei uns, sind mobil und vernetzt – natürlich auch die Schülerinnen und Schüler. Es gibt ein Ausstattungskonzept in Schulen, das nennt sich Bring Your Own Device, kurz BYOD. Die Schule muss keine teuren Geräte anschaffen, Smartphones sind klein und handlich, man kann sie überall hin mitnehmen, ablegen oder draufklemmen. Wir haben uns für etwas leicht zu handhabendes entschieden, das in der Realität der Jugendlichen schon längst angekommen ist.

ZÜHLKE: Es ist keine App, die man sich im Store runterlädt. Es ist bewusst noch einfacher gedacht – als webbasierte Anwendung, die sich über den Browser öffnen lässt. Es ist keine Installation notwendig und es wird kein Speicherplatz benötigt. Es gibt quasi keine Einstiegshürde.

Wie war die Erprobung in der Schule? Wie ist das Tool bei den Schülerinnen und Schülern angekommen? ZÜHLKE: Wir haben die Webanwendung und den Umgang mit ihr an einer Integrierten Gesamtschule in Mainz getestet – mit 19 Oberstufen-Schülerinnen eines Sportkurses. Die rein weibliche Zusammensetzung ergab sich aus dem Schwerpunktfach Tanz. An insgesamt vierzehn Terminen konnten wir für jeweils neunzig Minuten mit Hilfe eines Tanzpädagogen die Schülerinnen mit dem Tool anleiten. Dabei wurde aus vier Kameraperspektiven gefilmt, der Ton aufgezeichnet und alles technisch verknüpft. Der technische Aufbau war nötig, um möglichst viel über die laborhafte Praxis der Jugendlichen mit den Smartphones und der Webanwendung zu erfahren. Zusätzlich zur Videodokumentation haben wir Beobachtungsprotokolle, Einzelinterviews und Gruppeninterviews geführt. Fast alle Schülerinnen gaben an, dass sie durch die Webanwendung zu Bewegungen angeregt wurden, auf die sie sonst nicht gekommen wären – und diese Ideenproduktivität empfanden sie als etwas Positives. Und das war genau das, was wir wollten: das eigene Bewegungsrepertoire aufbrechen und erweitern.

STEINEBRG: Was aber auch ein sehr wichtiges Thema für die Schülerinnen war, war der Datenschutz. Im Gegensatz zu der lite-Version, die nun für alle frei zugänglich ist, konnten die Schülerinnen Videos und andere Dokumente hochladen. Ihnen war ganz wichtig, dass die Videos nicht von anderen gesehen werden können. Sie haben sie dann außerhalb des Unterrichts mit ihren Freunden per WhatsApp geteilt. Aber sie wollten die Kontrolle darüber haben, was sie teilen und was eben nicht. Und das ist ja auch ein ganz großes Potenzial, was sich da aufgetan hat: Zu hinterfragen, wie ich das überhaupt finde, dass ich gefilmt werde und dass das eventuell andere sehen könnten. Das ist ein wichtiger Reflexionsprozess. Das ist eine mobile Anwendung für die Bildung, für die Schule. Nicht nur für den Freizeitbereich.
Wie geht es mit dem Projekt #digitanz weiter?

STEINBERG: Wir wollen die Daten in Hinblick auf weitere Innensichten auswerten. Denn sobald die Schülerinnen in Interaktion mit der Webanwendung am eigenen Smartphone traten, war von außen nicht einsehbar, was passiert. Die Daten werden im weiteren Prozess des Projekts hinsichtlich zweier Forschungsfelder ausgewertet, die sich mit den Themen Jugend, Bildung, Schulsport, Technologie und Tanz auseinandersetzen.
Wie fällt Ihre persönliche Bewertung aus? Ist Mr. Griddle ein geeigneter Tanzpartner?

ZÜHLKE: Auf jeden Fall ein geeigneter Vortänzer. Einige Lehrkräfte haben Hemmungen, sich vor die Klasse zu stellen und etwas vorzutanzen – vor allem, wenn sie nicht aus dem Tanzbereich kommen. Statt sich selber vor die Klasse zu stellen, können sie Mr. Griddle hinstellen.

STEINBERG: Außerdem kann man Verantwortung für eine verrückte Bewegung abgeben. Die ist dann nicht mehr personenbezogen, auf eine Lehrkraft, die uncool ist. Dann ist Mr. Griddle schuld, dass die Bewegung so kreativ ist, so ungewöhnlich. Einfach ins Kreative einsteigen! Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „#digitanz – Digitalität und Tanz in der kulturellen Bildung“ wird in Kooperation mit der Hochschule Mainz und der Universität Mainz durchgeführt. 

Vor 70 Jahren wurde der Deutsche Sportbund in Hannover gegründet

Am 10. Dezember 1950 wurde im neuen Rathaus in Hannover der DSB gegründet.

Vor genau 70 Jahren wurde der Deutsche Sportbund (DSB), eine der beiden Vorgängerorganisationen des heutigen Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), gegründet. Rund 100 Delegierte aus allen Teilen der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Berlin (West) kamen am Sonntag, dem 10. Dezember 1950, im ehrwürdigen Hodlersaal des neuen Rathauses in Hannover zusammen, um erstmals die Gründung eines demokratischen Dachverbandes für alle Bereiche des Sports in der Bundesrepublik Deutschland zu beschließen. Die Weichen für die Gründung wurden aber schon vorher gestellt, spätestens am Vortag – mit der Aushandlung der Modalitäten zur Auflösung der bis dahin übergangsweise existierenden „Arbeitsgemeinschaft
Deutscher Sport“ und der Vereinbarung des Procedere zur Proklamierung einer mehrheitsfähigen Führungsspitze.

Um „Punkt 12 Uhr“, so ist im Gründungsprotokoll des „Gastdelegierten“ Richard Vorhammer (1920-2009) vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) nachzulesen, wurde „mit Einstimmigkeit“ der Dortmunder Willi Daume (1913-1996) zum ersten Präsidenten des DSB gewählt; Daume war da bereits Präsident des 1949 gegründeten Deutschen Handball-Bundes und sollte sein Ehrenamt im DSB bis 1970 ausüben. Ihm folgen danach Wilhelm Kregel (bis 1974), Willi Weyer (bis 1986), Hans Hansen (bis 1994) sowie der Berliner Manfred von Richthofen (1934-2014) bis zur Gründung des DOSB am 20. Mai 2006 in Frankfurt.

Der Unternehmer Willi Daume als erster DSB-Präsident war im Vorfeld nur einer von zwei Kandidaten. Der Sporthistoriker Franz Nitsch beschreibt ihn im Band über die Gründerjahre des Deutschen Sportbundes als den Kandidaten aus der „Fraktion der Jugend“ und als „eine Integrationsfigur, finanziell unabhängig, mit eigenem Büro ausgestattet – einer mit einem enormen Engagement für den Sport“ und „auf Ausgleich bedacht“ nach der bereits vollzogenen, aber kontrovers verlaufenen Gründung des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland, der zweiten Vorgängerorganisation des DOSB, am 24. September 1949 in Bonn. Zum 1. Vizepräsidenten des DSB wurde der Bremer Oscar Drees (1889-1968) gewählt. Er war bis 1933 Bundesjugendleiter im Arbeiter-Turn- und Sportverband, von 1946 bis 1966 Präsident des Landessportbundes Bremen und an der Gründung des Deutschen Turner-Bundes (DTB) im September 1950 in Tübingen beteiligt. Dem ersten DSB-Präsidium gehörtern ferner 15 Männer als Beisitzer und vier sog. „Ersatzleute“ an; Grete Nordhoff (1899-1976) aus Osterholz-Scharmbeck (Niedersachsen) wurde als Frauenvertreterin bei einer späteren Sitzung durch den Frauenausschuss des DSB gewählt. Sie war aber schon bei der DSB-Gründung als Delegierte
des DTB und als eine von insgesamt fünf Frauen dabei. Der Jurist Richard Vorhammer (München) wurde im Frühjahr 1951 zum ersten hauptamtlichen Geschäftsführer des DSB bestellt – mit Dienstsitz zuerst in der Beckendorfstr. in Dortmund, wo in Daumes Privathaus die Geschäftsstelle eingerichtet war, bevor der DSB im Herbst 1953 nach Frankfurt übersiedelte. Dort hatten bereits der Deutsche Fußball-Bund und der Deutsche Turner-
Bund ihren Sitz. Walther Tröger (Frankfurt), langjähriges IOC-Mitglied und NOK-Ehrenpräsident, war ab 1961 selbst im DSB hauptamtlich als Abteilungsleiter Internationales und in Personalunion als Geschäftsführer des NOK tätig; er gehörte damit zusammen in der Folgezeit u.a. mit Fritz Mevert (Sportjugend) und Karlheinz Gieseler (zunächst Pressearbeit, später Generalsekretär) zur ersten Generation hauptberuflicher Kräfte in nationalen Sportorganisationen: „Wir hatten damals in Frankfurt durch die Doppelfunktion von Willi Daume als NOK- und DSBPräsident eine Art Arbeitsunion zwischen den Aufgaben von DSB und NOK“, erinnert sich Tröger, der später im Jahre 1970 zum ersten hauptamtlichen NOK-Generalsekretär unter NOK-Präsident Daume berufen wurde, der dieses Amt neben der DSB-Präsidentschaft von 1961 bis 1992 ausübte.

In seiner Chronik über „50 Jahre Deutscher Sportbund“ lässt Fritz Mevert (Hannover) im Rückblick auf die Präsidentschaft über zwei Jahrzehnte Willi Daume noch einmal zu Wort kommen: „Man glaubte, dass der deutsche Sport eine ‚Bewegung‘ sein könnte, in der – wenn auch keine starre Gemeinsamkeit – so doch eine Einigkeit herrschen könnte. Die Zeit der großen deutschen Not in der Nachkriegszeit schien dafür eine einmalige Chance zu bieten … der Grundsatz der ‚Einheit in der Vielfalt‘ gewann mehr und mehr Gestalt und hat sich bis heute gehalten. Voraussetzung war natürlich immer, dass die einzelnen Organisationen ihre absolute Selbständigkeit hatten. Auch das ist bis heute so geblieben.“ Einer, der die DSB-Zeit seit den 1960er Jahren miterlebt und geprägt hat, ist Norbert Wolf, von 1965 bis 1982 hauptamtlicher Leiter der Abteilung Wissenschaft und Bildung sowie von 1990 bis 1994 Generalsekretär des DSB. Ihn hat im Rückblick besonders die frühe Öffnung des DSB „nach außen“ in andere Lebens- und Gesellschaftsbereiche beeindruckt, mit der die Mitwirkung von Persönlichkeiten außerhalb der Sportorganisationen für die Belange des Sports einherging: „Dazu gehörten damals u.a. Prälat Bokler und Pfarrer Zeiß für die Kirchen, Wildor Hollmann als Mediziner und Robert Lembke als TV-Journalist sowie nicht zuletzt Ommo Grupe, dem wir die Gründung der Sportwissenschaft verdanken. Er hat dem Sport und damit auch für den DSB ein wissenschaftliches Fundament geformt. Die Persönlichkeit Ommo Grupe war für mich stets das
gute Gewissen des DSB.“

Zeitensprung: Am 14. und 15. Dezember 1990 findet ebenfalls in Hannover unter dem Motto „Tradition – Einheit – Fortschritt“ der Vereinigungs-Bundestag mit dem „Beitritt“ der fünf Landessportbünde aus den östlichen Bundesländern statt. Mit Vizepräsident Martin Kilian (Wernigerode) und den Beisitzern Prof. Dr. Gerhard Junghähnel (Potsdam) und Dr. Manfred Thieß (Jena) gehören drei Männer mit ostdeutscher Biografie dem neu gewählten Präsidium mit Hans Hansen (1926-2007) an der Spitze an. Norbert Wolf, damals „Vereinigungs“-Generalsekretär des DSB, erinnert sich an diese bewegte Zeit: „Zusammen mit dem ostdeutschen Kollegen Grünwald erstellten wir das Konzept für eine gemeinsame Dachorganisation. Zusammen mit Manfred von
Richthofen reiste ich durch die ostdeutschen Länder: Wir halfen in regionalen Versammlungen bei der Einrichtung von Landessportbünden; denn es gab bis dahin dort lediglich Sportbezirke. Die Gespräche waren von sportlicher Fairness und gegenseitigem Verständnis geprägt und verliefen reibungslos. Ein wunderbares Erlebnis für mich – wie auch die späteren Einzelkontakte.“ Weitere zehn Jahre später kommen mehrere hundert geladene Gäste im Hannover Congress Centrum (HCC) zusammen, um den 50. Geburtstag des DSB unter dem Motto „Anerkennung und Aufbruch“ zu feiern. Zu den Gratulanten gehören u.a. Bundespräsident Johannes Rau sowie Otto Schily als Bundesinnenminister und Viviane Reding als Kommissarin für Bildung und Kultur in der Europäischen Union. DSB-Präsident Manfred von Richthofen wertet in seiner Begrüßungsansprache
die Gründung des DSB als „eine historische Leistung im Sinne des Gemeinwohls und erinnert dabei auch an das Vermächtnis von Willi Daume. Er schließt mit einem Fazit und Ausblick: „Der Sport ist ein Kulturgut unserer Zeit, und sein gesellschaftlicher Rang macht Mut für die Arbeit der nächsten 50 Jahre“. Davon sind jetzt genau 20 vergangen. Hat sich an diesem Anspruch seitdem etwas geändert?

Kicken leicht gemacht: Walking-Fußball

Walking-Fußball ist eine Methode, um Menschen ab 50 Jahren für körperliche Aktivität zu motivieren und dabei zu halten.

Die beliebteste Sportart der Welt – der Fußball – gilt als ein Sport, der trotz großem Spaßfaktor, dem menschlichen Körper viel abverlangt. Viele leidenschaftliche Fußballer sind mit zunehmendem Alter oder durch Verletzungen, oft nicht mehr in der Lage den körperlichen Anforderungen standzuhalten. Die Folge kann der Ausstieg aus der sportlichen Aktivität darstellen, da für viele Ballspieler die gesundheitssportlichen Alternativangebote wie Walking oder Gymnastik zu langweilig sind und keinen Wettkampfcharakter haben. Hinzu kommt, dass technische Fertigkeiten meist noch gut ausgeprägt sind.

Allgemein bekannt ist jedoch, dass das Auftreten von Zivilisationskrankheiten durch körperliche Inaktivität ein zentrales Problem unserer heutigen Gesellschaft darstellt. Aufgrund dessen müssen – gerade für Ballspieler, insbesondere Männer – alternative Sportangebote entwickelt werden. Alternativen, die einen Rahmen schaffen, in dem es möglich ist, trotz körperlicher Einschränkungen und höherem Alter, sportlich aktiv zu sein und das vorhandene Können zu nutzen. Diese Alternativen müssen gleichermaßen einen gewissen Spaßfaktor innehaben und zur körperlichen Gesundheit beitragen, aber sollten den Körper dabei auch nicht überfordern.

Die Sportart Walking ist im Gegensatz zum Fußball eine körperliche Aktivität, die stress- und verletzungsfrei die Gesundheit fördern kann. Warum sollten also diese zwei Sportarten nicht kombiniert werden und mit ihren jeweiligen Vorteilen eine ganz neue körperliche Aktivität geschaffen werden?
Mit diesen Hintergedanken wurde 2011 in England eine Variante zum Traditionssport Fußball entwickelt: Walking-Fußball. Walking-Fußball verfolgt im Allgemeinen die Spielidee des normalen Fußballs. Die Zielgruppe dieser Fußballvariante sind vor allem ehemalige Fußballer ab einem Alter von ca. 50 Jahren. Aber auch Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und/oder geringem Fitnesslevel könnten von dieser Sportart profitieren. Um die körperlichen Anforderungen zu vermindern, werden jedoch einige Regeln speziell für den Walking-Fußball festgelegt. Es gibt zwei wichtige Regeln, die dem Walking-Fußball seinen eigenen Charakter verleihen. Die erste wichtige Regel verbietet dem Spieler das Rennen während des Spielens. Das bedeutet, dass beim Fortbewegen mit und ohne Ball immer ein Fuß des Spielers den Boden berühren muss. Die Spieler bewegen sich zwar langsamer, jedoch wird das Spiel dadurch nicht unbedingt weniger schnell. Es wird weiterhin gepasst, gedribbelt, getrickst und geschossen. Damit einher geht die zweite wichtige Regel. Es darf nicht mit starkem Körperkontakt gespielt werden, um Verletzungen der Teilnehmer zu vermeiden.

Das weitere Regelwerk legt fest, dass der Ball, außer beim Torschuss, nicht höher als 1,20 m gespielt werden darf, was ein Kopfballspiel in diesem Fall ausschließt. Ebenso ist die Abseitsregel aufgehoben. In der Halle kann man sich am üblichen Hallenspielfeld (40 x 20 m) orientieren. Dementsprechend kann draußen auf dem Platz, diese Feldgröße übernommen und abgesteckt werden. Mit diesen Spielfeldgrößen sollte eine Mannschaft aus sieben Spielern (6 Feldspieler und ein Torwart) bestehen. Es darf sich nur der Torwart im eigenen Strafraum aufhalten, welcher in der Halle die durchgezogene Kreismarkierung (6-m-Raum) darstellt und auf dem Platz mit Hütchen markiert werden kann. In der Halle können die Hallenhandball-Tore (2 x 3 m) verwendet werden und auf dem Platz, ein auf die Vorderseite gelegtes Jugendfußball-Tor (5 x 2 m). Die Spielzeit beträgt 2 x 20 Minuten. Bei Turnieren kann die Spielzeit variieren, z.B. 1 x 10 Minuten.

Walking-Fußball ist eine Methode, um Menschen ab 50 Jahren für körperliche Aktivität zu motivieren und dabei zu halten. Die Möglichkeit Fußball spielen zu können, stellt sich als die hauptsächliche Motivation zur Teilnahme am Walking-Fußball heraus. Die aktuelle Studienlage zeigt, dass durch Walking-Fußball auf der körperlichen, geistigemotionalen und sozialen Ebene positive Veränderungen erzielt werden können. Durch ein
regelmäßiges Walking-Fußball-Training über mehrere Wochen konnten Verbesserungen in anthropometrischen Parametern wie dem Körperfettanteil, der „time-to-exhaustion“ und dem Blutdruck festgestellt werden. Darüber hinaus wird das soziale Miteinander gestärkt und Sportler mit ähnlichen Interessen und Voraussetzungen treffen sich. So ist ein Austausch unter Gleichgesinnten gewährleistet und es können neue Freundschaften und Kontakte geknüpft werden. Auf der geistig-emotionalen Ebene konnten trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Walking-Fußball positive Emotionen wie Spaß, Stolz und Selbstbewusstsein bei den Spielern festgestellt werden. Dementsprechend kann der Fußballvariante ein Potential zur Förderung der Gesundheit der Bevölkerung zugesprochen werden. Zusammenfassend sind sich jedoch alle Studien einig, dass weitere Untersuchungen nötig sind, um die Wirkungen von Walking-Fußball besser verstehen zu können.

Am Institut für Sport und Sportwissenschaften des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und am Deutschen Walking Institut (DWI) wurden erste Abschlussarbeiten zu dieser Thematik vergeben. Unter der Betreuung von Prof. Klaus Bös, Dr. Dietmar Blicker und Dr. Rita Wittelsberger wurde von Chiara Feldhaus im Rahmen ihrer Bachelorarbeit eine Bedarfsanalyse zum Thema Walking-Fußball im Badischen Fußballverband (bfv) durchgeführt. An der online-Befragung beteiligten sich 140 Funktionäre und Fußballer aus insgesamt 120 Vereinen. Es lässt
sich festhalten, dass Walking-Fußball noch nicht in den Vereinen des Badischen Fußballverbandes ausgeführt wird und somit auch noch keinen hohen Bekanntheitsgrad aufweist. 72,1% der Befragten kennen diese Fußballvariante nicht. Allerdings wird ihm ein großes Potential zur Etablierung in den Vereinen als ein dauerhaftes Sportangebot, v.a. für Senioren zugeschrieben. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass auf körperlicher Ebene Walking-Fußball als nicht anstrengend und nicht überfordernd empfunden wird. Das Verletzungsrisiko wird von knapp 86% der Befragten als gering eingeschätzt wird. Auf sozialer Ebene wird eine positive Gruppendynamik beim Spielen empfunden oder erwartet. Auf geistig-emotionaler Ebene wird Walking-Fußball als spaßfördernde Aktivität angesehen, bei der nur eine geringe Angst vor Verletzungen besteht.

Leider konnte im Rahmen dieser Abschlussarbeit wegen Corona keine praktische Ausführung des Walking-Fußballs stattfinden, jedoch wäre dies für das richtige Verständnis für die Sportart
nötig. Zu berücksichtigen sind dabei immer sowohl die fußballerischen, als auch die walkingspezifischen Aspekte. Dabei könnten dann eigene Erfahrungen gesammelt werden und diese als Best-Practice für andere Vereine genutzt werden. Wichtig dabei ist zum Beispiel immer eine Angliederung an einen Fußballverein. Darüber hinaus benötigt es Informationen und Konzepte zum Walking-Fußball, welches schließlich durch Fortbildungen und Lehrgänge an die Trainer und Vorstände der Vereine vermittelt werden könnten. Maßnahmen dieser Art tragen dazu bei, Walking-Fußball in die kleinen und großen Vereine zu tragen und somit den Bekanntheitsgrad von Walking-Fußball im Badischen Fußballverband zu fördern.

Weitere Informationen: Deutsches Walking Institut (DWI), info@walking.de und www.walking.de

Sportlich aktiv mit Blutzuckermanagement

Forschungsteam entwickelt Leitlinien für Glukosemanagement beim Sport.

Mit einem Blutzuckermanagement können Menschen mit Diabetes-Typ-1 trotz ihrer Erkrankung sportlich aktiv sein. Jetzt hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Othmar Moser, Professor für Exercise Physiology & Metabolism an der Universität Bayreuth, Leitlinien für ein Glukosemanagement beim Sport entwickelt. Die Empfehlungen sollen Menschen mit Diabetes-Typ-1 vor Unter- und Überzuckerungen schützen.

Denn beim Sport müssen sie ein besonders wachsames Auge auf ihre Blutzuckerwerte haben, denn ihr Körper kann kein Insulin produzieren. Zur Stabilisierung der Glukosekonzentration muss Insulin gespritzt werden. Bei einer körperlichen Belastung ist die Insulintherapie, die den Blutzuckerspiegel künstlich auf möglichst optimalem Niveau halten soll, schwer zu handhaben. Für Sportler*innen mit Diabetes-Typ-1 hat das von Professor Moser koordinierte internationale Team neue Empfehlungen erarbeitet. Diese basieren auf den Möglichkeiten neuartiger Blutzucker- Messsysteme, die permanent die aktuellen Glukosewerte anzeigen. Diese werden ohne Blutabnahme mit einem winzigen, unter der Haut angebrachten Sensor permanent gemessen.

Ein Sender übermittelt mehrmals pro Tag den jeweils aktuellen Wert an die Empfänger. „Diesen medizintechnischen Fortschritt nutzen wir, um ein unkompliziertes und wirklich verlässliches Glukosemanagement zu ermöglichen. Bisher wurden alle Therapieempfehlungen bei Sport und Diabetes mellitus Typ 1 auf der Basis von invasiven Blutzuckermessungen von der Fingerbeere erstellt“, sagt Professor Moser.

Hit Hilfe des Glukosewertes können die Sportler*innen sehen, ob und wieviel Insulin sie während des Sports zusätzlich spritzen müssen. Außerdem steht in den Empfehlungen, welche Menge an Kohlehydraten abhängig vom Blutzuckerwert eingenommen werden soll. Gemeinsam mit dem King’s College in London entwickelt das Forscherteam von Professor Moser eine App für das Glukosemanagement. „Wie bei den meisten chronischen Erkrankungen ist ein aktiver Lebensstil wichtig, um ein langes und nahezu gesundes Leben ermöglichen zu können. Mit unseren Empfehlungen wollen wir Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 dabei unterstützen, sportliche Aktivität als festen Bestandteil in ihren jeweiligen Therapieplan zu integrieren“, sagt Moser.

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